- Agrarwissenschaften
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Die Agrarwissenschaften (seltener Agrarwissenschaft oder Agronomie) beschäftigen sich mit allen Fragen rund um die Primärproduktion menschlicher und tierischer Nahrung sowie nachwachsender Rohstoffe. Einer der Begründer ist Albrecht Thaer. Neben der Einbeziehung vieler Teilbereiche aus anderen Wissenschaftsgebieten gibt es eigenständige Fachgebiete der Agrarwissenschaften. Eine häufige Grundeinteilung gliedert sie in Pflanzenwissenschaften, Tierwissenschaften und Agrarökonomie.
Inhaltsverzeichnis
Agraringenieur / Agronom
Agraringenieur oder Agronom ist eine Berufsbezeichnung für den produktionstechnisch-naturwissenschaftlichen Bereich des Landbaus. Agraringenieure sind Fach- oder Führungskräfte an der Schnittstelle von Wissenschaft (Biologie, Chemie, Technik und Ökonomie), Verwaltung und landwirtschaftlicher Praxis. Weitere Aufgabenfelder liegen in der Agrarpolitik, Marketing landwirtschaftlicher Produkte, Naturschutz, Raumplanung und Strukturentwicklung ruraler Gebiete. Agrarexperten werden auch interdisziplinär in Entwicklungshilfeprojekten in der Dritten Welt bei der Entwicklung ländlicher Räume (z.B. GTZ) oder spezieller Projekte der multilateralen Zusammenarbeit eingesetzt. Dabei sind Allround-Qualitäten oder Koordinierungsfunktionen zwischen verschiedenen Spezialisten gefragt. Weitere Spezialisierungen sind Pflanzenarzt, Gartenbau-Ingenieur, etc.
Tätigkeitsfelder
Agraringenieure sind in Forschung und Lehre, Unterricht, Sachverständigenwesen, Gutachten, Verwaltung, landwirtschaftlicher Betriebsleitung, Beratung und Privatwirtschaft tätig.
Zweige und Disziplinen
- Pflanzenwissenschaften: ein modernere Sammelbegriff für Teilgebiete wie Pflanzenbauwissenschaft, Bioinformatik, Pflanzenernährung, Pflanzenzüchtung, Phytopathologie, Herbologie und Entomologie. Auch der Gartenbau gehört hierzu.
- Tierwissenschaften: umfassen Teilgebiete wie Tierernährung, Tierhaltung, Tierzucht, Tiermedizin und Physiologie.
- die agrarischen Wirtschafts- und Sozialwissenschaften umfassen Disziplinen wie Agrarökonomie (inkl. Landwirtschaftliche Betriebslehre und Agribusiness, Agrarpolitik, Agrarmarketing), Agrargeschichte und Agrarsoziologie
- Agrartechnik (mit Landmaschinentechnik)
- Bodenkunde
- Agrarmeteorologie und -klimatologie
- Ökolandbau-Forschung/Ökologische Agrarwissenschaften
Akademische Abschlüsse
In der Vergangenheit wurde in Deutschland in Diplomstudiengängen der akademische Grad des Diplomingenieurs (Dipl.-Ing. agr.) verliehen. Abschlüsse an Fachhochschulen sind in der Regel an dem Zusatz (FH) zu erkennen. Im Zuge des Bologna-Prozesses bieten heute die meisten Hochschulen in Deutschland das gestufte Studiensystem mit den Abschlüssen Bachelor und Master an.
Studienorte
Ein Studium der Agrarwissenschaften ist in Deutschland an folgenden Universitäten mit unterschiedlichen Schwerpunkten und Fachrichtungen möglich:
- Georg-August-Universität Göttingen
- Universität Hohenheim
- TU München
- Humboldt-Universität Berlin
- Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
- Justus-Liebig-Universität Gießen
- Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
- Christian-Albrechts-Universität Kiel
- Universität Rostock
- Universität Kassel
Aufbaustudiengänge werden in den Fachrichtungen Internationale Agrarentwicklung, Landwirtschaft in den Tropen und Subtropen sowie Phytomedizin angeboten. Ein Studium der Agrarwissenschaften ist in der Schweiz an der ETH Zürich mit unterschiedlichen Schwerpunkten und Fachrichtungen möglich.
Siehe auch
Weblinks
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