Eich (Andernach)

Eich (Andernach)
Eich
Stadt Andernach
Koordinaten: 50° 26′ N, 7° 21′ O50.4271957.352801215Koordinaten: 50° 25′ 38″ N, 7° 21′ 10″ O
Höhe: 215 m ü. NN
Einwohner: 2.077 (30. Juni 2010)
Eingemeindung: 7. Nov. 1970
Postleitzahl: 56626
Vorwahl: 02632
Eich (Rheinland-Pfalz)
Eich

Lage von Eich in Rheinland-Pfalz

Eich ist ein Stadtteil sowie einer der vier Ortsbezirke der Stadt Andernach im Landkreis Mayen-Koblenz im nördlichen Rheinland-Pfalz. Eich war bis 1970 eine eigenständige Gemeinde.

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Das Dorf Eich ist etwa fünf Kilometer von der Kernstadt entfernt. In der Gemarkung Eich liegt auch der sogenannte „Krayer Hof“, eine noch gut erhaltene burgartige Anlage, deren Kern aus dem Spätmittelalter stammen dürfte.

Geschichte

Bereits im Jahr 1026 wird im Verzeichnis des Kastor-Stiftes in Koblenz eine Kirche St. Remigius in „Eichin“ erwähnt, bei der es sich vielleicht um die Burgkapelle der Ritter von Eich handelte.

Seit 1699 findet eine jährliche Wallfahrt in den 18 km entfernten Wallfahrtsort St. Sebastian am Rhein statt. Laut einer Überlieferung gelobten die Eicher Bürger eine jährliche Wallfahrt, wenn sie von der damals wütenden Pest verschont würden. Bei der Rückkehr von der ersten Wallfahrt soll demnach auch die letzte, an der Pest verstorbene Person zu Grabe getragen worden sein.

Die bestehende Kirche wies offenbar erhebliche Baumängel auf und wurde 1748 vom damaligen Pastor als „feuchtes Loch“ bezeichnet. 1750 wurde daher eine neue Kirche in Eich gebaut und erneut der hl. Katharina geweiht. Damals hatte das Dorf etwa 300 Einwohner.

Am Ende des 19. Jahrhunderts stieg die Einwohnerzahl auf ca. 800 Einwohner. Zwischen 1894 und 1897 wurde daher eine neue Pfarrkirche erbaut. Diese stand erneut am selben Platz musste aber aufgrund ihrer Größe quer zu den bisherigen Bauten errichtet werden. Die Grundmauern der Kirche ruhen dabei zum Teil noch auf den Resten der ehemaligen Bauwerke, die teilweise bis auf eine mögliche ehemalige Eicher Ritterburg (zwischen 1100 und 1400) zurückgehen sollen. Die Kirche wurde am 26. Mai vom damaligen Trierer Bischof Michael Felix Korum auf den Namen Mariä Geburt geweiht. Kirchweih wird am 8. September, dem Kirchenfest „Mariä Geburt“ gefeiert.

Im Zuge der Verwaltungsreform 1969/1970 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Eich mit seinerzeit 1.130 Einwohnern am 7. November 1970 in die Stadt Andernach eingemeindet.[1]

Wappen

Die ehemalige Gemeinde Eich führte ein Wappen mit folgender Blasonierung: „In Silber auf einem roten Dreiberg ein grüner stilisierter symmetrischer Eichenbaum mit vier waagerechten Ästen und fünf Eichenblättern, je eins an den Astenden und der oberen Astgabelung. Die Helmdecke ist von Grün und Silber“.[2].

Der rote Dreiberg symbolisiert das Wahrzeichen Eichs, den erloschenen Vulkan Nastberg, die stilisierte Eiche weist auf das Wappen des Ritters Peter von Eich hin und hat Ähnlichkeit mit dem Wappen der Ritter von Gramann zu Nickenich. Die Ritter von Eich waren 1269, 1271-1469 Herren von Olbrück.

Politik

Der Ortsbezirk Eich wird durch einen Ortsbeirat und einen Ortsvorsteher vertreten. Dem Ortsbeirat gehören neun Personen an. Als Ortsvorsteher wurde am 7. Juni 2009 Alfons Schumacher gewählt.[3][4]

Wirtschaft und Infrastruktur

Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts war die Landwirtschaft bestimmendes Element in Eich, wenn auch schon ab dem 18. Jahrhundert in der Gemarkung am Vulkan Nastberg Basaltlava abgebaut wurde, die als Baumaterial für die Koblenzer Festungsbauten Verwendung fand. Nach dem 2. Weltkrieg wurde im Umland Bims abgebaut. Heute gibt es in Eich nur noch drei hauptberufliche Landwirte. Außerdem gibt es einige mittelständische Unternehmen und Handwerksbetriebe (u.a. zwei Bauunternehmen, Heizungsbau) sowie einige kleinere Dienstleistungsbetriebe. Von ehemals 8 Gaststätten gibt es heute nur noch zwei, ein Bürgerhaus und ein Lokal. Aber es entstand ein weiteres Lokal für Wanderer (wobei es sich um eine Blockhütte handelt).

Bildung

In Eich gibt es eine Grundschule, eine Kindertagesstätte (Kindergarten St. Marien Eich) und eine Außenstelle des Jugendzentrums Andernach. Weiterführende Schulen befinden sich in der Kernstadt Andernach.

Tourismus und Sehenswürdigkeiten

In der Mitte des Ortes erhebt sich die, von 1894 bis 1897 im Stil der Neugotik, erbaute katholische Pfarrkirche Maria Geburt. Sie enthält u. a. sechs holzgeschnitzte Heiligenfiguren des Mayener Künstlers Heinrich Alken (1753-1827).

Zwischen dem eigentlichen Ort Eich und dem Krayer Hof befindet sich ein alter Friedhof der Mennoniten.

Der Vulkan Nastberg und die große Abbaugrube für Basaltlava sind touristisch als Informations- und Wanderweg in den Vulkanpark der Vulkaneifel eingebunden. Neben zahlreichen Informationen über den Vulkanismus in der Eifel, bietet ein Aufstieg bis zum Gipfelkreuz einen einmaligen Ausblick auf Eich, die Pellenz und über das Neuwieder Becken.

Persönlichkeiten

Aus literaturgeschichtlicher Sicht ist es von Bedeutung, dass der französische Dichter Guillaume Apollinaire in den Jahren 1901/02 zeitweilig als Hauslehrer auf Burg Kray wohnte.

Der langjährige Gitarrist der deutschen Heavy-Metal Bands Rage und Grave Digger Manni Schmidt ist in Andernach geboren und lebte einige Jahre in Eich. [5]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006, Seite 168 (PDF)
  2. Eicher Fahne mit Wappen
  3. Hauptsatzung Stadt Andernach
  4. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz – Wahl der Ortsvorsteher
  5. Konzertbericht Grave Digger live in Andernach

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