Dnevnoi Dozor

Dnevnoi Dozor
Filmdaten
Deutscher Titel: Wächter des Tages – Dnevnoi Dozor
Originaltitel: Дневной дозор (Dnewnoi Dosor)
Produktionsland: Russland
Erscheinungsjahr: 2006
Länge: ca. 140 Minuten
Originalsprache: Russisch
Altersfreigabe: FSK 16
Stab
Regie: Timur Bekmambetov
Drehbuch: Timur Bekmambetov
Produktion: Konstantin Ernst
Anatoli Maksimov
Musik: Yuri Poteyenko
Kamera: Sergei Trofimov
Schnitt: Dmitri Kiselyov
Besetzung
  • Konstantin Khabensky: Anton Gorodetsky
  • Galina Tyunina: Olga
  • Dmitry Martynov: Yegor
  • Vladimir Menshov: Boris I. (Geser)
  • Viktor Verzhbitsky: Zavulon/Sebulon
  • Schanna Friske: Alisa
  • Anna Dubrovskaya: Larisa
  • Mariya Poroshina: Svetlana
  • Anna Sliu: Tiger Cub/Tigerjunges
  • Alexander Samoilenko: Ilya/Bär
  • Aleksei Maklakov: Semyon
  • Aleksei Chadov: Kostya
  • Valeri Zolotukhin: Kostyas Vater
  • Igor Lifanov: „Papagai“
  • Gosha Kutsenko: Ignat

Wächter des Tages – Dnevnoi Dozor (auch: Dnewnoj Dosor, Day Watch, Dnevnoy Dozor, Nochnoi Dozor 2 – Mel Sudby, russ. Дневной Дозор, Ночной Дозор 2 – Мел Судьбы) ist ein russischer Fantasy-Actionfilm aus dem Jahr 2006 und die Fortsetzung von Wächter der Nacht – Nochnoi Dozor. Er beruht auf einer Romanreihe von Sergei Lukianenko.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Moskau, kurz vor Silvester 2005/2006. Der Andere des Lichts, Anton Gorodetsky, trainiert Svetlana (die im ersten Film als eine Andere erkannt wurde, und nun zu einer Großen Anderen des Lichts ausgebildet wird) im Dienst der Wächter der Nacht. Bei ihrer Routinefahrt durch Moskau stoßen sie auf einen Dunklen Anderen, der hilflose alte Frauen überfällt und mit einer magischen Nadel ihre Lebenskraft aussaugt. Bei der Jagd auf den Dunklen Anderen betritt Svetlana die zweite Ebene des Zwielichts; doch der Dunkle entkommt. Anton erkennt, dass dieser Dunkle niemand anderes als sein Sohn Jegor ist. Darum hindert er Svetlana daran, den Jungen festzunehmen und vernichtet später auch Spuren, die zu dessen Ergreifung führen könnten (Jegors Mütze).

Währenddessen passieren in Moskau andere Dinge. Ein Zuwachs an unregistrierten Dunklen wird verzeichnet, sie alle ziehen nach Moskau; und dann wird eine Dunkle Andere tot aufgefunden, ohne eine Wunde an ihrem Körper. Anton gerät in den Verdacht, sie getötet zu haben, und wird fortan von den Dunklen, angeführt von Sebulon, gejagt. Und dann ist da noch die Inquisition, die die Balance zwischen Licht und Finsternis penibel überwacht und bei jedem Vergehen zum Eingreifen bereit ist.

Da die Tagwache (die Dunklen) Anton weitere Morde in die Schuhe schieben will, lässt Geser ihn und Olga die Körper tauschen, um Anton jederzeit ein Alibi liefern zu können. So soll verhindert werden, dass Anton in eine weitere Falle der Tagwache tappt. Leider geht dieser Plan nicht auf: Die Dunklen durchschauen den Körpertausch und locken Anton (in Olgas Körper) in ein Restaurant, in dem ein weiterer Dunkler ermordet wird. Svetlana will einschreiten und somit eine Festnahme bzw. Verurteilung Antons verhindern, doch Geser erklärt ihr, dass sie dies nicht dürfe: Anton sei nur der Köder, der Svetlana dazu verleiten sollte, aus Wut die Dunklen anzugreifen - damit die Tagwache einen Grund habe, sie zu liquidieren. Denn sie sei eine mächtige Magierin, die den Lichten Kräften in Moskau endgültig die Vormacht gegenüber den Dunklen sichern würde.

Während des Geburtstags von Jegor, Antons Sohn, kulminiert der Plan von Sebulon, der Jegor zum Großen Anderen der Finsternis zu machen gedenkt, der die Balance zwischen Licht und Dunkelheit kippen wird. Beim Kampf zwischen Jegor und Svetlana beginnt der Krieg zwischen Licht und Finsternis, bei dem ganz Moskau zerstört wird. Wäre da nicht die antike Kreide des Schicksals, die einst dem großen Krieger Tamerlan gehörte, und die die Geschichte rückgängig schreiben kann. Anton entdeckt, dass er die Kreide benutzen muss, um den Punkt, ab dem sein Leben schief gegangen ist, rückgängig zu machen.

Hintergrund

Trotz des Titels basiert die Handlung des Films auf der zweiten und dritten Geschichte aus dem Buch Wächter der Nacht von Sergei Lukjanenko. Der ursprüngliche Titel des Films sollte Wächter der Nacht 2: Die Kreide des Schicksals heißen, allerdings wurde der Film kurz vor Kinostart in Russland (am 1. Januar 2006) umbenannt. In den russischen Kinos spielte der Film ungefähr 26 Millionen US-Dollar ein und stellte damit einen neuen Kassenrekord auf.[1]

Der Kinostart in Deutschland war der 20. September 2007.

Internationale Fassung im Vergleich zur russischen Fassung

Auf der Berlinale 2007 wurde am 16. und 17. Februar 2007 die internationale Schnittfassung des Films dem Publikum präsentiert. Nach Angaben des Filmproduzenten Konstantin Ernst ist diese Fassung um 18 Minuten kürzer als die russische Schnittfassung.

Trivia

  • Tagline des Films: "Der erste Film des Jahres." Wächter des Tages lief in Russland am 1. Januar 2006 in den Kinos an
  • Bei der finalen Geburtstagsfeier im Hotel "Kosmos", das in der Realität den gleichen Namen trägt, sind als Dunkle Andere viele russische Prominente zu sehen. Unter anderem erscheinen dort der Künstler Nikos Safronow, Musikkritiker Artemi Troizki, Produzent Juri Aizenshpis, Leadsänger der Band Leningrad, Sergej Schnurow und Sänger Boris Moissejew
  • In einer Szene in der Schule der Hellen Anderen von Gorsvet drücken einige russische SciFi-Autoren die Schulbank, unter anderem der Autor der Buchvorlage Sergei Lukjanenko, aber auch Wladimir Wassiljew, Oleg Diwow und Eduard Geworkjan
  • Anton Gorodezki kommt in die Moskauer Metro, indem er durch das Werbeplakat zum Film "9 Rota" durchspringt. Dies ist eine Anspielung auf die Bereitschaft der Produzenten, den Rekord der russischen Einspielergebnisse von "9 Rota", den Kriegsfilm von Fjodor Bondartschuk, zu schlagen. Diese Szene wurde nicht in der Moskauer Metro, sondern in Sankt Petersburg gedreht
  • Der Abspann des Films zeigt die Namen der Macher auf Werbeschildern und Leuchtreklamen in den Straßen Moskaus
  • Es gibt, ebenso wie im Vorgänger, Product Placement. Dennoch ist dieser weitaus weniger aufdringlich als im ersten Teil ausgefallen:
    • Am markantesten ist die Werbung für das Bier "Starji Melnik". In Zoars Restaurant trinken die Protagonisten dieses Bier. Anton macht die russische TV-Werbung nach, indem er eine Flasche Bier vor Gesers Silhouette stellt. Als Anton über Zoar reflektiert, sagt er im Original "Zoar, du alter Müller" (=Starji Melnik). Ignat küsst das Foto des Fußballspielers auf dem Werbeplakat zu "Starji Melnik"
    • Wenn Jegor die Lebenskraft aus seinen Opfern saugt, trinkt er dabei das Getränk "Sloj" ("Böse"). Das ist eine Anspielung auf die russische Getränkemarke "Dobrji" ("Gut")
    • Olga fährt das Auto Daewoo Matiz (im Buch fuhr sie einen BMW Cabrio). Im Bild ist oft das Logo UZ-Daewoo zu sehen
    • Alisa fährt einen Mazda RX-8
    • Anton reißt von der Wand ein Werbeposter des Internetproviders Corbina Telecom ab und sagt: "Was ist denn das für ein Mist?"
    • Es gibt zwar keine ausdrückliche Werbung für MTS und Nokia, aber:
      • Alle Telefonnummern, die im Film gezeigt werden, haben die Vorwahlen 916 und 910, die MTS gehören
      • Alle Handys der Protagonisten sind von Nokia
  • Bereits nach 3 Wochen nach dem Kinostart lockte er über 6.300.000 Zuseher in die russischen Kinos
  • Der Film spielte alleine in Russland 40 Millionen US-Dollar ein, wobei die Produktionskosten nur 4,2 Millionen US-Dollar betrugen
  • Kostjas Vater trägt bei der Geburtstagsfeier ein Bundeswehr-Sportunterhemd.

Kritik

Rainer Vogt von TV Digital schrieb in Heft 19 vom 7. September 2007, dass der Film ein wilder Mix aus Romanze, Drama, Action, Fantasy, Film noir, Musikvideo und Videospiel sei. Das düstere russische Flair bliebe aber erhalten. Der Film sei trotz der eingeflochtenen Romanze allerdings nichts für schwache Nerven.

„Bombastisches Blockbuster-Kino, das dem Genre einen formal durchaus reizvollen schmutzigen "Look" verleiht. Dagegen werden die Plausibilität von Story und Figuren sowie eine schlüssige Dramaturgie der effektlastigen Überwältigungsästhetik geopfert.“

Kabel1 Filmlexikon[2]

Literatur

  • Sergej Lukianenko: Wächter des Tages, Heyne März 2006 (550 Seiten) ISBN 3453532007

Weblinks

Einzelnachweise

  1. RIA Novosti
  2. http://www.kabeleins.de/film_dvd/filmlexikon/ergebnisse/index.php?filmnr=529592

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