Malechowo

Malechowo
Malechowo
Wappen von Malechowo
Malechowo (Polen)
Malechowo
Malechowo
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Westpommern
Landkreis: Sławno
Gmina: Malechowo
Geographische Lage: 54° 18′ N, 16° 31′ O54.316.516666666667Koordinaten: 54° 18′ 0″ N, 16° 31′ 0″ O
Einwohner:

550

Postleitzahl: 76-142
Telefonvorwahl: (+48) 94
Kfz-Kennzeichen: ZSL
Wirtschaft und Verkehr
Straße: DK 6 = E 28 Danzig - Słupsk - Stettin
Schienenweg: Stargard Szczeciński–Gdańsk, Bahnhof: Karwice
Nächster int. Flughafen: Danzig
Gemeinde
Gemeindeart: Landgemeinde
Gemeindegliederung: 44 Ortschaften
24 Schulzenämter
Fläche: 226,6 km²
Einwohner:

6607
(31. Dez. 2010) [1]

Bevölkerungsdichte: 29 Einw./km²
Gemeindenummer (GUS): 3213042
Verwaltung (Stand: 2007)
Gemeindevorsteher: Jan Szlufik
Adresse: Malechowo 22 A
76-142 Malechowo
Webpräsenz: www.malechowo.pl

Malechowo (deutsch Malchow, auch Alt-Malchow) ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Westpommern. Es liegt im Südwesten des Powiat Sławieński und ist Sitz der nach ihm benannten Landgemeinde (gmina wiejska) Malechowo.

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Malechowo liegt an der Europastraße 28, hier im Verlauf der Landesstraße 6, Stettin - Danzig (ehemalige Reichsstraße 2), 12 Kilometer südwestlich der Kreisstadt Sławno (Schlawe) und 29 Kilometer nordöstlich von Koszalin (Köslin). Das Gemeindegebiet wird auch von der Woiwodschaftsstraße 205 (Sławno - Polanów (Pollnow) - Bobolice (Bublitz)) berührt, und zwar im Osten in der Ortschaft Ostrowiec (Wusterwitz).

Einzige Bahnstation der Gemeinde Malechowo ist Karwice (Karwitz) an der Bahnstrecke Stargard Szczeciński–Gdańsk. Der kleine Fluss Grabow (polnisch: Grabowa) durchzieht die ganze Gemeinde, bis er später bei Darłowo (Rügenwalde) in die Wipper (Wieprza) mündet.

Geschichte

Der Name Malchow scheint wendischen Ursprungs zu sein und ist von „milaka“ in der Bedeutung „Buchwald“ abgeleitet. Der Ort wird urkundlich bereits im Jahr 1274 erwähnt, als Fürst Wizlaw II. von Rügen, dem ein Teil des Schlawer Landes als Pfandbesitz gehörte, das Dorf dem Kloster Buckow schenkte. Im Jahr 1288 kam ein weiterer Teil des Dorfes in den Besitz des Klosters, als ihn nämlich die Zisterziensermönche gegen die Dörfer Ubdel (polnisch: Ubiedrze) und Kurow (Kurowo) im Kösliner Kreis mit dem Camminer Bischof Hermann von Gleichen (1252-1289) tauschten. In der Nähe von Malchow, am Ufer der Grabow, einigten sich übrigens ein Jahr zuvor ebendieser Bischof und der Herzog Mestwin II. von Pomerellen auf einen Verteidigungspakt. Im 19. Jahrhundert wurde die Kolonie Neu Malchow (polnisch: Malechówko) angelegt und daher der Unterscheidungsname "Alt-Malchow" für Malchow benutzt.

Im Jahr 1939 lebten in Malchow 807 Einwohner, 1818 waren es 387, und im Jahr 1871 sogar 1027 Menschen. Bis 1945 bildete Malchow einen eigenen Amts- und Standesamtsbezirk, während der Amtsgerichtsbezirk Schlawe war. Im Jahr 1945 kam Malchow als Folge des Zweiten Weltkrieges zu Polen. Die ansässige Bevölkerung wurde - zum Teil unter dramatischen Umständen - vertrieben.

Kirchspiel Malchow

Die Kirchengemeinde (Alt-)Malchow wurde seit Alters her durch die drei Dörfer Malchow, Göritz (polnisch: Gorzyca) und Parpart (Paproty) gebildet, ebenso wurden dann auch die Kolonien Neu Malchow (Malechówko) und Neu Parpart (Paprotki) eingepfarrt. Seit 1646 war auch die Kirchengemeinde Karwitz (Karwice), die bis dahin eigener Pfarrsitz war, in das Kirchspiel Malchow integriert.

Das Kirchenpatronat für Malchow nahmen zuletzt staatliche Stellen wahr, Karwitz war patronatsfrei. Bis 1945 gehörte das Kirchspiel, das im Jahr 1940 insgesamt 2.503 Gemeindeglieder zählte, zum Kirchenkreis Rügenwalde der Kirchenprovinz Pommern in der evangelischen Kirche der Altpreußischen Union. Heute ist die Region Teil der Parafia (Parochie) Koszalin (Köslin) der polnischen evangelischen Kirche Augsburgischen Bekenntnisses. Die Kirchenbücher aus deutscher Zeit werden - so weit vorhanden - im Staatsarchiv Koszalin aufbewahrt.

Pfarrkirche Malchow

Die gotische Dorfkirche wurde bereits im 15. Jahrhundert gebaut. Im 18. Jahrhundert wurde der gut erhaltene spätgotische Flügelaltar mit der Kanzel zu einem großen Barockbau vereinigt. Der Turm musste im 19. Jahrhundert abgebrochen werden, nachdem er durch Blitzschlag zerstört worden war.

Pfarrer von der Reformation bis 1945

Pfarrer des Kirchspiels Malchow waren:

  1. Simon Curdt, bis 1579
  2. Petrus Martini, 1581(?)-1611
  3. Michael Reddemer, 1614-1645
  4. Joachim Braun, 1646-1677
  5. Jeremias Tidäus, 1678-1691
  6. Petrus Spliet, 1691-1713
  7. Karl Michaelis, 1714-1753
  8. Johann Friedrich Mahrten, 1753-1799
  9. Armandus Traugott Pilasch, 1800-1846
  10. Christian Gottfried Müller, 1848-1868
  11. Adolf Ferdinand Tischer, 1868-1872
  12. Karl Gustav Hanncke, 1873-1896
  13. Paul Niemann, 1897-1931 (lange Jahre auch Superintendent des Kirchenkreises Rügenwalde)
  14. Otto Nitschalk, 1931-1945

In Karwitz waren bis zur Übernahme durch Malchow tätig:

  1. Andreas Panekoke, 1554-1558
  2. Joachim Fritzius, 1597
  3. Erich Brenneccius, vor 1639 bis 1646

Gmina Malechowo

Malechowo ist der namensgebende Ort und Verwaltungssitz der Landgemeinde (gmina wiejska) Malechowo im Powiat Sławieński. Seit dem 1. Januar 1999 gehört sie zur Woiwodschaft Westpommern und war vorher der Woiwodschaft Koszalin zugeordnet.

Mit 226,63 km² Gemeindefläche und 6.599 Einwohnern verfügt Malechowo über eine Bevölkerungsdichte von 29,1 Einwohnern pro km². Sie stellt 11,45% der Einwohner im Powiat.

Die Landgemeinde gehört zu zwei Postleitzahlgebieten: Ostrowiec = 76-129, Malechowo = 76-142.

Gemeindegliederung

Zur Gemeinde gehören 44 Ortschaften, die sich in 22 Schulzenämter gliedern:

Verweise

Literatur

  • Statistischen Reichsamt (Hrsg.): Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich auf Grund der Volkszählung 1939. 2. Auflage. Verlag für Sozialpolitik, Wirtschaft und Statistik, Berlin 1941, (Statistik des Deutschen Reichs 550).
  • Manfred Vollack (Hrsg.): Der Kreis Schlawe. Ein pommersches Heimatbuch. Band 2: Die Städte und Landgemeinden. Husum-Druck- und Verlags-Gesellschaft, Husum 1989, ISBN 3-88042-337-7.
  • Hans Moderow, Ernst Müller: Die Evangelischen Geistlichen Pommerns von der Reformation bis zur Gegenwart. Auf Grund des Steinbrück'schen Ms. bearbeitet. 2. Teil: Ernst Müller: Der Regierungsbezirk Köslin. Sannier, Stettin 1912.
  • Hans Glaeser-Swantow: Das Evangelische Pommern. 2. Teil: Behörden, Kirchen, Pfarrstellen, Geistliche, Anstalten und Vereine. 3. Auflage. Evangelischer Pfarrerverein der Provinz Pommern, Stargard 1940.
  • Johannes Hinz: Pommern. Wegweiser durch ein unvergessenes Land. Bechtermünz, Augsburg 1996, ISBN 3-86047-181-3.

Weblinks

Fußnoten

  1. Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2010. Główny Urząd Statystyczny (GUS), abgerufen am 10. August 2011.

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