Adolph Bogislav Grulich

Adolph Bogislav Grulich

Adolph Bogislav Grulich (Synonym: Corbinianus Garrey d. W. W.; auch: Adolf Bogislaw Grulich; * 16. April 1729 in Altmittweida; † 29. Juli 1798 in Neustadt an der Orla) war ein deutscher lutherischer Theologe.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Adolph Bogislav Grulich war der Sohn des Theologen Martin Grulich und seiner Frau Christiane Concordia (geb. Stoll). Er besuchte das Gymnasium in Freiberg und schrieb sich 1743 an der Universität Leipzig ein. Am 30. April 1744 wechselte er an die Universität Wittenberg, um ein Studium der Theologie zu absolvieren[1]. Zunächst widmete er sich aber den Artes liberales. Dazu besuchte er unter anderem Vorlesungen bei Johann Heinrich Martius in Dichtkunst, bei Martin Hassen in Ethik, bei Johann Daniel Ritter in Geschichte, bei Karl Gottlob Sperbach in Philosophie, bei Ernst Christian Schröder in didaktischer Logik und bei Johann Wilhelm von Berger in Rhetorik[2] .

So vorgebildet erlangte er am 17. Oktober 1750 den akademischen Grad eines Magisters der Philosophie[1]. Um nach seinen theologischen Studien einen geeigneten Einstieg in ein geistliches Amt erhalten zu können, wurde er 1756 Substitut des Pastors in Linthe und noch im gleichen Jahr Pastor in Elsnig. 1765 wechselte er in gleicher Funktion nach Rädigke. 1780 wurde er als Superintendent nach Frauenprießnitz berufen und 1783 in dem gleichen Amt nach Neustadt an der Orla verpflichtet, wo er bis zu seinem Lebensende blieb.

Grulich hat sich besonders in seinen Schriften der lutherischen Orthodoxie zugewandt. Die unter Pseudonym herausgebrachte Schrift Versuch einer pragmatischen Geschichte des Schlafes fand weitgehende literarische Betrachtung. Genealogisch wäre anzumerken, dass er sich am 14. September 1756 in Elsnig mit Rahel Concordia, der Tochter des Pfarrers in Elsnig Wolfgang Schmidt und seiner Frau Rahel Concordia (geb. Sulzberger), verheiratet hat. Aus dieser Ehe sind Kinder bekannt, von denen der Sohn Friedrich Joseph Grulich (* 15. Dezember 1766 in Rädike; † 18. November 1839 in Torgau) ebenfalls eine geistliche Laufbahn einschlug und als Archidiakon in Torgau mit seinen Schriften Bekanntheit erlangte.

Werkauswahl

  1. Heptadem observationum historico ecclesiasticarum Jobilaeis plausibus adjecit. Torgau 1755
  2. D. C. A. Heumann's Erweis, dass die Lehre der reformirten Kirche von dem heil. Abendmahl die rechte und wahre sey. 2. Teil Heidelberg und Göttingen 1764
  3. Über 1. Petr. 2. 5. Wittenberg 1767
  4. Super lapidibus vivis structis, in domum spiritualem ad locum 1. Petr. II, 5. Wittenberg 1767
  5. Versuch einer pragmatischen Geschichte des Schlafes. Köln 1768 (Online)
  6. Betrachtungen über einen Menschen unter taufenden, Pred. Sal. 7, 29. 30. Wittenberg 1770
  7. Betrachtungen über die griechische Gelehrsamkeit des Apostels Paulus. Wittenberg 1773
  8. De divino in deseriptione templi Ezechieles consilio. Wittenberg 1775, auch In: Hirtii Variis sacris, in: primitiis academicis Wittenbergensibus maximam partem exbibitis. Wittenberg 1776
  9. Lemuel, ein Circularaufsatz über das 31. Kap. Der Sittensprüche Salomonis. Jena 1781
  10. Sulamith, ein Circularaufsatz, der einige Gedanken über das hohe Lied Salomon's enthält. Jena 1782
  11. Salomonische Betrachtung. Altenburg 1783

Literatur

  • Pfarrbuch der Kirchenprovinz Sachsen. Evangelische Verlagsanstalt, Leipzig, 2005, ISBN 3-374-02135-2 , Bd. 3, S. 404
  • Johann Georg Meusel: Lexikon der vom Jahr 1750 bis 1800 verstorbenen teutschen Schriftsteller. Gerhard Fleischer der Jüngere, Leipzig, 1804, Bd. 4, S. 407

Einzelnachweise

  1. a b Fritz Juntke: Album Academiae Vitebergensis – Jüngere Reihe Teil 3; Halle (Saale), 1966 S. 195
  2. Heinz Kathe: Die Wittenberger Philosophische Fakultät 1501–1817, Böhlau, Köln 2002 ISBN 3-412-04402-4

Weblinks


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