Dobra (Dębnica Kaszubska)

Dobra (Dębnica Kaszubska)
Dobra
Wappen fehlt
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Dobra (Polen)
Dobra
Dobra
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Pommern
Landkreis: Słupsk
Gmina: Dębnica Kaszubska
Geographische Lage: 54° 23′ N, 17° 22′ O54.38333333333317.366666666667Koordinaten: 54° 23′ 0″ N, 17° 22′ 0″ O
Einwohner:

130

Telefonvorwahl: (+48) 59
Kfz-Kennzeichen: GSL
Wirtschaft und Verkehr
Straße: Dębnica Kaszubska - Czarna Dąbrówka
Schienenweg: Bahnstation: Słupsk
Nächster int. Flughafen: Lech-Wałęsa-Flughafen Danzig

Dobra (deutsch Daber, kaschubisch Dabrzewò oder Dobrzno) ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Pommern und gehört zur Landgemeinde Dębnica Kaszubska (Rathsdamnitz) im Kreis Słupsk (Stolp).

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Dobra liegt 24 Kilometer südöstlich der Kreisstadt Słupsk und 13 Kilometer östlich von Dębnica Kaszubska an einer nebengeordneten Straße, die Dębnica Kaszubska an der Woiwodschaftsstraße 210 mit Czarna Dąbrówka (Scharz Damerkow) an der Woiwodschaftsstraße 211 verbindet. Bahnanschluss besteht lediglich in Słupsk, nachdem die ehemalige Stolpetalbahn-Strecke Stolp–Budow der Stolper Bahnen mit der Station Groß Dübsow (heute polnisch Dobieszewo) nach 1945 demontiert worden ist.

Das Landschaftsbild von Dobra ist durch die Lage am Jezioro Dobrski (Daber See) im Tal der Graniczna (Grenzbach) am ehemals so genannten Stankenberg abwechslungsreich. Nachbarorte sind: Podole Małe (Klein Podel) im Westen, Malczkowo (Malzkow) im Norden, die Łupawa (Lupow) im Osten, Gogolewo (Alt Jugelow) im Südosten und die Graniczna im Süden.

Ortsname

Daber wurde früher auch Dobbre Dabern genannt. In Pommern gab es bis 1945 drei Orte mit dem Namen „Daber“. Die Ortsbezeichnung „Dobra“ kommt dagegen in Polen heute 17mal vor und findet sich auch als Flussname.

Geschichte

Seiner historischen Dorfform nach ist Daber ein Angerdorf. Es bestand als Gutsdorf ursprünglich aus zwei Teilen und war teils ein Zitzewitzsches, teil ein Miltitzsches Lehen. 1717 werden Georg Gneomar von Zitzewitz und Nicolaus Sigmund von Miltitz als Besitzer genannt. 1766 erwirbt Martin Friedrich von Zitzewitz auch den ehemals Miltitzschen Teil von Daber.

Im Jahre 1784 hatte Daber ein Vorwerk (heute polnisch: Dobrzec (Dębnica Kaszubska)|Dobrzec), neun Bauern, zwei Kossäten, einen Schulmeister und einen Büdner bei insgesamt 15 Feuerstellen (Haushalte).

Nach der Erbteilung von 1842 übernahm Ernst Friedrich Wilhelm von Zitzewitz auf Bärwalde neben Klein Podel (Podole Małe) auch Daber. 1899 gab Ernst von Zitzewitz Daber auf, um anderen Besitz zu erwerben, und das Dorf ging in den Besitz der Familie Siebenbürger über. Ingold Siebenbürger war letzter Herr auf Daber.

Nach 1928 erwarb die Deutsche Siedlung GmbH. in Belgard (Białogard) das Gut, das dann aufgesiedelt wurde.

Im Jahre 1939 hatte Daber bei 238 Einwohnern 41 landwirtschaftliche Betriebe. Bis 1945 gehörte die Gemeinde zum Amts- und Standesamtsbezirk Groß Dübsow (Dobieszewo) und zum Gendarmerie- und Amtsgerichtsbezirk Stolp. Das Dorf lag im Landkreis Stolp im Regierungsbezirk Köslin der preußischen Provinz Pommern.

Am 8. März 1945 nahmen sowjetische Panzerverbände den Ort ein. Ein Dorftreck war einen Tag zuvor über Lupow (Łupawa), Schöneiche (Dąbrówno), Grumbkow und Pottangow (Potęgowo) bis nach Karwen (Karwno) geflüchtet, wo er am 9. März von den Russen eingeholt wurde. In Daber richteten sie eine Kommandantur ein, die bis zur Übergabe des Ortes an die Polen im Frühjahr 1946 bestand. Am 15. Dezember 1946 begannen die Polen mit der Vertreibung der Deutschen. Daber erhielt den Namen Dobra und ist heute ein Teil der Gmina Dębnica Kaszubska im Powiat Słupski der Woiwodschaft Pommern. Heute leben hier 130 Einwohner.

Kirche

Vor 1945 war die Bevölkerung von Daber war evangelischer Konfession. Im Jahre 1925 hatte Daber zwei Bewohner katholischer Konfession (o,7 v. H.). Das Dorf gehörte zum Kirchspiel Groß Dübsow (Dobieszewo), in das auch die Kapellengemeinde Dumröse (an der ehemaligen deutschen Reichsstraße 2, heute polnische Landesstraße 6) sowie der Predigtort Krien (Krzynia) am Stolpe Stausee (Jezioro Krzynia) eingepfarrt war. Es lag im Kirchenkreis Stolp-Altstadt in der Kirchenprovinz Pommern der Kirche der Altpreußischen Union. Letzter deutscher Geistlicher war der Chinamissionarssohn Pfarrer Gotthold Lutschewitz.

Heute lebt eine überwiegend katholische Bevölkerung in Dobra. Das Dorf gehört jetzt zu wieder errichteten Pfarrei Dobieszewo (Groß Dübsow) im Dekanat Łupawa (Lupow) im Bistum Pelplin der Katholischen Kirche in Polen. Hier lebende evangelische Kirchenglieder sind dem Pfarramt in Słupsk (Stolp) in der Diözese Pommern-Großpolen der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen zugeordnet.

Schule

Bereits 1784 wird in Daber ein Schulmeister erwähnt. Bis 1945 gab es hier eine einklassige Volksschule mit 1 Lehrer und etwa 50 Kindern.

Literatur

  • Karl-Heinz Pagel, Der Landkreis Stolp in Pommern. Zeugnisse seiner deutschen Vergangenheit, Lübeck, 1989
  • Heino Kebschull, Heimatreisen in den Kreis Stolp nach Klein und Groß Nossin 176 bis 2008 und nach . . . Daber . . . im Jahre 2006, Wennigsen 2011, S. 82 ff.

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