Dreislar

Dreislar
Dreislar
Stadt Medebach
Koordinaten: 51° 9′ N, 8° 41′ O51.158.68380Koordinaten: 51° 9′ 0″ N, 8° 40′ 48″ O
Höhe: 380 m ü. NN
Fläche: 6,20 km²
Eingemeindung: 1. Juli 1969
Postleitzahl: 59964
Vorwahl: 02982

Dreislar ist ein Ortsteil der Stadt Medebach im Hochsauerlandkreis.

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Dreislar liegt im Südostteil des Hochsauerlandkreises etwa 5,5 km südsüdwestlich der Kernstadt von Medebach auf einer Höhe von etwa 380 m ü. NN. Durch das Dorf verlaufen der Nuhne-Zufluss Olfe (Ölfe), in welche von Norden kommend Die Oswinkel mündet, und die Kreisstraße 56, die westlich nach Hesborn und nördlich nach Medelon führt.

Geschichte

1388 hatte Kloster Glindfeld im Ort Grundbesitz. Ein Zehnt war 1413 im Besitz des Grafen von Wittgenstein. 1548 wurde Dreislar als Dorf bezeichnet, das gemeinsam mit Elkeringhausen und Braunshausen dem Medebacher Amtmann Hermann von Viermünden dienen musste. Zu dieser Zeit gehörte es zum Amt Medebach. [1] 1565 wurden 11 Steuerpflichtige gezählt.[2] 1802 fiel der Ort mit dem Herzogtum Westfalen an die Landgrafschaft Hessen-Darmstadt. [3] Ab 1816 gehörte Dreislar zu Preußen. Zuerst war es dem Kreis Medebach zugeordnet, dann als Teil des Amtes Medebach zum Kreis Brilon.

1864 hatte der Ort 254 Einwohner. Bis 1939 stieg ihre Zahl bis auf 288. Nach dem Zweiten Weltkrieg stieg ihre Zahl kurzzeitig (1950) auf 366 an. 1966 war ihre Zahl wieder auf 321 abgesunken.[4]

Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges erreichten die ersten amerikanischen Soldaten mit ihren Panzern von Süden aus Braunshausen kommend am 29. März 1945 den Ort. Am 1. April rückte amerikanische Infanterie ein. Von Kampfhandlungen blieb der Ort verschont. Während dieses Krieges starben 18 Einwohner als Soldaten der Wehrmacht.[5]

Bis 1969 gehörte der Ort zum Amt Medebach und hatte bei einer Fläche von 6,2 km² 290  Einwohner (1961). Davon waren 286 katholisch. Evangelische gab es keine. Von den Erwerbspersonen waren 106 (58,5 %) in Land- und Forstwirtschaft, 57 (31,5 %) im produzierenden Gewerbe und der Rest in sonstigen Berufssparten beschäftigt.[6]

Am 1. Juli 1969 wurde die Gemeinde Dreislar im Rahmen der kommunalen Neugliederung in die Stadt Medebach eingegliedert.[7]

Wirtschaft

Von Bedeutung vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg war das Schwerspatbergwerk Dreislar. Nachdem die Lagerstätten erschöpft waren, wurden es 2007 geschlossen.

Bauwerke

Schwerspatmuseum

Eine neugotische Kapelle stammt aus dem Jahr 1864. Sie hatte ein Vorläufergebäude aus dem 17. Jahrhundert, welches dem Heiligen Franziskus Seraphicus geweiht war.

Seit dem 8. August 2008 existiert in der ehemaligen Schule des Ortes ein Schwerspatmuseum.

Literatur

  • Wilhelm Rave (Hrsg.): Bau- und Kunstdenkmäler von Westfalen. Band 45: Kreis Brilon, bearbeitet von Paul Michels, Münster 1952, S. 301, 316.

Einzelnachweise

  1. Alfred Bruns: Hallenberger Quellen und Archivverzeichnisse, Münster 1991, S. 67.
  2. Reinhard Oberschelp (Herausgeber): Die Schatzungsregister des 16. Jahrhunderts für das Herzogtum Westfalen. Teil 1: Die Register von 1536 und 1565, Münster 1971, Seite 234.
  3. Manfred Schöne: Das Herzogtum Westfalen unter hessen-darmstädtischer Herrschaft 1802-1816, Olpe 1966, S.172.
  4. Statistische Rundschau für den Landkreis Brilon, Düsseldorf 1967, S. 16, 62.
  5. Hugo Cramer: Der Landkreis Brilon im zweiten Weltkriege 1939-1945, Bigge 1955, S. 30-32, 210.
  6. Statistische Rundschau für den Landkreis Brilon, Düsseldorf 1967, S. 62-65.
  7. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970.

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