Düsseldorf Arcaden

Düsseldorf Arcaden

Die Düsseldorf Arcaden (zuvor Bilker Arcaden) sind ein Einkaufs- und Erlebniszentrum im Düsseldorfer Stadtteil Unterbilk auf dem Gelände eines ehemaligen Güterbahnhofs. Im Rahmen des Gesamtprojektes von rund 48.500 m² entstanden Einzelhandelsflächen für rund 120 Ladenlokale, Gastronomie, diverse Dienstleistungen und ein Schwimmbad. Ebenfalls in das Areal integriert sind Wohnungen, ein Parkgelände, Veranstaltungsräumlichkeiten, eine Niederlassung der Stadtbücherei sowie 850 Einstellplätze.[1][2] Darüber hinaus sitzt seit dem 6. September 2008 die Bezirksverwaltungsstelle für den Stadtbezirk 03 in dem Gebäude. Das Shopping-Center wurde am 23. September 2008 eröffnet. Der Wohnungsbau und die Parkgestaltung befanden sich jedoch auch zu Beginn des Jahres 2010 zum Teil noch in der Entwicklungsphase.

Panorama der Fassade der Düsseldorf Arcaden

Inhaltsverzeichnis

Lage und Verkehrsanbindung

Die Düsseldorf Arcaden mit einer besonderen Außenbeleuchtung zur Weihnachtszeit (November 2008)
Die „Düsseldorf Arcaden(R)“ kurz vor der Eröffnung am 20. September 2008
Baustelle der Düsseldorf Arcaden im Juni 2008

Die Düsseldorf Arcaden liegen an der Schnittstelle der dicht besiedelten Stadtteile Bilk, Unterbilk und Friedrichstadt rund einen Kilometer südlich der Königsallee. Die Arcaden grenzen unmittelbar am Bilker S-Bahnhof, der auch Haltestelle mehrerer Straßenbahn- und Buslinien ist. Die ohnehin schon gute Anbindung an den städtischen und regionalen öffentlichen Personennahverkehr wird sich nach Fertigstellung der Wehrhahn-Linie und durch den geplanten zusätzlichen Halt aller RegionalExpress-Linien zwischen Düsseldorf Hauptbahnhof und Neuss Hauptbahnhof nochmals verbessern.

Geschichte

Mitte der 1990er Jahre legte die damalige Bundesbahn (heute: Deutsche Bahn) den Bilker Güterbahnhof still. So entstand eine mehr als fünf Hektar große innerstädtische Brache. Vorübergehend vermietete die Bahn einige Flächen an Einzelhändler und an ein italienisches Fischrestaurant. Sowohl die Bahn, als auch die Stadtpolitiker waren sich im Wesentlichen einig, dass an dieser wichtigen Stelle städtebaulich etwas Neues entstehen müsse. Die Vorstellungen über die Nutzung des Geländes gingen jedoch weit auseinander, quer durch die Bevölkerung und die politischen Parteien.

Mit der Bekanntgabe des potenziellen Investors mfi vertieften sich die Gräben zwischen den verschiedenen Lagern, vor allem als eine Größenordnung von rund 50.000 m² Verkaufsfläche genannt wurde. Im Mai 2003 fand schließlich eine Bürgermarkt genannte Befragung der Bevölkerung statt, in der die Düsseldorfer ihre Wünsche für das Gelände einbringen konnten, was schließlich in einem eingeschränkten Werkstattverfahren[3] mündete.[4][5] Gewinner des Verfahrens war das Münchner Architekturbüro Allmann Sattler Wappner.[6]

Ein massiver Befürworter des Projektes war der damalige Oberbürgermeister Joachim Erwin. Das Projekt wurde über die gesamte Planungsphase kontrovers diskutiert. Sowohl die Industrie- und Handelskammer, der Einzelhandelsverband sowie Betreiber anderer Shopping-Center sahen in den Düsseldorf Arcaden eine starke Konkurrenz zu den etablierten Einkaufsbereichen in der Düsseldorfer Innenstadt. Auch aus Nachbarkommunen kam Kritik. Die Befürworter betonten hingegen die Chancen für die Stadtteile Bilk, Unterbilk und Friedrichstadt sowie die Tatsache, dass man konkurrenzfähig zu anderen Gemeinden in der Nachbarschaft bleiben müsse, die ähnliche Planungen betrieben, wie z. B. Neuss und Solingen.

Der erste Spatenstich erfolgte im April 2007 nach einem knappen Ratsbeschluss, der den Weg zum Neubau frei machte. Projektentwickler war die Essener mfi AG, die bereits ähnliche Shopping-Center unter dem Markennamen „Arcaden“ in zahlreichen deutschen Städten realisiert hat – so etwa auch die Riem Arcaden in München oder die Spandau Arcaden in Berlin.

Chronik

  • Mai 2003: Stadt Düsseldorf beginnt Bürgerbefragung und startet aufgrund der Bürgervorschläge einen konkurrierenden Architektenwettbewerb.
  • 18. Dezember 2004: Brune erhebt schwere Vorwürfe gegen mfi[7]
  • 23. April 2005: Handelsgutachten wird vor Änderung nicht veröffentlicht: Kritik am „großen Manipulator Erwin“.[8]
  • 31. Mai 2005: mfi hat Charme-Offensive gestartet/Experten sprechen weiter von Betrug mit der Verkaufsfläche.[9]
  • 30. Juni 2005: Hickhack im Rat um Bilker Arcaden[10]
  • 1. Juli 2005: Niederlage für Erwin: Ratsmehrheit gegen Bilker Arcaden[11]
  • 21. Oktober 2005: Einzelhandelsverband warnt vor Bilker Arcaden.[12]
  • 16. Mai 2006: Arcaden droht erneut das Aus: FDP ist dagegen.[13]
  • 19. Mai 2006: Einzelhändler übergeben 8500 Unterschriften für die Begrenzung der Fläche der Bilker Arcaden.[14]
  • 20. Juni 2006: PR-Offensive im Nobel-Ambiente: mfi droht mit Dauerbrache am Bilker Bahnhof.[15]
  • 23. Juni 2006: Dramatische geheime Abstimmung: Bilker Arcaden werden gebaut.[16]
  • Spätsommer 2006: Beginn der Abrissarbeiten auf dem Baugelände
  • 29. November 2006: Die mfi AG verkauft 92,5 % der Bilker Arcaden an den kanadischen Immobilieninvestor Ivanhoe Cambridge.[17]
  • 14. März 2007: Düsseldorfer Politiker entsetzt: mfi plant größere Arcaden in Neuss[18]
  • 12. April 2007: Grundsteinlegung und Beginn der Hochbauarbeiten[19]
  • 25. Januar 2008: Aus für die Neuss Arcaden: mfi zieht sich zurück.[20]
  • 23. September 2008: Geschäfte in den Düsseldorf Arcaden werden eröffnet.
  • Januar 2009: Wegen zurückgegangener Konsumnachfrage werden die Öffnungszeiten verkürzt.[21]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.duesseldorf-arcaden.de
  2. RP online vom 19. Februar 2008
  3. Kritik der Architektenkammer NRW
  4. Website der Stadt Düsseldorf: Wettbewerb Bürgerpark und Stadtteilzentrum Arcaden am Bahnhof Bilk, abgefragt am 2. Juni 2008
  5. Website der Stadt Düsseldorf: Auslobungstext Stadtteilzentrum Düsseldorf Arcaden in Bilk, Bürgermarkt und spezielles Werkstattverfahren mit beschränkter Teilnahme
  6. Website der Stadt Düsseldorf: Städtebaulicher Wettbewerb „Bürgerpark und Stadtteilzentrum Arcaden am Bahnhof Bilk“ – Ergebnis, 1. Platz, abgefragt am 14. Juni 2008
  7. Westdeutsche Zeitung vom 18. Dezember 2004
  8. WZ von 23. April 2005
  9. Westdeutsche Zeitung vom 31. Mai 2005
  10. RP online vom 30. Juni 2005
  11. Westdeutsche Zeitung vom 1. Juli 2005
  12. RP online vom 21. Oktober 2005
  13. WZ vom 16. Mai 2006
  14. RP online vom 19. Mai 2006
  15. WZ vom 20. Juni 2006
  16. RP online vom 19. Mai 2006
  17. Nicht gebaut schon verkauft, RP online vom 29. November 2006
  18. RP vom 14. März 2007
  19. RP vom 12. April 2007
  20. Westdeutsche Zeitung vom 25. Januar 2008
  21. RP Online vom 8. Januar 2009
51.2086111111116.7736111111111

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