Langenrieth

Langenrieth

Langenrieth ist ein Ortsteil der Stadt Bad Liebenwerda im Landkreis Elbe-Elster im Land Brandenburg und liegt elf Kilometer südwestlich der Stadt.

Langenrieth gehörte bis zur Eingemeindung im Jahr 1993 zum Landkreis Bad Liebenwerda und besitzt derzeit 150 Einwohner.[1]

Geschichte

Langenrieth in einer Cabinetskarte um 1762 von Isaak Jacob von Petri

Die urkundliche Ersterwähnung erfolgte im Jahr 1323 und geht auf eine Übereignung von vier Hufen Land bei Langenrieth durch Rudolf II., sowie seinem Bruder Wenzel I. an das Kloster in Mühlberg zurück. Seit 1324 gehörte der Ort daher teilweise zum Kloster Mühlberg. Die Bewohner von Langenrieth betrieben seit jeher Ackerbau und Viehzucht.

1540 wurde der Ort als Filiale von Koßdorf genannt (vorher gehörte er zur Parochie Boragk) und ab dem Jahr 1550 gehörte er zum Amt Mühlberg. 1586 pachtete ein Mühlberger Bürger das Klostergut Güldenstern in Mühlberg, zusammen mit den Vorwerken Langenrieth und Wendisch-Borschütz. Von 1619 bis 1621 wurde in Langenrieth eine Fachwerkkirche errichtet. Im Dreißigjährigen Krieg wurde der Ort bis auf die Kirche, welche verschont blieb, verwüstet.

1739 kaufte Heinrich von Brühl den Grundbesitz Vorwerk Langenrieth, welches fortan bis 1945 zum Rittergut Martinskirchen gehörte.

Während der Befreiungskriege lagerten im September 1813 französische Truppen um den Ort.

1816 lebten in Langenrieth 145 Menschen und 1835 hatte der Ort 23 Häuser und 153 Einwohnern mit 22 Pferden, 155 Rindern, 213 Schafen, 8 Ziegen und 50 Schweinen.[2]

1842 wurde in Langenrieth eine neue Schule erbaut und von 1912 bis 1913 wurde die alte baufällige Fachwerkkirche abgerissen. An gleicher Stelle wurde im selben Zeitraum eine neue Dorfkirche errichtet. 1919 bauten die Gebrüder Höhne die neue Mühle und im Jahr 1934 wurde die Freiwillige Feuerwehr gegründet.

Im Ersten Weltkrieg fielen vierzehn, im Zweiten Weltkrieg dreizehn Ortsbewohner. Fünf Personen wurden Opfer der Gewaltherrschaft.

Von 1945 bis 1950 entstanden in Langenrieth 18 Neubauernstellen. Die Einwohnerzahl erhöhte sich bis 1956 auf 236. Am 1. Januar 1977 wurde Langenrieth Ortsteil der Gemeinde Neuburxdorf und 1993 wurde Neuburxdorf gemeinsam mit anderen Orten nach Bad Liebenwerda eingemeindet.

1960 erfolgte die Gründung der LPG Typ I mit 10 Betrieben.

Eine der beiden Glocken der Kirche von Langenrieth wurde im Zweiten Weltkrieg eingeschmolzen. Eine Ersatzglocke aus Koßdorf erwies sich als Anschlagglocke und konnte daher nicht zum Geläut verwendet werden. Im März 2009 erhielt die Kirchgemeinde eine neue Glocke. Die neue Glocke entstand in der Kunstgießerei in Lauchhammer, sie soll im Sommer 2009 installiert werden.[3]

Fußnoten und Einzelnachweise

  • Wolfgang Eckelmann, Michael Ziehlke: Chronik der Stadt Liebenwerda. Hrsg. v. Verein für Stadtmarketing und Wirtschaft Bad Liebenwerda e.V.. Winklerdruck GmbH Gräfenhainichen, Bad Liebenwerda 2007, S. 254 bis 255.
  1. Bevölkerungsentwicklung der Stadt Bad Liebenwerda und ihrer Ortsteile in den letzten Jahren. Abgerufen am 26. Juli 2009 (pdf).
  2. „Übersicht der Bevölkerung und des Viehstandes im Jahre 1835“ in „Die Schwarze Elster-Unsere Heimat in Wort und Bild“. Nr. 596, Bad Liebenwerda 1985, S. 8 bis 10.
  3. Lausitzer Rundschau, 9. März 2009, Lokalausgabe Bad Liebenwerda, Elsterwerda, Wahrenbrück, Plessa, Röderland, Mühlberg und Schradenland

Weblinks

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