Eirene (Mythologie)

Statue der Eirene mit Plutos. Nach einer Statue des Kephisodot in Athen, um 370 v.Chr

Eirene (gr. Eἰρήνη; dt. auch Irini) ist in der griechischen Mythologie eine der (meist) drei Horen und somit als Tochter von Zeus und Themis eine Schwester von Eunomia und Dike.

Sie gilt als Personifikation des Friedens und entspricht in der römischen Mythologie der Pax. Mit ihrer Abstammung wird somit zum Ausdruck gebracht, dass der Frieden seinen Ursprung in entsprechender Macht (Zeus) bei gerechten Gesetzen (Themis) findet. Mit der Beiordnung ihrer Schwestern Dike (als Personifikation von „Recht“ und „Gerechtigkeit“) sowie Eunomia (als der Verkörperung der „gesetzlichen Ordnung“) wird die Bedeutung von „Gesetz“ und „Ordnung“ für den Bestand des Friedens unterstrichen.

Rezeption in den Künsten

Gezeigt wird sie als junge Frau mit dem kindlichen Plutos und einem Füllhorn auf dem Arm, was die segensbringende Wirkung des Friedens symbolisieren soll. Weitere Attribute der Eirene sind ein stumpfer Speer, der auf ihre eigene Gefährdung in kriegerischen Zeiten hinweisen mag, bzw. ein Palmen- oder Ölzweig und Ähren. Zu den berühmtesten Darstellungen gehörte die sog. Eirene des griechischen Bildhauers Kephisodotos, die in zahlreichen römischen Marmorkopien überliefert ist. Eine klassizistische Darstellung Eirenes (1705) von Giovanni Giuliani findet sich im Treppenhaus des Stadtpalais Liechtenstein (I. Bezirk, Wien).

Es gibt eine vielfach geäußerte Theorie, wonach die im Jahre 1793 von Johann Gottfried Schadow gefertigte Quadriga auf dem Brandenburger Tor zunächst mit der geflügelten Friedensgöttin Eirene besetzt worden sei. Erst nach der Rückkehr der im Zuge der napoleonischen Kriege aus Berlin geraubten Quadriga sei die Friedensgöttin Eirene zur Siegesgöttin Victoria umgedeutet worden. Dies ist jedoch aus mehreren Gründen unwahrscheinlich, nicht zuletzt, weil Eirene in ihren Darstellungen niemals mit Flügeln zu sehen ist. Auch andere Belege, wie ein Protokoll zwischen Schadow und dem Architekten Carl Gotthard Langhans vom 13. März 1789 weisen eindeutig darauf hin, dass die Figur von Anfang an als Victoria gedeutet wurde.

Eirene ist auch die Titelfigur der Komödie Der Frieden (um 421 v. Chr.) des Aristophanes.

Sonstiges

Der weibliche Vorname Irene und der männliche Vorname Irenäus sind von dieser mythologischen Gestalt abgeleitet.

Weblinks