- Dieter Haller
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Dieter Haller (* 22. März 1962 in Plochingen), ist ein deutscher Ethnologe.
Wissenschaftlicher Werdegang
Von 1982–1991 studierte Dieter Haller an der Universität Heidelberg Ethnologie, Soziologie und Romanistik (Hispanistik), insbes. bei Prof. Georg Pfeffer. Von 1985–1986 führte er eine erste Feldforschung in Sevilla/Andalusien zum Thema „Machismo und Homosexualität“ durch, 1988 folgte eine zweite Forschungsphase. Er promovierte zum Forschungsthema grundständig unter Betreuung von Prof. Richard Burghart, Prof. Reinhold Löffler und Prof. Thomas Hauschild.
Zwischen 1991 und 2000 unterrichtete er als Lehrbeauftragter an verschiedenen Universitäten im In- und Ausland. 1995-97 arbeitete er als Projektleiter des Forschungsprojektes "Ethnisierung und Nationenbildung im Mittelmeerraum: Gibraltar", an der EUROPA Universität Viadrina, am Lehrstuhl für vergleichende Kultur- und Sozialanthropologie von Prof. Dr. Werner Schiffauer. In Gibraltar führte er von 1996-97 eine 12-monatige Feldforschung durch. Mit diesem Projekt habilitierte er sich 1999.
Nach verschiedenen Gast- und Vertretungsprofessuren (2000 Vertretung einer C3 Professur am Institut für Europäische Ethnologie und Kulturanthropologie der Johann Wolfgang Goethe Universität Frankfurt/Main; 2001 Gastprofessur am Institut für Völkerkunde der Universität Hamburg, 2001/02 Gastprofessur für Ethnologie am Laboratorio de Estudios Interculturales, Universidad de Granada/Spanien, 2003 Theodor Heuss Lecturer an der Gradudate Faculty of Political and Social Sciences at New School University/New York) folgte eine zweijährige Position als Adjunct Associate Professor für Cultural Anthropology am Department of Germanic Studies und am European Studies Center an der University of Texas/Austin. In San Antonio (The Alamo), Crawford (Texas) (Bush-Ranch), Dallas (Southfork Ranch), Luckenbach, Johnson City (Lyndon B. Johnson Ranch) führte er im Januar-Mai 2005 eine multilokale Feldforschung zum Thema "Texanische Identität" durch.
Zwischen den Gastprofessuren, Lehraufträgen und Projekten lagen immer wieder Phasen der Arbeitslosigkeit.
Im WS 2005/06 wird Dieter Haller auf die neu gegründete Professur für Sozialanthropologie an der Ruhr-Universität Bochum berufen.
Seit 2006 organisiert er zusammen mit Irene Stengs (Meertens Institute, Amsterdam) das Forschernetzwerk Mainstream American Anthropology (MACNet) innerhalb der European Association of Social Anthropologists (EASA).
Seit 2010 ist er Mitglied im Direktorium des ersten deutschen Zentrums für Mittelmeerstudien (Ruhr-Uni Bochum).
Gegenwärtig arbeitet er im Rahmen des Opus-Magnum-Programmes der VW-Stiftung an einer Geschichte der bundesrepublikanischen Ethnologie. Seine anderen Forschungsschwerpunkte sind: Mittelmeerraum, Texas, USA, Ethnizität, Gender, Grenzen, Korruption, Diasporen.
Schriften (Auswahl)
- Sevilla – ein Stadtbuch (1992)
- Machismo und Homosexualität - zur Geschlechtsrollenkonzeption des Mannes in Andalusien. Dissertation an der Univ. Heidelberg (1992)
- Koautor von "Begegnen-Verstehen-Handeln Handbuch für Interkulturelles Kommunikationstraining" (1993)
- Borders and Borderlands – An Anthropological Perspective. Herausgegeben zusammen mit Hastings Donnan als Sonderband der ZS "Ethnologia Europaea", 30(2) (2000)
- Gelebte Grenze Gibraltar - Transnationalismus, Lokalität und Identität in kulturanthropologischer Perspektive. Wiesbaden: Deutscher Universitätsverlag. (2002)
- Heteronormativity in Anthropology", Issue of the German Anthropological Journal "kea" (14). (2002)
- DTV-Atlas zur Ethnologie. München: dtv (2005). zweite Aufl. 2010
- Corruption: Anthropological Perspectives. Herausgegeben zusammen mit Cris Shore. London: Pluto Press (2005)
- Lone Star Texas – Ethnographische Notizen aus einem unbekannten Land. Bielefeld: transcript (2007)
Weblinks
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