Dorfkirche Schöneberg

Dorfkirche Schöneberg
Dorfkirche Schöneberg

Die Dorfkirche Schöneberg ist die älteste Kirche im Berliner Ortsteil Schöneberg des Bezirks Tempelhof-Schöneberg. Sie steht auf einer Anhöhe des ehemaligen Dorfangers in der heutigen Hauptstraße in der Nähe der Dominicusstraße.

Die alte Kirche des Teltowdorfes auf dem „schönen Berge“, das sich in kürzester Zeit zu einer Gemeinde mit 100.000 Einwohnern entwickelte und 1898 Stadtrechte erhielt, brannte wiederholt ab. Aus zeitgenössischen Plänen lässt sich ersehen, dass sie nach den Zerstörungen in den Jahren 1544 und 1760 stets an der gleichen Stelle neu errichtet worden ist. Nach dem Siebenjährigen Krieg erfolgte der Neubau der Kirche in den Jahren 1764 bis 1766 durch die „Witwe Lehmann, Mauer-Meisterin in Spandow“, vermutlich nach dem Entwurf des Spandauer Bauinspektors Johann Friedrich Lehmann. Auch den Zweiten Weltkrieg überstand das Kirchenbauwerk nicht und brannte im Februar 1945 wiederum aus. In den Jahren 1953 bis 1955 wurde die Kirche äußerlich in alter Form erneuert.

Der verputzte Backsteinbau, in dessen Wänden zahlreiche Feldsteine stecken, ist ein typisches Beispiel für eine friederizianische Landkirche. Der quadratische Westturm hat eine geschweifte Haube. Die dem Original nachempfundene Wetterfahne erinnert mit ihrem bekrönten Monogramm „FR“ noch heute an den königlichen Bau- und Patronatsherrn. An der östlichen Schmalseite wurde ein niedriger Sakristeibau angefügt. An dessen Südwand befindet sich eine große Sandsteinplatte, die dem 1718 verstorbenen „Tabcirer“ Thomas Feger gewidmet ist. Die Fenster der Kirche sind in zwei Reihen übereinander angeordnet.

Die Innenausstattung der Dorfkirche Schöneberg ist komplett neu im Stil der heutigen Zeit geschaffen worden. Das große Altarbild aus spätgotischer Zeit ist eine Leihgabe. Die farbenprächtige Holztafel zeigt – vor Berglandschaft und Städtebild – Christus inmitten seiner Jünger, wie er von Maria und ihren Begleiterinnen Abschied nimmt.

Auf dem Kirchhof dominieren die prunkvollen Mausoleen der Schöneberger Millionenbauern in den historisierenden Architekturformen der letzten beiden Jahrzehnte vor 1900. Künstlerisch ansprechender sind zwei schlichte Grabmäler, gestaltet nach Skizzen von Karl Friedrich Schinkel. Ein kleiner dorischer Tempel aus schlesischem Marmor nach Zeichnungen August Stülers überragt die Ruhestätte des Baumeisters Wilhelm Stier.

Literatur

  • Kurt Pomplun: Berlins alte Dorfkirchen. Verlag Bruno Hessling, Berlin 1967, S. 78.

Weblinks

 Commons: Dorfkirche Schöneberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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