- Eduard von Peucker
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Eduard Peucker, ab 1816 von Peucker (* 19. Januar 1791 in Schmiedeberg, Schlesien; † 10. Februar 1876 in Berlin), war ein preußischer General.
Peucker stammte aus alter schlesischer Familie, die 1664 in Bernstadt an der Weide (Niederschlesien) ansässig war. Nach dem Besuch des Maria-Magdalena-Gymnasiums in Breslau trat er 1809 als Freiwilliger in die schlesische Artilleriebrigade ein. Die Anregung dazu kam vom preußischen Heerführer Gneisenau, den Peucker zuvor bei Verwandten kennengelernt hatte. Er wurde bereits 1811 zum Secondeleutenant ernannt und nahm ab 1812 am Feldzug gegen Russland teil. Dabei tat er sich mit seinen militärischen Fähigkeiten besonders hervor, wurde mehrfach ausgezeichnet und am 7. Juni 1815 zum Premierleutnant befördert. Am 16. Mai 1816 wurde er in den Adelsstand erhoben und im Juni in das Kriegsministerium versetzt.
Bis 1842 wurde er bis zum Generalmajor befördert und trat im Mai 1848 als preußischer Militärkommissar in die Bundesmilitärkommission in Frankfurt am Main ein. Hier wählte ihn am 15. Juli 1848 der Reichsverweser Erzherzog Johann zum Reichskriegsminister. Dieses Amt legte er am 5. August wieder nieder, als der Reichsverweser die Huldigung aller deutschen Armeen beanspruchte. In den Septembertagen leitete von Peucker die Unterwerfung der Aufständischen in Frankfurt am Main, woraufhin er am 18. September auf Wunsch des Königs das Kriegsministerium bei der Zentralgewalt von neuem übernahm. Nachdem er noch am 8. Mai 1849 zum preußischen Generalleutnant befördert worden war, trat er nach Preußens Ablehnung der Reichsverfassung am 10. Mai 1849 als Reichskriegsministers mit seinem gesamten Ministerium zurück.
Nach seinem Rücktritt erhielt er am 10. Juni 1849 den Befehl über das Bundeskorps, das zur Niederwerfung des badischen Aufstands gebildet worden war. Im März 1850 wurde er für Preußen Mitglied der Bundeszentralkommission zur Erhaltung des Deutschen Bundes, im Dezember desselben Jahres ging er als preußischer Militärkommissar nach Kassel, wurde aber schon im Februar 1851 wieder abberufen.
Von Peucker lebte daraufhin einige Jahre ohne dienstliche Verpflichtung in Berlin, eher er 1854 als Generalinspektion des Militärerziehungs- und Bildungswesens ernannt wurde und sich durch die Umorganisation der preußischen Militärschulen und die Verbesserung der Unterrichtsmethoden Verdienste erwarb. Am 22. November 1858 wurde von Peucker zum General der Infanterie ernannt. Am 21. November 1872 reichte er sein Abschiedsgesuch ein. In Anerkennung seiner Verdienste wurde er 24. November 1872 in das Herrenhaus berufen. Nach seinem Tode am 10. Februar 1876 wurde von Peucker am 13. Februar auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof beigesetzt.
Werke
- Das deutsche Kriegswesen der Urzeit in seinen Verbindungen und Wechselwirkungen mit dem gleichzeitigen Staats- und Volksleben. 3 Teile (Berlin 1860–64) (Text Bd. 2)
- Beiträge zur Beleuchtung einiger Grundlagen für die künftige Wehrverfassung Deutschlands (Frankfurt a. M. 1848)
Literatur
- Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band X, Band 119 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1999, ISSN 0435-2408
- Karl Wippermann: Peucker, Eduard von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 25, Duncker & Humblot, Leipzig 1887, S. 556–559.
Weblinks
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