- Dobra (Bad Liebenwerda)
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Dobra ist ein Ortsteil der Stadt Bad Liebenwerda im Landkreis Elbe-Elster im Land Brandenburg und liegt drei Kilometer östlich der Stadt im Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft.
Dobra gehörte bis zur Eingemeindung im Jahr 1992 zum Landkreis Bad Liebenwerda und besitzt derzeit 379 Einwohner.[1]
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Deutung des Ortsnamens
Dobra verdankt seinen Namen dem urslawischen dobry voda, was so viel wie gutes Wasser heißt und möglicherweise vom ursprünglichen Bachnamen abgeleitet wurde.
Ortsgeschichte
Die Spuren menschlicher Besiedlung reichen bis weit in die Urzeit zurück. Ein etwa 3000 Jahre altes Gräberfeld mit Hügelgräbern weist auf eine bronzezeitliche Besiedlung hin. Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes stammt aus dem Jahr 1422.
Vermutlich 1483 wurde die Dobraer Kirche erbaut und bereits 1505 werden die Mühlen des Dorfes erwähnt, die von einer Quelle getrieben wurden, welche noch heute Wasserspender für die Maasdorfer Teiche ist. Man vermutet in ihr dasselbe Wasser, das bei der Försterei Kraupa in den Wiesen versinkt und auf Dobraer Flur wieder zutage tritt.
1529 wurde anlässlich der ersten Kirchenvisitation der Ort kirchlich von Wahrenbrück getrennt und mit der Parochie Liebenwerda verbunden. Von der damaligen Bedeutung des Ortes zeugt auch der eigene Dingstuhl des Amtes Liebenwerda, welcher 1550 erwähnt wurde und dem neben Dobra, auch Liebenwerda (außer dem Burgbezirk), Maasdorf, Zobersdorf und Zeischa angehörten .
Im Jahre 1659 verzeichnete man in Zeischa infolge des Dreißigjährigen Krieges nur noch fünf von einstmals 20 Familien. Am 1. Januar 1711 brannte die Dobraer Untermühle ab.
Mit dem Bau der ersten Häuser 1800 auf dem nahegelegenen Sandberg bildete sich der Ort Neudobra, welcher heute auch Weinberge genannt wird. Während der Befreiungskriege wurde im Frühjahr 1813 das Gebiet zwischen Heidchensberg und Zeischa von preußischen Truppen bedrängt und das Tauentziensche Korps lagerte teilweise in Dobra.
1897 wurde die alte Schule des Dorfes abgerissen und eine neue erbaut. 1904 zählte der Ort 400 Einwohner, während 1934 Dobra und Neudobra bereits 1040 Einwohner haben. 1936 wurde der Dobraer Ortsteil Neudobra nach Bad Liebenwerda eingemeindet.
Weitere historische Daten
- Im Ersten Weltkrieg fallen 31 Einwohner aus Dobra und im zweiten fallen 35 Menschen
- 1959: Gründung der LPG
- 1970: Schließung der Dobraer Schule
- 1973: Entstehung der Bungalowsiedlung am Mühlenweg
- 1989–1990: Bau des Feuerwehrhauses
- 1993: In Dobra entsteht eine Wohnsiedlung der Kurklinik Bad Liebenwerda.
Bevölkerungsentwicklung
Einwohnerentwicklung von Dobra seit 1875[2] Jahr Einwohner Jahr Einwohner Jahr Einwohner 1875 300 1946 581 1989 415 1890 350 1950 515 1990 413 1910 600 1964 458 1991 399 1925 891 1971 436 1992 384 1933 1040 1981 439 2005 399 1939 359 1985 457 Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Sehenswert sind die kleine spätgotische Dorfkirche mit einem Schnitzaltar aus der Zeit um 1520, der Kirchplatz und das ehemalige Jagdhaus von Friedrich August II., der späteren Försterei aus dem 18. Jahrhundert. Die Anlagen der Mühlen sind heute noch teilweise erhalten. Entlang der alten Dorfstraße prägen alte Gehöfte, darunter einige Fachwerkgebäude, den Dorfanger.
Regelmäßige Veranstaltungen
Jährliche Indianerfeste und das Dobraer Reit- und Springturnier sind über die Region hinaus bekannt.
Fußnoten und Einzelnachweise
- Wolfgang Eckelmann, Michael Ziehlke: Chronik der Stadt Liebenwerda. Hrsg. v. Verein für Stadtmarketing und Wirtschaft Bad Liebenwerda e.V.. Winklerdruck GmbH Gräfenhainichen, Bad Liebenwerda 2007, S. 248 bis 249.
- Ortshomepage von Dobra
- ↑ Bevölkerungsentwicklung der Stadt Bad Liebenwerda und ihrer Ortsteile in den letzten Jahren. Abgerufen am 26. Juli 2009 (pdf).
- ↑ Historisches Gemeindeverzeichnis 2005 für Brandenburg (Online als PDF-Datei)
Weblinks
51.51441666666713.444Koordinaten: 51° 31′ N, 13° 27′ OBurxdorf | Dobra | Kosilenzien | Kröbeln | Langenrieth | Lausitz | Maasdorf | Möglenz | Neuburxdorf | Oschätzchen | Prieschka | Thalberg | Theisa | Zeischa | Zobersdorf
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