Drzeńsko (Malechowo)

Drzeńsko (Malechowo)
Drzeńsko
Drzeńsko führt kein Wappen
Drzeńsko (Polen)
Drzeńsko
Drzeńsko
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Westpommern
Landkreis: Sławno
Gmina: Malechowo
Geographische Lage: 54° 14′ N, 16° 39′ O54.23611111111116.643611111111Koordinaten: 54° 14′ 10″ N, 16° 38′ 37″ O
Einwohner:

40

Telefonvorwahl: (+48) 94
Kfz-Kennzeichen: ZSL
Wirtschaft und Verkehr
Straße: Lejkowo - Zielenica - Komorowo
Schienenweg: kein Bahnanschluss
Nächster int. Flughafen: Flughafen Stettin

Drzeńsko (deutsch: Drenzig Kr. Schlawe i. Pom.) ist ein Ortsteil der polnischen Landgemeinde Malechowo (Malchow) im Powiat Sławieński (Schlawe) in der Woiwodschaft Westpommern, 17 km südlich der Kreisstadt am westlichen Ufer der Grabowa (Grabow) gelegen.

Inhaltsverzeichnis

Ortsgeschichte

Drenzig war von jeher ein Bauerndorf. Im Jahre 1590 wurden elf Höfe gezählt, um 1700 waren es zwölf. Um 1800 wurde eine neue Ziegelei erwähnt, und schon vorher bestand eine Mühle. Mit dem später genannten Gut Drenzig ist das ursprüngliche Vorwerk Vogelsang (heute polnisch: Zalesie) gemeint. 1824 entstand das neue Vorwerk Lerchenhain (ursprünglich Ziegelei). Beide Besitzungen gehörten bis 1859 den von Podewils in Krangen (Krąg).

1816 hatte das Dorf 114 Einwohner, 1867 waren es schon 293, doch sank die Zahl bis 1885 auf 225. Immerhin umfasste das Gemeindegebiet damals 516 ha, davon 288 ha Äcker und Gärten, 56 ha Wiesen und 21 ha Wald. 1939 lebten 242 Menschen in Drenzig.

Das von Durchgangsstraßen freie Dorf wurde von Viehseuchen anscheinend nicht häufig heimgesucht. Ein großes Unglück traf Drenzig allerdings mit einem großen Brand am 16. Mai 1891: in kürzester Zeit standen die strohgedeckten Häuser in Flammen, eine tote Einwohnerin war zu beklagen. Mit Ausnahme des Gasthofes brannten alle Gebäude ab, auch die Schule, so dass die Kinder bis zum Neubau in das 3 km entfernte Balenthin (Bialęcino) gehen mussten. Aber noch vor Wintereinbruch konnten die Höfe (zum Teil an anderer Stelle) wieder aufgebaut werden.

Bis 1945 war Drenzig Sitz des Standesamtsbezirks Kummerow (Komorowo), gehörte zum Amtsbezirk Kummerow, zum Kirchspiel Krangen und zum Amtsgerichtsbereich Schlawe. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde das Dorf 1945 von der Roten Armee eingenommen und dann wie ganz Hinterpommern unter polnische Verwaltung gestellt. Es begann die Zuwanderung von polnischen Zivilisten aus Gebieten östlich der Curzon-Linie, die an ihren Heimatorten im allgemeinen vor die Wahl gestellt worden waren, entweder eine andere Staatsangehörigkeit in Kauf zu nehmen oder auswandern zu müssen. Die deutsche Bevölkerung wurde vertrieben. Das Dorf ist heute Teil der Landgemeinde Malechowo im Powiat Sławieński.

Ortsgliederung vor 1945

Zur Gemeinde Drenzig gehörten vor 1945 vier Ortschaften bzw. Wohnplätze:

  1. Drenziger Mühle: Mühle und Sägewerk des Karl von Riepenhausen in Krangen (Krąg);
  2. Grünhof (polnisch: Brzeźniak): Arbeiterwohnhaus, drei Kilometer nordostwärts von Drenzig im Grabowtal, zum Gut Kummerow gehörend, ehemaliges Vorwerk zur Betreuung und Bewirtschaftung von ca. 9 Hektar Wiesen und 8 Hektar Brache, die den Kummerowern zugeteilt war, weil dort nicht genügend natürliches Grünland vorhanden war. Bis 1910 wurde hier Torf gewonnen;
  3. Lerchenhain (Włodisław): ehemaliges Vorwerk von Gut Vogelsang (Zalesie), 1,2 Kilometer ostwärts von Drenzig, ursprünglich Ziegelei, dann zeitweise Schäferei, um 1928 aufgesiedelt in zwei Bauernhöfe;
  4. Vogelsang (Zalesie): auch Gut Drenzig, ehemaliges Vorwerk von Krangen (Krąg), 1,5 Kilometer nordostwärts von Drenzig am Hammerbach, um 1928 aufgesiedelt in sechs Bauernhöfe.

Gemeindevorsteher bzw. Bürgermeister bis 1945

  1. Hermann Nitz, 1880 (?)-1916
  2. Wilhelm Block, 1916-1924
  3. Franz Pinz, 1924-1928
  4. Friedrich Nitz, 1928-1933
  5. Karl Lange, 1933-1945

Schule

Nach einem Brand des Schulhauses 1760 gab es bis 1764 weder ein Schulgebäude noch einen Lehrer. 1891 brannte das Schulhaus erneut ab, wurde aber bald wieder errichtet.

Lehrer 1701 bis 1945

  1. NN., 1701
  2. Daniel Gottfried Flasch, 1731
  3. Christian Jass, seit 1733
  4. Johann Zamo, 1738-1740
  5. NN. Daleske
  6. Peter Brüssow, 1748-1760
  7. Peter Sass, 1765-1771
  8. Ewald Jakob, 1771-1802
  9. Daniel Gottlieb Rathke, 1802-1847
  10. (unbekannt)
  11. NN. Labs, 1868-1874
  12. (unbekannt)
  13. Eduard Last, bis 1905
  14. Bertha Schwarz geb. Klatt (Handarbeitsunterricht)
  15. Gustav Müller, bis 1910
  16. Erich Gerstmann, 1910-1912
  17. Paul Haak, ?-1926
  18. Karl Steinhorst, 1926-1942
  19. Adolf Lamprecht, 1943-1945

Kirche

Bis 1945 gehörte Drenzig zur Kirchengemeinde Kummerow, die ihrerseits Filialgemeinde im Kirchspiel Krangen und dem Kirchenkreis Schlawe der Kirchenprovinz Pommern der Evangelischen Kirche der Altpreußischen Union zugeordnet war. Kirchort für die Drenziger war demnach Kummerow, dessen Kirchenpatronat zuletzt die Bauernland A.-G. Kummerow innehatte. 1940 zählte die Kirchengemeinde Kummerow 1170 Gemeindeglieder.
Heute gehört das Dorf zur Evangelischen Kirche Augsburgischen Bekenntnisses in Polen.

Pfarrer von der Reformation 1545 bis 1945

Der Pfarrsitz war Krangen.

  1. Matthias Ludolphus
  2. Kaspar Franke
  3. M. Johann Tidäus, 1623-1657
  4. Bartholomäus Konrad Miethmann, 1659-1701 (?)
  5. Nikolaus Gabriel Polemann, 1702-1713
  6. Martin Benjamin Westphal, 1713-1744
  7. Johann Gottlieb Pauli, 1744-1782
  8. Johann Gottfried Neumann, 1783-1802
  9. Ernst Friedrich Neumann, 1803-1843
  10. Karl August Leopold Schultz, 1844-1878
  11. Johannes Gottlieb Görke, 1879-1887
  12. Werner Otto Wetzel, 1889-1900
  13. Edmund Friedrich Ernst Paul Voigt, 1900-1904
  14. Friedrich Ludwig Otto Plaensdorf, 1904-1935
  15. Wilhelm Vedder, 1939-1945

Literatur

  • Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich auf Grund der Volkszählung 1939, hg. vom Statistischen Reichsamt, Berlin, 2. Auflage, 1941
  • Die Evangelischen Geistlichen Pommerns von der Reformation bis zur Gegenwart, 2. Teil: Der Regierungsbezirk Köslin, bearb. v. Ernst Müller, Stettin, 1912
  • Glaeser-Swantow, Hans, Das Evangelische Pommern, 2. Teil: Behörden, Kirchen, Pfarrstellen, Geistliche, Anstalten und Vereine, Stettin, 1940
  • Hoevel, Ruth, Kirchspiel Krangen Kreis Schlawe in Pommern (= Ostdeutsche Landgemeinden und Kirchspiele, Bd. 15), Münster, 1981 - ISBN 3-88378-009-X

Weblinks


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