Dietrich II. von Meißen

Dietrich II. von Meißen

Dietrich II. von Meißen (* um 1190; † 22. September 1272) war von 1242 bis 1272 Bischof von Naumburg.

Leben

Der uneheliche Sohn des Markgrafen Dietrich von Meißen und einer Schwester des Burggrafen von Zeitz, Meinhard von Wolftitz, war als Kind Domicellar am Naumburger Domkapitel, Pfarrer in Torgau, ab 1213 Domherr in Naumburg und ab 1230 Dompropst. Er setzte sich mit Hilfe seines Halbbruders, des Markgrafen Heinrich des Erlauchten, gegen den am 5. Juni 1243 von der Mehrheit des Domkapitels gewählten Peter von Hagin als Bischof von Naumburg durch. Nachdem Peter erfolglos gegen dieses Vorgehen interveniert hatte, wurde Dietrich II. schließlich von Siegfried III. von Eppstein nach päpstlichem Dispens 1245 geweiht.

In den Auseinandersetzungen zwischen Papst Innozenz IV. und Kaiser Friedrich II. neigte er der Partei des Papstes und des Gegenkönigs Heinrich Raspe zu, engagierte sich jedoch, abgesehen von verschiedenen Missionen zum Schutz anderer Bistümer, nicht in der Reichspolitik.

Aufgrund der Territorialinteressen Heinrichs des Erlauchten geriet Dietrich bald mit diesem in Konflikt. Im Thüringischen Erbfolgekrieg unterstützte er Sophie von Brabant gegen die wettinischen Ansprüche. Der Druck auf ihn nahm zu, als Markgraf Heinrich 1253/56 das Pleißenland erwarb. Zudem gelangte der Meißner Bischof Konrad I. von Wallhausen an die in seinem Bistum liegenden Naumburgischen Besitzungen. Am 25. April 1259 musste er in Seußlitz in einem Vertrag die Schutzherrschaft der Wettiner für das Bistum Naumburg anerkennen, die Befestigungen der Stadt Zeitz und mehrere Burgen schleifen. 1268 versöhnte er seine über die ihnen von ihrem Vater abgetretenen Länder in Streit geratenen Neffen Albrecht und Dietrich.

Dietrich II., der den unterbrochenen Bau des Naumburger Doms wieder aufnahm, ist vermutlich als Tumba auf den Stufen im Ostchor des Naumburger Domes abgebildet.

Literatur

Weblinks


Vorgänger Amt Nachfolger
Engelhard von Meißen Bischof von Naumburg
1243–1272
Meinher von Neuenburg

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Dietrich I. von Meißen — Dietrich I., auch Theoderich († um 1040) war von 1024 bis 1040 Bischof von Meißen. Dietrich I. wurde vom Magdeburger Metropoliten Humfried zum Bischof geweiht. Er war der Stifter der St. Afrakirche. Er nahm an der von Konrad II. 1027 einberufenen …   Deutsch Wikipedia

  • Dietrich III. von Schönberg — (* um 1400; † 12. April 1476 in Stolpen) war Bischof von Meißen von 1463 bis 1476. Die Familie Schönberg verfügte über erheblichen Einfluss im Bistum Meißen. Sein Vater war Ritter Casper von Schönberg aus der Linie Schönberg Sachsenburg. seine… …   Deutsch Wikipedia

  • Dietrich IV. von Schönberg — (* 1410 oder 1411; † 15. März 1492 wahrscheinlich in Zeitz) war 1465 Rektor der Universität Leipzig und von 1481 bis 1492 Bischof von Naumburg. Herkunft Dietrich IV. stammte aus der Familie von Schönberg, die in den Bistümern Naumburg und Meißen… …   Deutsch Wikipedia

  • Dietrich II. von Kittlitz — (* im 12. Jahrhundert; † 29. August 1208) war Bischof von Meißen von 1191 bis 1208. Dietrich II. stammte aus der Familie von Kittlitz. In seine Regierungszeit fällt die Gründung des Augustinerchorherrenstiftes an der St. Afra Kirche in Meißen… …   Deutsch Wikipedia

  • Dietrich Carl von Carlowitz — (* 6. Juli 1839 in Zwickau; † 26. Mai 1890 in Dresden) war Rittergutsbesitzer und Mitglied des Deutschen Reichstags. Leben Der Sohn des Rittergutsbesitzers auf Röhrsdorf und Plotzen sowie Amtshauptmanns Georg Heinrich von Carlowitz (1807–1857)… …   Deutsch Wikipedia

  • Dietrich II. von Katlenburg — (* 10??; † 21. Januar 1085 in Berka/Werra) war ab 1056 Graf im Lies und Rittigau mit dem Erbgut Einbeck. In zeitgenössischen Quellen wird er, anders als seine Vorfahren, erstmals im sächsischen Raum ab dem Jahr 1075 als Graf von Katlenburg nach… …   Deutsch Wikipedia

  • Dietrich (Meißen) — Dietrich, genannt der Bedrängte (* 1162; † 18. Februar 1221) war ab 1198 Markgraf von Meißen und ab 1210, als Dietrich III., Markgraf der Lausitz, aus dem Adelsgeschlecht der Wettiner. Er wurde als zweiter Sohn des Markgrafen Otto des Reichen und …   Deutsch Wikipedia

  • Dietrich I. — Dietrich hießen folgende Herrscher: Inhaltsverzeichnis 1 Dietrich 2 Dietrich I. 3 Kirchliche Herrscher 4 Siehe auch // …   Deutsch Wikipedia

  • Dietrich II. — Dietrich hießen folgende Herrscher: Inhaltsverzeichnis 1 Dietrich 2 Dietrich I. 3 Kirchliche Herrscher 4 Siehe auch // …   Deutsch Wikipedia

  • Dietrich III. — Dietrich hießen folgende Herrscher: Inhaltsverzeichnis 1 Dietrich 2 Dietrich I. 3 Kirchliche Herrscher 4 Siehe auch // …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”