Aero A.300

Aero A.300
Aero A.300
Aero A-300.jpg
Typ: Bomber
Entwurfsland: TschechoslowakeiTschechoslowakei Tschechoslowakei
Hersteller: Aero
Erstflug: 1938
Stückzahl: 1

Die Aero A.300 war ein tschechoslowakisches zweimotoriges Bombenflugzeug aus der zweiten Hälfte der 1930er-Jahre. Es wurde nur ein Prototyp gebaut.

Entwicklung

Die A.300 beruht auf einer Ausschreibung des tschechoslowakischen Verteidigungsministeriums von Januar 1936 (č.j.23-302 dův. II/3.36) für ein mittleres Bombenflugzeug mit 470 km/h Höchstgeschwindigkeit und einer Reichweite von 1400 km bei 1000 kg Bombenlast, wobei die Verwendung des Bristol-„Mercury“-Motors (dessen Lizenzbau in der ČSR unter der Bezeichnung Walter „Merkur“ IX vorbereitet wurde) vorgeschrieben war. Aero-Konstrukteur Antonin Husnik orientierte sich bei der Entwicklung am Transportflugzeug A.204 von 1936 und dem nicht realisierten Projekt A.206. Unterschiede zum Vorgänger waren stärkere Triebwerke, ein großzügiger verglaster Rumpfbug und statt des Normalleitwerks ein verstärktes, in zwei Endscheiben integriertes und an der Rumpfoberkante befestigtes Doppelleitwerk. Auf dem Rumpfrücken hinter der Kabine und in der Rumpfunterseite befanden sich je ein ausfahrbarer MG-Stand, ein weiterer im Bug.

Ein Modell der A.300 konnte auf der Prager Luftfahrtausstellung der Öffentlichkeit präsentiert werden. 1938 war der Bau des Prototyps abgeschlossen, so dass im April 1938 die Flugerprobung in Prag-Kbely beginnen konnte, die jedoch aufgrund von Problemen mit dem Einziehfahrwerk der Firma Pantof unterbrochen werden musste. Darüber hinaus tauchten Probleme mit dem tschechoslowakischen Treibstoff Bi-bo-li auf, der den britischen Vorgaben nach Treibstoff von 87 Oktan nicht entsprach (weshalb man auf den eher unüblichen Treibstoff der Firma Veedol auswich). Trotzdem konnte das VTLÚ den Prototyp am 4. August 1938 für weitere Tests übernehmen. Bereits im September 1937 hatte Griechenland Interesse an einer Lizenzvergabe bekundet und verhandelte über den Bau von 20 A.300. Die deutsche Okkupation von 1939 beendete jedoch jegliche Bestrebungen in dieser Hinsicht. Der Prototyp wurde beschlagnahmt und bei Focke-Wulf in Bremen einigen Tests unterzogen. Er überstand den Zweiten Weltkrieg nicht.

Technische Daten

Kenngröße Daten
Konzeption    Mittleres Bombenflugzeug
Konstrukteur(e)    Antonin Husnik
Hersteller    Aero, továrna letadel Dr. Kabeš
Baujahr(e)    1938
Flügelspannweite     19,05 m
Länge    13,50 m
Tragflügelfläche    45,5 m²
Flächenbelastung    132,7 kg/m²
Antrieb    zwei Sternmotoren Bristol Mercury IX
Leistung    je 619 kW (830 PS)
Höchstgeschwindigkeit    376 km/h (in Bodennähe)
456 km/h (in 5960 m Höhe)
Marschgeschwindigkeit    430 km/h
Steigzeit    9,1 min auf 5000 m
Dienstgipfelhöhe    9400 m
Reichweite    normal 900 km
maximal 1200 km
mit max. Bombenlast 611 km
Leergewicht    4337 kg
Startgewicht    6040 kg
Besatzung    4 Mann (Pilot, Navigator, Bombenschütze, Bordschütze)
Bewaffnung    ein bewegliches 7,92-mm-MG vz.30 im Rumpfbug
ein bewegliches 7,92-mm-MG vz.30 im Rumpfrücken
ein bewegliches 7,92-mm-MG vz.30 in der Rumpfunterseite
Abwurfmunition    1000 kg Bomben

Siehe auch


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