Egon Adler

Egon Adler
Egon Adler (1960)

Egon Adler (* 18. Februar 1937 in Großpösna bei Leipzig) ist ein ehemaliger deutscher Radsportler. Er startete für den SC Rotation Leipzig.

Inhaltsverzeichnis

Die frühe Karriere

Der gelernte Dachdecker nahm 1958 zum ersten Mal an der Friedensfahrt teil und gewann auf Anhieb die längste Etappe von Görlitz nach Berlin. In der Gesamteinzelwertung belegte er einen hervorragenden 5. Platz. Diesen Erfolg konnte er im darauffolgenden Jahr wiederholen, wobei er weitere zwei Etappen für sich entscheiden konnte. Im Jahre 1959 konnte er außerdem die Silbermedaille im Zweier-Mannschaftsfahren bei den DDR-Meisterschaften erringen.

Das Jahr 1960

Im Jahre 1960 gewann er erneut zwei Etappen und übernahm nach seinem Sieg auf dem 9. Teilstück erstmals das Gelbe Trikot des Gesamtführenden von seinem Mannschaftskameraden Manfred Weißleder. Nachdem ihm Weißleder durch seinen Erfolg auf der 10. Etappe dieses wieder entrissen hatte, fuhr Adler auf dem Weg in seine Heimatstadt Leipzig wiederum ins Gelbe. Seine Führung in der Gesamtwertung konnte er behaupten, bis er am Schlusstag schwer stürzte. Nachdem er sich auf der Ersatzmaschine gerade wieder an das Hauptfeld herangekämpft hatte, erlitt er einen Defekt und verlor endgültig den Anschluss zum Hauptfeld. Die bis dahin in der Mannschaftswertung führende DDR-Mannschaft beorderte ihren Kapitän Täve Schur und Weißleder zur Unterstützung nach hinten. Weit über 150 km fuhr das Trio dem Hauptfeld hinterher, ohne das Peloton wieder zu erreichen. Nachdem damit sowohl Adler als auch Weißleder ihrer Siegchancen beraubt waren, konnte Erich Hagen die letzte Etappe in Berlin gewinnen und damit den Sieg der DDR sowohl in der Einzel-, als auch in der Mannschaftswertung unter Dach und Fach bringen. Egon Adler beendete seine dritte Friedensfahrt auf dem 7. Platz.

Bei den XVII. Olympischen Sommerspielen in Rom nahm Adler zusammen mit Schur, Hagen und Günter Lörke am erstmals ausgetragenen 100-km-Mannschaftszeitfahren teil. Nachdem Lörke bei sengender Hitze früh vom Rad steigen musste, quälte sich Adler über die verbleibenden Kilometer. Teilweise wurde er dabei von Schur angeschoben. Trotzdem errangen die vier Fahrer die olympische Silbermedaille.

Zum Jahresende wurde die erfolgreiche Friedensfahrt-Mannschaft um Schur, Adler, Hagen, Weißleder, Bernhard Eckstein und Johannes Schober zur Mannschaft des Jahres in der DDR gewählt.

Die späte Karriere

Egon Adler nahm 1961 zum vierten Mal in Folge an der Friedensfahrt teil, konnte aber nicht an die Erfolge seiner früheren Teilnahmen anknüpfen. Außerdem erreichte er bei der Bahnradsport-Weltmeisterschaft der Steher 1965 den 5. Platz.

Nach seiner Karriere arbeitete Adler als selbständiger Taxiunternehmer. Sein Sohn Uwe Adler konnte in den Achtziger Jahren als Radsportler nicht die Erfolge des Vaters erreichen.

Erfolge

  • Olympische Silbermedaille im 100-km-Mannschaftszeitfahren 1960
  • fünf Etappensiege bei der Internationalen Friedensfahrt (1958-1960)
  • drei Friedensfahrt-Etappen im Gelben Trikot

Literatur

Weblinks


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