Kowary

Kowary
Kowary
Wappen von Kowary
Kowary (Polen)
Kowary
Kowary
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Niederschlesien
Landkreis: Jelenia Góra
Fläche: 37,4 km²
Geographische Lage: 50° 48′ N, 15° 49′ O50.815.816666666667Koordinaten: 50° 48′ 0″ N, 15° 49′ 0″ O
Höhe: 430 m n.p.m
Einwohner:

11.497
(31. Dez. 2010)[1]

Postleitzahl: 58-530
Telefonvorwahl: (+48) 75
Kfz-Kennzeichen: DJE
Wirtschaft und Verkehr
Straße: Jelenia GóraWałbrzych
Schienenweg: Jelenia Góra–Kamienna Góra
Nächster int. Flughafen: Breslau
Gemeinde
Gemeindeart: Stadtgemeinde
Einwohner:

11.497
(31. Dez. 2010) [2]

Gemeindenummer (GUS): 0206021
Verwaltung (Stand: 2007)
Bürgermeister: Mirosław Górecki
Adresse: ul. 1 Maja 1 A
58-530 Kowary
Webpräsenz: www.kowary.pl
Schmiedeberg um 1900

Kowary [kɔˈvarɨ] (deutsch Schmiedeberg im Riesengebirge) ist eine Stadt im südwestlichen Polen. Die Stadt ist Teil des Powiat Jeleniogórski in der Woiwodschaft Niederschlesien und liegt am Fuß des Riesengebirges und des Landeshuter Kamms. Kowary gehört der Euroregion Neiße an.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Schmiedeberg wurde erstmals im Jahr 1355 erwähnt,[3] als die Region durch deutsche Siedler urbar gemacht wurde.[4] Berichte über eine ältere Besiedelung und den Abbau von Eisenerz sind falsch.[3] Sie basieren[5] auf unglaubwürdigen Berichten[6] des im 17. Jahrhundert lebenden Juristen und Historikers Ephraim Ignatius Naso aus dem nahen Schweidnitz (Świdnica).

Nach Aussage der polnischen Stadtverwaltung wurde 1148 Eisenerz in der Gegend des heutigen Kowary gefunden. 1158 begann dann auf Geheiß des polnischen Fürsten Bolesław Kędzierzawy der Eisenerzabbau. Dadurch entstand eine kleine Siedlung, in welcher vorrangig die Verarbeitung des gewonnenen Eisens betrieben wurde. Die Siedlung entwickelte sich recht gut und war ein Konkurrent des nicht weit entfernten Hirschberg. Die Bergleute der Stadt nahmen 1241 an der Schlacht bei Wahlstatt gegen die Tataren teil.[7]

Nach Aussage der polnischen Stadtverwaltung wurde die Erfahrung der Bergleute im Umgang mit Sprengmaterial im Jahr 1479, 148 Jahre vor der ersten dokumentierten bergmännischen Sprengung,[8] genutzt, um die Burg eines Raubritters zu sprengen.[7] Am 4. September 1513 erhielt die Siedlung das Stadtrecht vom böhmischen König Vladislav II.. Das Wappen, welches auch heute noch verwendet wird, wurde aber bereits früher benutzt. Neben Breslau und Schweidnitz war Schmiedeberg eines der wichtigsten Zentren der Eisenindustrie des 16. Jahrhunderts in Niederschlesien. Im 16. Jahrhundert waren vor allem Feuerwaffen ein wichtiges Produkt des ansässigen Handwerkes. Der Dreißigjährige Krieg vernichtete die Stadt zu großen Teilen und bedeutete das Ende der Blütezeit des Ortes. Durch die Überschwemmung der Erzgrube kam der Bergbau zum Erliegen und es entwickelte sich das Weberhandwerk. 1741 kam der Ort zusammen mit ganz Schlesien unter die Herrschaft des preußischen Königs Friedrich II. Im 18. und 19. Jahrhundert gab es zaghafte Versuche, den Bergbau wiederzubeleben, allerdings blieben größere Erfolge aus.

Nach dem Zweiten Weltkrieg hatte der Ort noch etwa 4.000 Einwohner, die bis dahin praktisch ausschließlich deutsche Bevölkerung wurde vertrieben. Neben der Textilindustrie war von 1948 bis 1972 in der nun polnischen Stadt auch der Uranerzabbau von Bedeutung.

Eingemeindungen

Die Orte Krzaczyna (Buschvorwerk), Podgórze (Arnsberg) und Wojków (Hohenwiese) sind eingemeindet worden.

Sehenswürdigkeiten

Schloss Neuhof um 1860, Sammlung Alexander Duncker
  • Kapelle der Heiligen Anna
  • Spätgotische katholische Pfarrkirche St. Marien am Franziskanerplatz
  • Palast der Fürsten von Reuss-Köstritz „Neuhof“ (heute:Nowy Dwór)
  • Palais Ruhberg (heute:Ciszyca) und ehemaliger Landschaftspark, bis 1831 Besitz des Fürsten Anton Radziwill
  • Klassizistisches Rathaus, 1768–1769 erbaut unter Beteiligung des Landeshuter Baumeisters Carl Gotthard Langhans
  • Barocke Steinbrücke mit einer Statue des heiligen Nepomuk
  • Miniaturenpark von Marian Piasecki auf dem Gelände der ehemaligen Teppichweberei

Partnerstädte

Söhne und Töchter der Stadt

  • Martin Fruwein, einer der aktivsten Teilnehmer des böhmischen Aufstandes von 1618
  • Lew Hohmann (*1944), deutscher Filmemacher und Filmwissenschaftler

Weblinks

 Commons: Kowary – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Population. Size and Structure by Territorial Division. As of June 30, 2010. Główny Urząd Statystyczny (GUS), abgerufen am 30. Juli 2011.
  2. Population. Size and Structure by Territorial Division. As of June 30, 2010. Główny Urząd Statystyczny (GUS), abgerufen am 30. Juli 2011.
  3. a b Hugo Weczerka, Handbuch der historischen Stätten, Schlesien, 2003, p.476, ISBN 3-520-31602-1
  4. Arne Franke, Das schlesische Elysium, 2005, p.6, ISBN 3-936168-33-4
  5. Theodor Eisenmänger, Geschichte der Stadt Schmiedeberg im Riesengebirge, Verlag May Woywod, Breslau, 1900, p.1
  6. Allgemeine Deutsche Biographie, Band 23, page 261, Markgraf, Duncker & Humblot, 1886
  7. a b http://www.kowary.pl/pl/miasto Homepage Kowary - Geschichte (polnisch)
  8. Wolfgang R. Dachroth, Handbuch der Baugeologie und Geotechnik, 2002, S.259, ISBN 978-3-540-41353-0

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