David Lynch

David Lynch

David Keith Lynch (* 20. Januar 1946 in Missoula, Montana) ist ein US-amerikanischer Regisseur, Schauspieler, Maler, Fotograf, Komponist und Animationskünstler.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Die frühen Jahre

Lynchs Vater war Agrarwissenschaftler im Landwirtschaftsministerium der Vereinigten Staaten. Weil dieser häufig versetzt wurde, war die Familie zu einem Wanderleben gezwungen.

Ab 1966 besuchte Lynch die Pennsylvania Academy of the Fine Arts in Philadelphia. Seine Werke umfassten damals vor allem den Bereich der Malerei, Skulpturen und Fotografien. In einem Kurs für experimentelle Kunst animierte er Zeichnungen und realisierte 1967 als Abschlussarbeit seinen ersten Kurzfilm Six Figures Getting Sick.

Mit Minimalbudget und -ausstattung drehte er anschließend den Kurzfilm The Alphabet, der auf einem Traum der Nichte seiner damaligen Frau Peggy Lynch basierte. Peggy spielte die Hauptrolle, „das Mädchen“. Anders als im reinen Animationsfilm Six Figures Getting Sick kombinierte Lynch in diesem vierminütigen Kurzfilm Animationen mit echten Aufnahmen.

1970 bis 1986

Zu dieser Zeit hatte Lynch bereits länger an einem Drehbuch zu einem Projekt namens The Grandmother gearbeitet. Er erhielt dafür ein Stipendium des American Film Institute. Der 35-minütige Film aus dem Jahr 1970 kann als der eigentliche Beginn von Lynchs filmischem Werk angesehen werden.

1971 begann er mit der Arbeit an seinem ersten Spielfilm Eraserhead, einem Schwarzweißfilm, bei dem etliche Personen des Teams mitwirkten, das ihn bei seinen späteren Filmen begleiten sollte. Das Werk wurde aufgrund zahlreicher finanziell bedingter Drehpausen erst 1976 vollendet. Obwohl Eraserhead auf Grund seiner Morbidität bei den Studios auf wenig Gegenliebe stieß, avancierte der Film kurze Zeit später zum Kultfilm, bedingt unter anderem durch die mitternächtliche Ausstrahlung in vielen amerikanischen Kinos als ein so genannter Midnight Movie. Während dieser Zeit fertigte Lynch auch den Kurzfilm The Amputee für eine Videomaterial-Prüfung des American Film Institute an.

1980 drehte er im Auftrag von Mel Brooks den achtfach oscarnominierten Film Der Elefantenmensch, eine Arbeit, die auf einer wahren Geschichte beruht und durch den Gebrauch von Schwarzweiß und seine eher konventionelle Erzählweise ein subtiles Grauen schafft. Kurz darauf bekam Lynch etliche Angebote, unter anderem auch für den dritten Teil der Star-Wars-Trilogie. Er entschied sich jedoch für die opulente Verfilmung des Romans Dune – Der Wüstenplanet, welche ihm von Dino De Laurentiis angeboten wurde. Trotz des damals immensen Aufwands und eines Etats von 40 Millionen US-Dollar war das Science-Fiction-Epos ein kommerzieller Flop. Später wurde aus dem Material noch eine längere Fernsehfassung erstellt, mit der Lynch in dieser Form nicht einverstanden war, weshalb das Pseudonym Alan Smithee als Regisseur genannt wurde. Trotzdem arbeitete er mit De Laurentiis weiter.

1986 entstand der Thriller Blue Velvet, sein erster Film, der die dunkle Seite des amerikanischen Kleinbürgertums zeigt, und der im Folgejahr eine Oscar-Nominierung erhielt. Er bedeutete für Lynch den eigentlichen internationalen Durchbruch.

1987 bis 1998

Ab 1987 arbeitete Lynch an der Idee für ein Roadmovie, das er 1990 drehte. Für Wild at Heart – Die Geschichte von Sailor und Lula erhielt er die Goldene Palme der Filmfestspiele von Cannes 1990. Ab 1989 produzierte und schrieb er gemeinsam mit Mark Frost die Fernsehserie Twin Peaks, die in den USA und später weltweit ein großer Erfolg war. Hier führte er gelegentlich auch Regie. Der 1992 nachgereichte Kinofilm Twin Peaks – Der Film erzählt, was vor den Ereignissen der Serie stattfand.

David Lynch bei der Emmy-Verleihung 1990

Mit dem Kinofilm Lost Highway (1997) zeigt Lynch mit surrealen Techniken eine doppelte Geschichte. Die Bedeutung von erzählerischer Struktur ist abzulesen an der Bemerkung Lynchs gegenüber dem Magazin Positif, dass es sich bei der Erzählung um ein „Möbiusband“ handele: Die Geschichte führt am Ende zu ihrem Anfang zurück, in der Mitte dreht sie sich plötzlich um, was vordergründig war, ist nun die Kehrseite; Begriffe von Raum und Zeit bleiben im Unklaren.

Ein Jahr später erzählt Lynch in Eine wahre Geschichte – The Straight Story linear und filmisch eher einfach die Geschichte eines alten Mannes, der mit seinem fahrbaren Rasenmäher die USA durchquert, um seinen kranken Bruder wiederzufinden. Es ist die Zeitlupenversion eines Roadmovies.

1999 bis heute

Anfang 1999 begann Lynch mit den Arbeiten an einer neuen Fernsehserie mit dem Titel Mulholland Drive für ABC. Das Projekt wurde stillgelegt, aber mit Hilfe von Freunden und des französischen Senders Canal+ um acht neue Szenen erweitert und zu einem Kino-Spielfilm ausgebaut: Mulholland Drive – Straße der Finsternis. Für die Leistung, aus der „Ruine der TV-Serie einen Kinofilm gebaut zu haben“ (Zitat der Jury) wurde er bei den Filmfestspielen von Cannes 2001 mit dem Regiepreis ausgezeichnet. Außerdem wurde er 2003 nochmals für die beste Regie für den Oscar nominiert.

2002 veröffentlichte er acht Kurzfilme im Stil einer Sitcom mit dem Titel Rabbits auf seiner Homepage. Teile dieser Serie finden sich im Film Inland Empire wieder.

2005 veröffentlichte Lynch als Regisseur, Drehbuchautor und ausführender Produzent die Kurzfilmserie DumbLand, die bereits einige Jahre zuvor auf seiner Website erschienen war.

Im selben Jahr 2005 rief er seine David Lynch Foundation for Consciousness Based Education and World Peace ins Leben, die sich für die Nutzung der Transzendentalen Meditation einsetzt. Lynch praktiziert diese von Maharishi Mahesh Yogi begründete Meditationstechnik seit 1973.[1] Im Jahr 2007 ging Lynch auf Welttournee und warb, zum Teil gemeinsam mit dem schottischen Folksänger Donovan, für den Bau von „Unbesiegbarkeits-Universitäten“. Diese von Maharishi angeregten Einrichtungen sollen, neben herkömmlichen Studiengängen, das Studium des Bewusstseins mit Hilfe Transzendentaler Meditation als Basis-Disziplin anbieten. In Berlin soll die Einrichtung den Namen „Universität für ein unbesiegbares Deutschland“ erhalten. Als Gelände wurde der Teufelsberg ausgesucht, ein Trümmerberg aus dem Zweiten Weltkrieg, der bis zur Wiedervereinigung für eine Abhörstation genutzt wurde. Eine Baugenehmigung liegt nicht vor.[2][3][4][5]

Lynchs letzter Kinofilm Inland Empire hatte Anfang September 2006 in Venedig Premiere. Bei den Filmfestspielen von Venedig 2006 wurde ihm zudem der Goldene Löwe für sein Lebenswerk verliehen.

Der französische Präsident Nicolas Sarkozy ernannte ihn 2007 zum Offizier der Ehrenlegion und würdigte sein „Genie“: seine Art, „Realität zu erzwingen, um dahinter die Wahrheit zu suchen“ und den Willen, „alles anzugehen – Kino, Malerei, Fotografie, selbst Möbel“.[6][7]

David Lynch bei der Vernissage zur Foto-Ausstellung in Düsseldorf.

Vom 27. September bis zum 23. November 2008 fand erstmals in Deutschland eine Ausstellung von Fotografien David Lynchs im Epson Kunstbetrieb in Düsseldorf unter dem Titel „New Photographs“ statt.[8]

Am 25. März 2009 ging David Lynch Foundation Television mit einer Beta-Version online: ein Internet-gestützter Fernsehkanal, der „Bewusstsein, Kreativität und Glück“ feiern will. Neben Video-Beiträgen der David Lynch Foundation will der Sender Dokumentationen und Exklusiv-Beiträge Lynchs online stellen. Offizieller Start war der 4. April 2009.[9]

Am 4. April 2009 veranstaltete die Stiftung in der ausverkauften Radio City Music Hall in New York City, im Beisein von David Lynch und Laura Dern ihr erstes Benefiz-Konzert. Erklärtes Ziel: einer Million sozial benachteiligter Kinder die Möglichkeit zu geben, Transzendentale Meditation zu erlernen. Motto: „Change Begins Within“. Beteiligte Künstler waren Paul McCartney, Ringo Starr, Donovan, Paul Horn, Mike Love, Ben Harper, Sheryl Crow, Eddie Vedder, Bettye LaVette, Moby und Jim James von My Morning Jacket.[10]

Im April 2009 veröffentlichte der US-amerikanische Musiker Moby seine Single Shot in the Back of the Head; das dazugehörige Musikvideo stammt von David Lynch. Im Juni desselben Jahres erschien das Album Dark Night of the Soul von DJ Danger Mouse und Sparklehorse. Das Album enthält ein Booklet mit visuellen Inhalten von David Lynch. Außerdem hat Lynch bei zwei der auf dem Album enthaltenen Liedern den Text geschrieben und gesungen.

Am 1. Oktober 2010 wurde Lynch auf der Cologne Conference mit dem „Filmpreis Köln“ ausgezeichnet.[11] Wenige Tage später erhielt er den Kaiserring der Stadt Goslar.[12]

Nachdem Lynch sich bereits für seine Film-Soundtracks und das Album Dark Night of the Soul musikalisch betätigte, erschien im Januar 2011 seine erste Solo-Single mit dem Titel Good Day Today/I Know, wobei die beiden Songs vorher schon im Internet zu hören waren.[13] Das dazugehörige Album trägt den Titel Crazy Clown Time und erschien in Deutschland am 4. November 2011. Das Album entstand in Zusammenarbeit mit dem Tontechniker Dean Hurley. Es beinhaltet auch einen Gastauftritt von Karen O (Yeah Yeah Yeahs) im Song Pinky's Dream.[14]

Die Filmkunst David Lynchs

Die Arbeit David Lynchs zeigt Herangehensweisen, die aus der bildenden Kunst bekannt sind. Er referenziert vor allem auf die Maler Edward Hopper und Francis Bacon. Die surrealistischen Filme werden durch thematische und motivische Stilmittel zu einem großen Ganzen zusammengebunden, wobei er sich sehr stark am Film noir orientiert.

Thematisch greift Lynch auf die Gegebenheiten seiner Kindheit in den fünfziger Jahren und die großen Erfahrungen in der Mitte der US-amerikanischen Gesellschaft zurück. Wiederkehrende Themen sind: der Mittelstand, die Geborgenheit der Kleinstadt, die Musik, die Familie, Liebe und Romantik – und deren dunkle Kehrseite: unterdrückte Gewalt und Libido, das Unbewusste, das Irrationale, das Verschwiegene. Das Werk formt aus dem Banalen den Horror, es lässt Gewalt in Komik umschlagen, macht aus Mystischem Alltägliches, es ergänzt Pathos mit überlangen Ausführungen, mischt Improvisiertes mit Zufälligem. Die Paradoxie und die absolute Metapher sind bei Lynch charakteristisch.

Kritiker Andreas Kilb sprach in der Zeit 1997 weiterhin von dem „ewige[n] Drama des ‚nicht zu Ende geborenen Mannes‘ (Georg Seeßlen)“ und von einem Glauben an die Beseeltheit von Objekten im Gegensatz zur „Maskenhaftigkeit“ menschlicher Gesichter. Dabei sei er als (amerikanischer) Autorenfilmer doch immer vergleichsweise marktgängig geblieben.[15] Im späteren Werk gewinnen zum einen Frauen, zum anderen die Bezugnahme auf Hollywood an Gewicht.

Auf der Motivebene tauchen greifbar auf (mustergültig in Lost Highway): das Feuer, Hütte, Heim oder Flure, die Straße als Weg des Schicksals, die Farbe Rot oder das Schwarz, die verborgene Kammer, seltsame Mittler aus einer anderen Welt, entstellte Gestalten und organischer Verfall, der Sternenhimmel, Doppelgänger, Elektrizität und vieles mehr.

Daher besteht eine von verschiedenen möglichen Vorgehensweisen in der Interpretation darin, Motive eines einzelnen Films im Zusammenspiel mit den anderen Filmen zu untersuchen, als Teil einer übergeordneten Struktur. Nach logischen Erklärungen und rationalen Auflösungen einer Narration zu suchen, hat sich für viele Rezipienten als weniger fruchtbar erwiesen. Mittlerweile ist man in der Lynch-Rezeption so weit, dass man die Filme vorwiegend auf ihre intensive Atmosphäre hin untersucht und akzeptiert, dass sich Lynch wenig bis gar nicht für rationale, übergeordnete Strukturen oder übliche Formen des filmischen Erzählens interessiert. Zumindest formuliert Lynch selber das so. Wenn man sich mit weniger bekannten und seltener genutzten Dramaturgien resp. Erzählstrukturen beschäftigt, wird klar, dass es sich bei den Filmen David Lynchs um Filme der „offenen Form“ handelt und er sowohl das Modell der „seltsamen Schleife“ − auch als „Möbiusband“ bekannt – verwendet und sich der Mittel der Postmoderne und vor allem der Dekonstruktion bedient. Lynch selbst verweist immer darauf, dass er auf Intuition und Traum zurückgreife und vergleicht den Prozess des Filmemachens mit dem des Malens, womit er den Blick von der Konstruktion auf den Eindruck der Intuition lenkt.

Der Soundtrack ist ein bewusst gewählter Rückgriff auf die Popkultur, in der sich der Sound der Nachkriegsjahre mit den Songs der Gegenwart abwechselt.

„Nur wenige zeitgenössische Regisseure arbeiten in diesem Maße mit den Grundelementen des Kinos. Sein Gespür für das Ineinandergreifen von Ton und Bild, für den Rhythmus von Sprache und Bewegung, für Raum, Farbe und musikalische Effekte machen ihn zu einer Ausnahmeerscheinung. Er arbeitet im Epizentrum des Mediums. Doch seine Originalität und Kreativität kommen vor allem aus seiner ungewöhnlichen Bereitschaft und Fähigkeit, in die tieferen Schichten der eigenen Psyche vorzudringen.“

Chris Rodley: Vorwort auf Seite 7 in Lynch über LynchDavid Lynch; Chris Rodley (Hrsg.): Lynch über Lynch. Verlag der Autoren, Juli 2006 (Originaltitel: Lynch on Lynch, übersetzt von Marion Kagerer, Daniel Bickermann), ISBN 3886612910.

Die David Lynch Foundation

Lynch setzt sich intensiv mit Transzendentaler Meditation (TM) auseinander, wobei er mit seiner Stiftung versucht, diese Spiritualität und die dabei verwendeten Riten an möglichst viele junge Menschen weiterzugeben, d.h. in Schulen und Universitäten als Lehrangebot zu fördern. In den vereinigten Staaten wurde TM schon in einigen Schulen verpflichtend eingeführt. Die höchste Stufe der Meditation verleihe dann die Fähigkeit – entgegen allen Naturgesetzen und Regeln der menschlichen Vernunft – frei über dem Boden zu schweben. Demonstriert werden konnte dieses sogenannte „yogische Fliegen“ jedoch noch nie. Das Ziel dahinter sei, „jeder Nation Unbesiegbarkeit (zu) bringen“ sowie „den Himmel auf Erden (zu) etablieren“.

Neben der stark kommerziellen Ausrichtung von TM, wofür neben großen Spenden- und Kursgebühreneinnahmen auch ein großer Absatzmarkt an diversen umstrittenen Heilprodukten verantwortlich ist, kam es in den 80er Jahren in Deutschland zu mehreren Versuchen, gegen negative Sektenberichte der Bundesregierung gerichtlich vorzugehen, was schlussendlich auch gelang. Es ging dabei um einen möglichen kausalen Zusammenhang zwischen TM und psychischen Erkrankungen, der vor Gericht nicht zweifelsfrei bewiesen werden konnte. Der Status als Sekte (wertfrei: „Neue Religiöse Bewegung“) ist jedoch in Fachkreisen weitgehend unumstritten. Aufgrund sehr vieler TM-finanzierter Studien ist die Studienlage positiv verzerrt. Es wird nämlich sehr viel Geld in Institute investiert, die imstande sind, positive Effekte von TM wissenschaftlich zu untermauern.[16]

Die Organisation ist vor allem durch große finanzielle Hürden für Mitglieder gekennzeichnet: Wie in vielen anderen Sekten, steigen die Kosten auch hier mit dem „Level“, also der Stufe zur Erleuchtung. Beginnt man bei etwa 2.000 Euro für den Einführungskurs, folgen viele weitere Schulungen, die immer noch teurer werden. Für einen der höchsten Ränge müsste man z.B. mehr als 100.000 Dollar bezahlen, um die Ausbildung zu erhalten. Dementsprechend finden sich, vergleichbar mit der Situation bei Scientology, sehr viele Prominente unter den Anhängern der transzendentalen Meditation, so sind neben David Lynch auch Paul McCartney oder Ringo Starr davon begeistert. Lynch will mit der Stiftung Schülern und Studenten das Erlernen der Transzendentalen Meditation und des Yogischen Fliegens ermöglichen.[17] Er ist hierzu auch in Deutschland unterwegs, wo er 200 Berliner Jugendliche einlud, auf diese Weise Berlin „unbesiegbar“ zu machen. Laut Lynch sei es wissenschaftlich erwiesen, dass „durch eine solche Kohärenz erzeugende Gruppe von 200 Yogischen Fliegern die negativen Tendenzen in einer Stadt abnehmen und die positiven Tendenzen ansteigen“.[18]

Kritik

In David Sievekings Film David wants to fly (2010) nimmt David Lynch eine zentrale Rolle ein. Der Regisseur des Films ist anfangs sehr angetan von ihm, da er ein Fan von seinen Filmen ist. Auch nach seinem Interview mit David Lynch über das Thema Transzendentale Meditation und deren zugehörige Organisation ist er noch überzeugt von ihm. Da er jedoch während seiner Recherchen für den Film auf immer mehr Ungereimtheiten stößt und nach und nach erfährt wie zwielichtig diese Organisation ist, weicht er immer mehr von seinem positiven Meinung von David Lynch ab. Dies wird noch bestätigt, als David Lynch jede kritische Frage während des Interviews verbietet.[19]

Besonderes zu David Lynch

Lynch arbeitet viel mit Angelo Badalamenti zusammen, der die Musik zu vielen seiner Filme schrieb. Des Weiteren komponiert Lynch selbst Musik für seine Filme.

Lynch war in den 1980er Jahren kurzzeitig mit Isabella Rossellini, der Tochter Ingrid Bergmans und Roberto Rossellinis, liiert. Lange Jahre lebte und arbeitete er mit Mary Sweeney, der Mutter seines 1992 geborenen Sohnes zusammen. Im Mai 2006 heirateten sie, aber nach fünf Wochen reichte Lynch die Scheidung wegen ‚unüberbrückbarer Differenzen‘ ein. Im Februar 2009 heiratete er die Schauspielerin Emily Stofle.[20]

Der Regisseur Stanley Kubrick erwarb eine Kino-Kopie von Lynchs Eraserhead, die er gelegentlich in seinem Haus bei London Gästen vorführte, wobei Kubrick erklärt haben soll, Eraserhead sei der einzige Film eines anderen Regisseurs, bei dem er selbst gern Regie geführt hätte.

Filmografie

Regisseur

Produzent

  • 1966: Six Figures Getting Sick (Kurzfilm)
  • 1970: The Grandmother (Kurzfilm)
  • 1974: The Amputee (Kurzfilm)
  • 1977: Eraserhead
  • 1990: Industrial Symphony No. 1: The Dream of the Brokenhearted (TV-Kurzfilm)
  • 1990–91: Twin Peaks (Fernsehserie)
  • 1990: American Chronicles (Fernsehserie)
  • 1991: Das Kabinett des Dr. Ramirez (The Cabinet of Dr. Ramirez)
  • 1992: Twin Peaks – Der Film (Twin Peaks: Fire Walk with Me)
  • 1992: On the Air – Voll auf Sendung (Fernsehserie)
  • 1992: Hugh Hefner: Once Upon a Time (Dokumentarfilm)
  • 1993: Hotel Room (Fernsehserie)
  • 1994: Crumb (Dokumentarfilm)
  • 1994: Nadja
  • 2002: DumbLand (Zeichentrick-Kurzfilm)
  • 2002: Darkened Room (Kurzfilm)
  • 2006: Inland Empire
  • 2007: Dynamic:01: The Best of DavidLynch.com
  • 2008: Unter Kontrolle (Surveillance)
  • 2009: My Son, My Son, What Have Ye Done

Drehbuchautor

Darsteller

Einzelausstellungen (Auswahl)

  • 1967: Vanderlip Gallery, Philadelphia
  • 1983: Puerto Vallarta, Mexico
  • 1987: James Corcoran Gallery, Los Angeles
  • 1989: Leo Castelli Gallery, New York
  • 1990: Tavelli Gallery, Aspen
  • 1991: Museum of Contemporary Art, Tokio
  • 1992: Sala Parpallo, Valencia
  • 1993: James Corcoran Gallery, Los Angeles
  • 1995: Painting Pavillion, Open Air Museum, Hakone
  • 1996: Park Tower Hall, Tokyo
  • 1997: Galerie Piltzer, Paris
  • 2007: Fondation Cartier, Paris
  • 2009: Max-Ernst-Museum, Brühl
  • 2010: Mönchehaus Museum, Goslar

Literatur

Veröffentlichungen von David Lynch

  • David Lynch: Images. Schirmer/Mosel, München 1994, ISBN 3-88814-746-8.
  • David Lynch: Catching the Big Fish: Meditation, Consciousness, and Creativity. Jeremy P. Tarcher/Penguin, New York 2006, ISBN 1-58542-540-0.
  • David Lynch: The Air is on Fire. Fondation Cartier pour l'art contemporain/Thames & Hudson, Paris/London 2007, ISBN 978-2-7427-6496-9.

Veröffentlichungen über David Lynch

  • Robert Fischer: David Lynch. Heyne, München 1992, ISBN 3-453-05240-4.
  • Paul A. Woods: Weirdsville USA – The Obsessive Universe of David Lynch. Plexus, London 1997, ISBN 0-85965-255-6.
  • Eckhard Pabst (Hrsg.): „A Strange World“. Das Universum des David Lynch. Ludwig, Kiel 1998, ISBN 3-9805480-6-6.
  • Ralfdieter Füller: Fiktion und Antifiktion. Die Filme David Lynchs und der Kulturprozess im Amerika der 1980er und 90er Jahre. WVT, Trier 2001, ISBN 3-88476-455-1.
  • Stefan Höltgen: Spiegelbilder. Strategien der Ästhetischen Verdoppelung in den Filmen von David Lynch. Verlag Dr. Kovač, Hamburg 2001.
  • Michel Chion: David Lynch. 2. Auflage. British Film Institute, London 2005, ISBN 978-1844570300.
  • Chris Rodley (Hrsg.): Lynch über Lynch. Verlag der Autoren, Frankfurt am Main 2006, ISBN 3-88661-291-0.
  • Anne Jerslev: David Lynch: Mentale Landschaften. 2. Auflage. Passagen, Wien 2006, ISBN 3-85165-752-7.
  • Tanja Michalsky: David Lynch: „Lost Highway“. Ein filmischer Beitrag zur Medientheorie. In: Das bewegte Bild – Kunst und Film. Fink, München 2006, ISBN 978-3770541508, S. 397–418.
  • Georg Seeßlen: David Lynch und seine Filme. 6. Auflage. Schüren, Marburg 2007, ISBN 978-3-89472-437-5.
  • Christian Fischer: Traumkino. Zu Eraserhead von David Lynch. Verlag Dr. Kovač, Hamburg 2007, ISBN 978-3-8300-2692-1.
  • Christine Simone Sing: Als Geisterfahrer unterwegs auf dem Lost Highway. David Lynchs Tunnelblick. In: Almut Steinlein, Kerstin Kratochwill (Hrsg.): Kino der Lüge. Transcript-Verlag, Bielefeld 2004, ISBN 3-89942-180-9.
  • Martin Schwickert: Ideen fangen wie einen Fisch. Der Regisseur über Traum, Meditation und seinen Anfang als Maler. In: Abendzeitung. 24. April 2007, S. 15 (Interview mit Lynch anlässlich des deutschen Filmstarts von Inland Empire).
  • Oliver Schmidt: Leben in gestörten Welten. Der filmische Raum in David Lynchs Eraserhead, Blue Velvet, Lost Highway und Inland Empire. Ibidem, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-89821-806-1.
  • Volker Pietsch: Persönlichkeitsspaltung in Literatur und Film. Zur Konstruktion dissoziierter Identitäten in den Werken E.T.A. Hoffmanns und David Lynchs. Peter Lang, Frankfurt am Main 2008, ISBN 978-3-631-58268-8.
  • Helen Donlon (Hrsg.): David Lynch. Talking. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2008, ISBN 978-3-89602-801-3.
  • Jürgen Felix, Andreas Rauscher: David Lynch. In: Filmregisseure. Biographien, Werkbeschreibungen, Filmographien. 3. Auflage. Philipp Reclam jun., Stuttgart 2008, ISBN 978-3-15-010662-4, S. 460–468.
  • Werner Spies (Hrsg.): David Lynch. Dark Splendor. Raum Bilder Klang. Ostfildern 2009, ISBN 978-3-7757-2524-8 (mit Beiträgen von Werner Spies, Dietmar Dath, Stefanie Diekmann, Thomas W. Gaehtgens, Andreas Platthaus, Peter-Klaus Schuster und Hatje Cantz).
  • Susanne Kaul / Jean-Pierre Palmier: David Lynch. Einführung in seine Filme und Filmästhetik. Fink, München 2011, ISBN 978-3770550982.

Dokumentarfilme über David Lynch

Weblinks

 Commons: David Lynch – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Marie Pohl: Im Interview: David Lynch - "Ich verstehe nicht, was ich da gesagt habe." Süddeutsche Zeitung, 12. Mai 2006, abgerufen am 20. Oktober 2010.
  2. Donovan, Lynch to open meditation university. Associated Press, 27. Oktober 2007, abgerufen am 20. Oktober 2010 (englisch).
  3. Mitten in Berlin: Kult-Regisseur Lynch baut umstrittene Yoga-Uni. Die Welt, 15. November 2007, abgerufen am 20. Oktober 2010.
  4. Elmar Schütze: Kaum Chancen für die wirren Pläne des David Lynch. Berliner Zeitung, 16. November 2007, abgerufen am 20. Oktober 2010.
  5. Ludwig Heinrich: Bekämpfe Düsternis nicht, verwandle sie in Licht. Oberösterreichische Nachrichten, 13. November 2007, abgerufen am 20. Oktober 2010.
  6. Sarkozy ehrt US-Regisseur David Lynch als "Genie". Agence France-Presse, 1. Oktober 2007, abgerufen am 20. Oktober 2010.
  7. Lynch Offizier der Ehrenlegion. Tages-Anzeiger, 1. Oktober 2007, abgerufen am 20. Oktober 2010.
  8. David Lynch: New Photographs. Epson Kunstbetriebe, abgerufen am 20. Oktober 2010.
  9. Scott Thill: David Lynch Launches Transcendental TV Site. Wired, 28. März 2009, abgerufen am 20. Oktober 2010 (englisch).
  10. Paul McCartney & Ringo Starr geben Konzert. Focus, 5. April 2009, abgerufen am 20. Oktober 2010.
  11. Filmpreis Köln geht an US-Filmregisseur David Lynch. Rheinische Post, 14. September 2010, abgerufen am 20. Oktober 2010.
  12. Johanna Di Blasi: Kaiserring für Kultregisseur David Lynch. Hannoversche Allgemeine Zeitung, 8. Oktober 2010, abgerufen am 20. Oktober 2010.
  13. Tamara Keuer: David Lynch - Elektro-Single. Visions, 30. November 2010, abgerufen am 1. Dezember 2010.
  14. http://www.pitchfork.com/news/44456-listen-to-david-lynchs-album/
  15. Andreas Kilb: David Lynch kehrt mit "Lost Highway" in die Welt seiner frühen Filme zurück - und bleibt auf halbem Wege stehen. Die Zeit, abgerufen am 20. Oktober 2010.
  16. Barry Markovsky: Problems with TM Research. Abgerufen am 18. Juni 2011.
  17. Filmregisseur David Lynch stellt seine Stiftung vor. Berliner Morgenpost, Berlin 28. Januar 2006.
  18. Pressemitteilung. Businessportal24, 28. Januar 2006.
  19. David wants to fly. ARTE, abgerufen am 26. Juli 2011.
  20. Deborah Solomon: Questions for David Lynch – The Visionary. The New York Times, 21. November 2008, abgerufen am 20. Oktober 2010 (englisch).
  21. Viennale (Youtube): Viennale-Trailer 2011: The 3 Rs by David Lynch

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