- Eine Couch in New York
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Filmdaten Deutscher Titel Eine Couch in New York Originaltitel Un divan à New York Produktionsland Belgien, Deutschland, Frankreich Originalsprache Englisch, Französisch Erscheinungsjahr 1996 Länge 109 Minuten Altersfreigabe FSK 6 Stab Regie Chantal Akerman Drehbuch Chantal Akerman, Jean-Louis Benoît Produktion Diana Elbaum, Régine Konckier, Robin O'Hara, Jean-Luc Ormières, Jacqueline Pierreux, Ingrid Windisch Musik Sonia Wieder-Atherton Kamera Dietrich Lohmann Schnitt Claire Atherton Besetzung - Juliette Binoche: Beatrice Saulnier
- William Hurt: Henry Harriston
- Stephanie Buttle: Anne
- Barbara Garrick: Lizbeth Honeywell
- Paul Guilfoyle: Dennis
- Richard Jenkins: Campton
- Kent Broadhurst: Tim
- Matthew Burton: Wood
- Henry Bean: Stein
- Bernard Breuse: Jerôme
Eine Couch in New York (Un divan à New York, engl. A Couch in New York) ist eine belgisch-deutsch-französische Filmkomödie von Chantal Akerman aus dem Jahr 1996.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Der New Yorker Psychoanalytiker Henry Harriston (William Hurt) und die Pariser Tänzerin Beatrice Saulnier (Juliette Binoche) tauschen über eine Anzeige ihre Wohnungen, ohne sich persönlich begegnet zu sein. Beide fliehen aus ihren Lebenszusammenhängen: Die lebenslustige, etwas chaotische Beatrice wird von ihren Verehrern verfolgt. Henry fühlt sich ausgebrannt und erträgt seine Patienten nicht mehr. Er ist festgefahren und gelangweilt, lebt in zwanghafter Ordnung und hat eine Verlobte aus der Upper Class, deren Leben auf Äußerlichkeiten ausgerichtet ist. Beatrice kommt nach New York City und bezieht Wohnung und Praxis des Therapeuten, während Henry in Beatrices Pariser Wohnung einzieht und sogleich argwöhnisch von deren abgewiesenen Liebhabern beobachtet wird.
Beatrice findet sich unabsichtlich in der Rolle der Therapeutin wieder und "behandelt" die Patienten Harristons als dessen Urlaubsvertretung. Eigentlich hört sie "nur" freundlich und schweigend zu. Die therapieerfahrene Freundin Anne klärt sie auf, dass Psychoanalytiker besonders wichtige Sätze der Patienten durch Räuspern oder Füllwörter wie "aha" oder "ja-a" betonen - dies wendet Beatrice intuitiv an, mehr durch ihre Wärme und Zugewandtheit sowie ihr Einfühlsvermögen. Und den Patienten geht es inzwischen sichtbar besser (selbst dem Hund des Psychoanalytikers!) und die Pflanzen wachsen so üppig "wie im Urwald".
Henry ist auch in Paris wieder in seiner Rolle als Therapeut gelandet - er darf sich den unglücklichen Liebhaber von Beatrice anhören. So fliegt er nach New York zurück. Am Hauseingang sieht er einen seiner Patienten und stellt überrascht fest, dass der Mann entspannter wirkt als jemals zuvor. Als er seine Praxis betreten will, hält Beatrices Freundin Anne, die die Empfangsdame spielt, ihn für einen Patienten und weist ihn zunächst ab.
Henry klärt den Irrtum nicht auf, sondern vereinbart unter falschem Namen telefonisch einen Termin. Auf der eigenen Couch schweigt er, er ist mit seinem desolaten Innenleben und seiner festgefahrenen Lebenssituation konfrontiert. Er kann sich dieser Situation jedoch aussetzen, weil er spürt: Beatrice hat genau das Interesse an Menschen, das er als Therapeut nicht mehr empfinden kann. Beatrice ist immer sie selbst, aufrichtig, mitfühlend und direkt. Henry klärt Beatrice aber nicht auf, sondern vereinbart neue Treffen. Er scheint sich und das Leben wieder wichtiger zu nehmen. Er setzt sich auch mit dem "Riss" zwischen seiner einfachen Herkunft und seinem jetzigen gesicherten, luxuriösen Leben auseinander. In den therapeutischen Gesprächen, auf den Wegen zum Aufzug und bei einer dramatischen Suche nach dem Hund (übrigens heißt der bei Henry "Edgar", bei Beatrice "Romeo"!) werden sich beide immer vertrauter. Der Zuschauer ahnt und beide sprechen es gegenüber ihren Freunden auch aus: sie haben sich ineinander verliebt. Henry ist aber immer noch "der Patient John Wire".
Er traut sich nicht, ihr seine Liebe zu gestehen - sie glaubt, er könne in ihr nur die Therapeutin sehen. Als solche darf sie ohnehin nicht in einen Patienten verliebt sein, erklärt ihr die Freundin (Kommentar von Beatrice: "Wie schade!"). Traurig flieht sie in ihr Zuhause nach Paris. Henry folgt ihr, ist vor ihr am Flughafen und schnappt ihr prompt den Platz weg, so dass sie eine spätere Maschine nehmen muss. So ist er vor ihr in ihrer Wohnung, und während er auf dem Balkon ihre Blumen gießt (die inzwischen auch üppig wuchern!), betritt Beatrice von der Wohnung eines Freundes aus den Nachbarbalkon, von wo sie Henry /John Wire hören, aber nicht sehen kann. In einem wunderschönen Schlussdialog durch die Hecke, von Balkon zu Balkon, in dem Beatrice ihm erzählt, sie habe sich in den Patienten John Wire verliebt und deshalb New York verlassen, gibt Henry sich schließlich zu erkennen. Beatrice klettert zu ihm hinüber, und Henry gesteht, er habe ihre Wohnung wieder in Unordnung gebracht und ihr Nachthemd extra wieder auf den Boden geworfen, damit sie sich wohlfühlen könne.
Kritiken
Jack Sommersby beklagte auf Efilmcritic.com, wie schlimm es sei, zwei talentierte Schauspieler in „etwas derart unspielbaren“ zu sehen. [1]
Die Zeitschrift TV direkt 8/2007 schrieb, der Film sei „charmant“ und habe „viel Hintersinn“. [2]
Auszeichnungen
Chantal Akerman gewann im Jahr 1996 einen Preis des Internationalen Filmfestivals Karlovy Vary und wurde für einen weiteren Preis dieses Festivals nominiert.
Hintergrund
Der Film wurde in New York City, in Paris und in Potsdam-Babelsberg gedreht. [3]
Quellen
- ↑ www.rottentomatoes.com
- ↑ TV direkt 8/2007, Seite 61
- ↑ Filming locations für Un divan à New York
Weblinks
- Eine Couch in New York in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Sammlung von Kritiken zu Eine Couch in New York bei Rotten Tomatoes (englisch)
Kategorien:- Filmtitel 1996
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