Eine wahre Geschichte

Eine wahre Geschichte
Filmdaten
Deutscher Titel Eine wahre Geschichte – The Straight Story
Originaltitel The Straight Story
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1999
Länge 108 Minuten
Altersfreigabe FSK ohne Altersbeschränkung
Stab
Regie David Lynch
Drehbuch John Roach,
Mary Sweeney
Produktion Pierre Edelman, Michael Polaire
Musik Angelo Badalamenti
Kamera Freddie Francis
Schnitt Mary Sweeney
Besetzung
  • Richard Farnsworth: Alvin Straight
  • Sissy Spacek: Rose Straight
  • Harry Dean Stanton: Lyle Straight
  • Jane Galloway Heitz: Nachbarin
  • Joseph A. Carpenter: Bud
  • Donald Wiegert: Sig
  • Tracey Maloney: Krankenschwester
  • Dan Flannery: Doktor Gibbons
  • Jennifer Edwards-Hughes: Brenda
  • Ed Grennan: Pete
  • Jack Walsh: Apple
  • Gil Pearson: Sun Ray Tours-Busfahrer
  • Barbara June Patterson: Frau im Bus
  • Everett McGill: Tom
  • Anastasia Webb: Crystal

Eine wahre Geschichte – The Straight Story ist ein Filmdrama von Regisseur David Lynch aus dem Jahr 1999.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Der Film erzählt die wahre Geschichte des 73-jährigen Rentners Alvin Straight, der nach sehr langer Zeit seinen Bruder Lyle besuchen will, da dieser einen Schlaganfall erlitten hat. Die beiden liegen seit zehn Jahren im Streit und Alvin möchte diesen Streit nun beenden. Straight besitzt keinen Führerschein und möchte nicht gefahren werden. Deshalb legt er den 600 Kilometer langen Weg von Laurens, Iowa, nach Mount Zion, Wisconsin, auf seinem Aufsitz-Rasenmäher der Marke John Deere zurück. Seine Begegnungen und Erlebnisse auf der sechswöchigen Reise machen den Hauptteil des Filmes aus.

Eine wahre Geschichte

The Straight Story basiert, wie bereits der Titel besagt, auf einer wahren Begebenheit. Alvin Ray Straight (* 17. Oktober 1920; † 9. November 1996) war ein Einwohner der ebenfalls real existierenden Stadt Laurens im US-Bundesstaat Iowa und erlangte Berühmtheit, als er im Sommer 1994 eine Strecke von 470 km nach Blue River, Wisconsin zurücklegte, um seinen Bruder zu besuchen, nachdem dieser einen Schlaganfall erlitten hatte. Da er aufgrund seines Alters von 73 Jahren eine Sehschwäche hatte und keinen Führerschein besaß, legte er die Distanz mit Hilfe eines Rasenmähers zurück, an dem er einen Anhänger befestigte, in dem sich Benzin, Campingausrüstung, Bekleidung und Nahrungsmittel befanden. Das Gespann besaß eine Höchstgeschwindigkeit von 8 km/h. Sein Bruder, Henry Straight, erholte sich von seiner Erkrankung und zog wieder nach Iowa, um näher bei seiner Familie zu sein.

Hintergründe

Der Film gehört wohl zu David Lynchs am wenigsten diskutierten Werken. Es ist ein Roadmovie, welches im Gegensatz zu den meisten anderen Filmen von David Lynch fast keine erzählerischen Brüche aufweist und in sehr langsamem Tempo gehalten ist. Der Titel des Films benutzt Straight in doppelter Bedeutung, einerseits als englischen Ausdruck für geradlinig, andererseits als den Namen der Hauptfigur.

Richard Farnsworth, „der schon vor zwanzig Jahren alte Männer spielte“ (Georg Seeßlen[1]) beging kurz nach Ende der Dreharbeiten im Alter von 80 Jahren aufgrund einer unheilbaren Krebserkrankung Selbstmord. The Straight Story wurde auch zum letzten Film des Kameramanns Freddie Francis.

Kritiken

Das Lexikon des Internationalen Films schrieb, der Film sei „mit großem Geschick“ inszeniert. Er fasziniere, obwohl er im „gedehnten Tempo“ gehalten sei: „Nur manchmal scheint sich die düstere Gegenwelt zu Wort zu melden, die jedoch gegen die innere Ruhe und Lebensweisheit der Hauptfigur nichts ausrichten kann“.[2]

„So straight und anrührend, daß der Film in den USA von Walt Disney in den Verleih genommen wurde […] eine Selbstrevision […] Selbst wenn man den Film auf diese Weise sieht, bleibt er verstörend schön. […] Alvins Reise in den Tod vermittelt manchmal pures Glück. Aber von dem, was er zurückläßt, geht kaum ein Trost aus. […] Zu einer solchen Einfachheit in der Darstellung der menschlichen Tragödie und ihrer Komödie kommt man nicht auf geradem Weg.“

Georg Seeßlen[1]

Auszeichnungen und Nominierungen

  • 1999: Nominiert Cannes Film Festival 1999, Preis Goldene Palme für David Lynch
  • 1999: Preisträger New York Film Critics Circle Award, Preis NYFCC Award in der Kategorie Best Actor für Richard Farnsworth und Best Cinematographer für Freddie Francis
  • 2000: Nominiert Academy Award (Oscar), Kategorie Best Actor in a Leading Role für Richard Farnsworth
  • 2000: Nominiert Golden Globe, Kategorie Best Original Score – Motion Picture für Angelo Badalamenti und Best Performance by an Actor in a Motion Picture – Drama für Richard Farnsworth
  • 2000: Preisträger Independent Spirit Award, Kategorie Best Male Lead für Richard Farnsworth, nominiert David Lynch als Best Director, nominiert Mary Sweeney und Neal Edelstein für Best Feature und nominiert John Roach und Mary Sweeney für Best First Screenplay

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Georg Seeßlen: Das entflochtene Band – David Lynchs neuer Film ‚The Straight Story‘ überwindet das postmoderne Kino. In: konkret 12/1999 und www.strandgut.de. Abgerufen am 19. März 2009 (bei Filmzentrale).
  2. s. Weblinks.

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