Afro Cuban Jazz

Afro Cuban Jazz

Latin Jazz heißt eine Spielart des modernen Jazz, die sich vor allem durch die Übernahme von Rhythmen und teilweise auch Kompositionen aus dem Repertoire der lateinamerikanischen Musik auszeichnet. Im engeren Sinne handelt es sich vorwiegend um einen Crossover zwischen Elementen des Jazz und verschiedenen Stilen aus der Karibik, wobei wiederum der Musik Kubas eine Schlüsselstellung eingeräumt wird. Im weiteren Sinne schließt der Begriff auch Einflüsse aus der brasilianischen Popularmusik mit ein.

Als eine frühe Form des Latin Jazz gilt Cubop, eine Mixtur aus afro-kubanischen Rhythmen und Bebop. Der Stil wurde in den vierziger Jahren entwickelt, vor allem durch die Zusammenarbeit von Dizzy Gillespie und Mario Bauza und durch Chico O’Farrill.

Abgrenzung des Begriffs

Mit dem Kürzel latin (aus Latin American) werden in den USA viele kulturelle Phänomene belegt, die in enger Beziehung zu Lateinamerika stehen. In den internationalen Sprachgebrauch übernommen wurden vor allem solche Bezeichnungen, die im Umfeld von Musik und Tanz bedeutsam sind.

Die in Bezug auf die afro-amerikanischen Musikstile gängige Terminologie erweist sich, bedingt zum Beispiel durch sprachliche Gegensätze sowie kulturelle und teils politische Vorbehalte, als nicht immer sinnvoll und hilfreich. Unter anderem tendiert sie dazu, die grundsätzliche enge Verwandtschaft der hauptsächlichen Strömungen (Jazz und Blues aus den USA, die kubanisch-karibische und die brasilianische Musik) und deren ununterbrochene gegenseitige Beeinflussung eher zu verschleiern als zu verdeutlichen.

Als ein bestimmender Faktor in der Geschichte des Latin Jazz erwies es sich vor allem, dass solche lateinamerikanischen Länder, die über einen nur geringen schwarzen Bevölkerungsanteil verfügen, keinen oder nur schwachen Anteil an der Entwicklung der Musik hatten.

So hat die Musik Mexikos trotz der unmittelbaren Nachbarschaft zu den USA nur wenig Widerhall im Jazz gefunden. Selbst eine Aufnahme wie Charles Mingus' Tijuana Moods (1957), die im Titel den Namen der mexikanischen Grenzstadt trägt, spiegelt im hörbaren Ergebnis vor allem spanische und karibische Musik wider. Allerdings haben einige ursprünglich mexikanische Boleros auf dem Umweg über die kubanische Musik ihren Weg ins Jazz-Repertoire gefunden, ein bekanntes Beispiel ist Bésame Mucho von Consuelo Velázquez.

Auch die reiche musikalische Tradition Argentiniens und Uruguays wurde vom Jazz lange Zeit kaum beachtet. Seit etwa 1990 hat sich hier jedoch ein bemerkenswerter Wandel ergeben, der ursprünglich vor allem auf die Beliebtheit der Kompositionen Astor Piazzollas und des Tango Nuevo zurückzuführen ist. Ob dieser relativ moderne „Tango-Jazz“ auf lange Sicht dem umfassenderen Genre Latin Jazz zugerechnet werden wird, ist gegenwärtig aber noch nicht abzusehen.

Wichtige Musiker, Komponisten und Bands

USA
Kubanisch-karibischer Stil
Brasilianischer Stil

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