Eike von Savigny

Eike von Savigny

Eike von Savigny (* 10. Februar 1941 in Berlin) ist ein deutscher Philosoph und vor allem durch seine wissenschaftlichen Arbeiten in den Bereichen Philosophie und Sprache, aber auch durch juristische Publikationen bekannt geworden.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Eike von Savigny – ein Nachfahre des Rechtsgelehrten des 19. Jahrhunderts Friedrich Carl von Savigny – ist eines von sieben Kindern des gleichnamigen Juristen Friedrich Carl von Savigny und seiner Ehefrau Amai. Nach dem Abitur im Jahre 1960 begann v. Savigny ein Studium der Fächer Jura, Philosophie, Alte Geschichte und Ältere Germanistik an der Universität München (zwischenzeitlich auch an der Universität Besançon). Dort zählte von Savigny zum engeren Kreis von Studenten um Wolfgang Stegmüller. Er promovierte 1965 mit einer Dissertation zum Thema „Der empirische Charakter des deutschen Strafrechts“ (veröffentlicht 1967), seine Habilitation im Fach Philosophie erfolgte 1970 an der Universität München, wobei er sein 1969 veröffentlichtes Werk „Die Philosophie der normalen Sprache“ zugrundelegte. Inspiriert wurde er dabei vor allem durch die Ordinary Language Philosophie und hierbei u.a. von Gilbert Ryle. Von Savigny erhielt mehrere Gastprofessuren (1971/1972 in Trier: Logik und Wissenschaftstheorie; 1975 in Salzburg: Philosophie und Sprachwissenschaft). In den Jahren 1970-1975 war er Mitglied des Planungsausschusses der Universität München, 1973-1979 Mitglied des Senats der Deutschen Forschungsgemeinschaft, sowie 1975-1980 Mitglied des Deutschen Wissenschaftsrates. Von 1981 bis 1984 Mitglied des Senats der Universität Bielefeld, wobei er von 1982 bis 1983 Dekan der Fakultät für Geschichtswissenschaft und Philosophie der Universität Bielefeld war. 1977 wurde er auf den Lehrstuhl für Philosophie in Bielefeld berufen und war in den folgenden Jahren prägend für den qualitativen Standard der dortigen Philosophie-Abteilung. Von Savigny war gewählter Fachgutachter der Deutschen Forschungsgemeinschaft für Systematische Philosophie von 1992 bis 2000 sowie Vorsitzender des Ausschusses für Systematische Philosophie in den Jahren 1996 bis 2000. 2006 wurde er emeritiert.

Eike von Savigny ist seit 1965 verheiratet. Der Ehe entstammen zwei Kinder.

Werk

Während zunächst in den Werken v. Savignys noch Fragen des Strafrechts im Mittelpunkt standen, wandte er sich bald, von der Philosophie Wittgensteins beeinflusst, den Fragen der Sprachlogik und der philosophischen Hintergründe sprachlicher Aussagen, Definitionen und Bedeutungen zu. Damit ist er der von Wittgenstein begründeten Analytischen Philosophie zuzurechnen. Zuletzt verfasste er vor allem Artikel über Wittgensteins Spätphilosophie. Bei Studenten war er wegen seiner mitreißenden Art der Lehre außerordentlich beliebt und wegen seiner bissigen Kommentare gefürchtet. v.Savigny hegte besonderes Interesse an einer guten Lehre und gründete das virtuelle Lehrbuchnetz.

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Die Philosophie der normalen Sprache (1969)
  • Analytische Philosophie (1970)
  • Fachsprache - Umgangssprache (1975)
  • Probleme der sprachlichen Bedeutung (1976)
  • Zum Begriff der Sprache (1983)
  • Eike von Savigny: Grundkurs im logischen Schließen: Übungen zum Selbststudium. - 2. verb. Aufl. - Göttingen: Vandenhoeck und Rupprecht (1984). ISBN 3-525-33502-4.
  • Wittgensteins „Philosophische Untersuchungen“, 2 Bde. (1988/1989)
  • Der Mensch als Mitmensch (1996)

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Eike von Repgow — aus dem Oldenburger Sachsenspiegel Eike von Repgow (auch von Repkow, von Repchow, von Repgau oder von Repchau; * zwischen 1180 und 1190] in Repgow; † nach 1233) war der Verfasser des Sachsenspiegels und damit prägend für die deutsche… …   Deutsch Wikipedia

  • Eike von Repkow — Eike von Repgow aus dem Oldenburger Sachsenspiegel Eike von Repgow Denkmal in Reppichau …   Deutsch Wikipedia

  • Savigny — Der Name Savigny bezeichnet folgende Orte Savigny VD im Kanton Waadt, Schweiz Gemeinden in Frankreich Savigny (Haute Marne), im Département Haute Marne Savigny (Haute Savoie), im Département Haute Savoie Savigny (Manche), im Département Manche… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Persönlichkeiten der Stadt Bielefeld — Die Liste von Persönlichkeiten der Stadt Bielefeld führt Personen auf, die in Bielefeld (einschließlich der im Lauf der Zeit eingemeindeten Orte) geboren wurden sowie solche Personen, die in einer besonderen Beziehung zu Bielefeld stehen, ohne… …   Deutsch Wikipedia

  • Eyke von Repkow — Eike von Repgow aus dem Oldenburger Sachsenspiegel Eike von Repgow Denkmal in Reppichau …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Rechtswissenschaftlern — Die Rechtswissenschaftler sind jeweils ihrer letzten Universität, Hochschule oder Institut zugeordnet. Inhaltsverzeichnis 1 Deutschland 1.1 FH Aachen 1.2 Universität Augsburg 1.3 O …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Sav — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Bedeutung (Philosophie) — Bedeutung ist ein grundlegender Begriff in der Linguistik und Sprachphilosophie. Wichtig ist der Begriff auch in der Informatik, der Forschung zur Künstlichen Intelligenz und in den Kognitionswissenschaften. Es gibt verschiedene Ansätze zur… …   Deutsch Wikipedia

  • John Langshaw Austin — (* 26. März 1911 in Lancaster; † 8. Februar 1960 in Oxford) war ein englischer Philosoph und der Begründer der Sprechakttheorie. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Positionen …   Deutsch Wikipedia

  • 10. Feber — Der 10. Februar ist der 41. Tag des Gregorianischen Kalenders, somit bleiben 324 Tage (325 in Schaltjahren) bis zum Jahresende. Historische Jahrestage Januar · Februar · März 1 2 …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”