Eischnellläuferin

Eischnellläuferin

Eisschnelllauf ist eine sportliche Laufdisziplin, die auf dem Eis und auf Schlittschuhen ausgetragen wird. Dieser Artikel behandelt die moderne Form des heutigen Eisschnelllaufes, für andere Formen vergangener Zeiten siehe Geschichte des Eisschnelllaufs.

Wettkampfsituation auf der Wechselgeraden

Inhaltsverzeichnis

Wettkampfidee

In einem Eisschelllauf-Wettkampf wird im Prinzip wie bei Laufwettbewerben der Leichtathletik der schnellste Läufer auf einer Standardstrecke ermittelt. Einen ersten bekannten Eislauf-Wettkampf gab es 1763 in den Fens des englischen Cambridgeshire. Teilnehmer waren zwei Läufer des englischen Adels. Der Sieger erhielt einen Preis von 10 Guineen. Die Laufstrecke soll 15 Meilen (ca. 24 Kilometer) betragen haben, die Laufzeit des Gewinners 46 Minuten.

Ausführung

Auf den Laufbahnen mit den von der Leichtathletik übernommenen 400 Meter-Ovalen ist wegen der ausgreifenden Körperbewegungen beim Schlittschuhlauf ein störungsfreier Lauf nur mit wenigen Läufern möglich. Es hat sich darum der Modus des paarweisen Laufens auf einer zweibahnigen Anlage mit mehreren Durchgängen herausgebildet. Die entsprechende Regel dafür wurde von der Internationalen Eislauf Vereinigung (IEV), dem Vorläufer der ISU, 1892 aufgestellt.

Die Läufer(innen) bekommen für den Start eine ausgeloste Bahn zugewiesen und wechseln in jeder Runde auf der Wechselgeraden (ca. 100 m) überkreuz die Bahn. Damit wird die unterschiedliche Länge der Innen- und Außenbahn nach jeder Runde ausgeglichen. Sieger wird der Läufer mit der kürzesten gemessenen Zeit auf der Laufstrecke. "Zielfoto"-Entscheidungen sind daher nicht vorgesehen, die endgültige Entscheidung über die Platzierung fällt gewöhnlich mit dem letzten Laufdurchgang.

Bei Mehrstrecken-Kombinationen (Vierkampf) werden die Zeiten der einzelnen Läufe jeweils auf den Durchschnitt für einen 500-Meter-Abschnitt umgerechnet und zu einer Punktzahl addiert, die zwischen den Läufern verglichen wird. Sieger und ggf. Rekordhalter ist danach der Läufer mit der jeweils kleinsten "Punktzahl".

Da die paarweisen Läufe im Vergleich zu den Laufwettbewerben der Leichtathletik keinen unmittelbaren Vergleich aller Teilnehmer zulassen, zeigen die persönlichen Trainer am Rande der Außenbahn ihren Schützlingen zur Orientierung auf Klapptafeln die jeweils zuletzt gelaufene Rundenzeit auf eine Zehntelsekunde genau an.

Wettkampfstrecken und Wertung

Im Wettkampf werden festgesetzte Streckenlängen gelaufen. Übliche Einzelstrecken sind 100, 500, 1.000, 1.500, 3.000, 5.000 und 10.000 Meter, bei nationalen und Nachwuchswettbewerben auch andere. Im Nachwuchsbereich gibt es zum Beispiel Strecken mit 100, 200, 300, 500 und 700 Meter.

Sprint-Mehrkämpfe werden über die je zweimal gelaufenen Strecken von 500 und 1000 Meter ausgetragen, Vierkämpfe werden über die Strecken 500, 1000, 1500 und 3000 Meter ("Kleiner Vierkampf" der Frauen), 500, 1.500, 3.000, und 5.000 Meter ("Kleiner Vierkampf" der Männer und "Großer Vierkampf" der Frauen) und 500, 1500, 5000 und 10.000 Meter ("Großer Vierkampf" der Männer) durchgeführt[1].

Von 1949 bis 1955 wurden bei den Frauen Streckenkombinationen 500, 3000, 1000 und 5000 Meter gelaufen. 1955 entschied die ISU, die Strecke von 5000 Metern für Frauen-Wettkämpfe nicht mehr zuzulassen. Der damalige "Große Vierkanpf" wurde umgewandelt in die Streckenkombination 500, 1500, 1000 und 3000 Meter, den heutigen "Kleinen Vierkampf" der Frauen. 1982 wurde nach Wiedereinführung der 5000 Meter-Strecke bei den Frauen eine neue Streckenkombination für deren "Großen Vierkanpf" eingeführt mit den Teilstrecken 500, 3000, 1500 und 5000 Meter.

Allgemein heißen die Vierkämpfe wegen ihres Charakters als Vielseitigkeitsprüfung auch Allround-Mehrkämpfe.

Das Endklassement ergibt sich ausschließlich aus den erzielten und auf 500-Meter-Distanzen umgerechnete Durchschnittszeiten, nicht aus der Platzierung in den Einzelläufen. Dabei wird für jede Strecke die erzielte Zeit durch das Vielfache geteilt, das bei Multiplikation mit 500 die Gesamtstrecke in Metern ergibt. Die vier errechneten Zeiten werden als Punktewert addiert (Beispiel: 2:09,6 Minuten, also 129,6 Sekunden, über 1.500 Meter werden durch 3 geteilt und gehen mit 43,2 Punkten in den Mehrkampf ein).

Laufstil

Grundprinzip

Startaufstellung
Läuferin beim Geraudeauslauf
Martina Sablikova in der Kurve, deutlich zu sehen ist das "Übersetzen" des kurveninneren Beins.

Die Fortbewegung geschieht prinzipiell durch abwechselndes Abstoßen mit dem einen Schlittschuh und einem Gleitvorgang auf dem jeweils anderen Fuß.

Auf der Eisoberfläche befindet sich bei Temperaturen bis – 30° C eine sehr dünne (70 Nanometer bei 0° Celsius) Flüssigkeitsschicht, die zusätzlich durch die Druckaufschmelzung des Schlittschuhs etwas erhöht wird. Auf dieser flüssigen Schicht ist der Reibungswiderstand beim Gleitvorgang sehr gering und daher kann mit relativ geringem Krafteinsatz eine hohe Geschwindigkeit auf dem Eis erreicht werden.

Um sich mit den Beinen genügend weit abstoßen zu können, müssen Eisschnellläufer tief in die Hocke gehen. Gleichzeitig erfordert dies zum Gleichgewichtsausgleich das Vorbeugen des Oberkörpers. Daraus ergibt sich die typische Krummbuckel-Laufhaltung dieser Sportart.

Weitere Grundlagen siehe auch in Funktionsweise des Schlittschuhlaufes.

Startphase

Zum Start stellen sich die Läufer in meist aufrechter Haltung auf, gelegentlich wird auch ein gebückter Tiefstart mit einer stützenden Hand auf dem Eis durchgeführt. Ein Fuß befindet sich in Anstoßposition, der andere in Gleitposition. Beim Startsignal beginnt eine rasche Folge schneller kurzer Schritte, bei denen noch keine Gleitphase enthalten ist, vielmehr wird der Körper durch zahlreiche kurze Abstöße nahe an die Laufgeschwindigkeit gebracht. Beide Schlittschuhe werden dabei seitlich nach außen abgewinkelt. Bei genügender Geschwindigkeit erfolgen zunehmend längere Gleitphasen bis zum Übergang in den Laufstil auf der Geraden.

Lauf auf der Geraden

Im Gegensatz zum rückseitigen Abstoßen beim Kunstlauf und Eishockey stößt sich der Eisschnellläufer auf gerader Strecke mit den Beinen abwechselnd zu jeder Seite ab, wobei die Kufe in ganzer Länge mit der Eisfläche in Kontakt bleibt. Der jeweils nicht stoßende Fuß befindet sich dann in der Gleitphase. Durch die eingeschliffene schwache Ausbauchung der scheinbar geraden Kufen-Gleitfläche ergibt sich ein verlässliches Eindringen in die Eisoberfläche, um den Widerstand an der Kufenkante für den Abstoßvorgang zu gewinnen. Durch die ständige Abwechslung von Stoß- und Gleitfuß führt diese Technik zu einem geschwungenen, deutlich zickzackförmigen Laufweg, mit dem dennoch die größtmögliche Geschwindigkeit auf dem Eis erreicht wird.

Kurvenlauf

Am Ende jedes Abstoßvorganges muss der Stoßfuß vor den Gleitfuß gesetzt werden, um seinerseits das Gleiten zu übernehmen. In der Kurve muss zusätzlich der "ehemalige" Stoßfuß vor dem "geradeaus" laufenden Noch-Gleitfuß weiter zur Innenseite der Kurve hin angesetzt werden, um nicht tangential aus der Kurve hinausgetragen zu werden. Um diese Richtung zu sichern, muss der nunmehrige Stoßfuß nicht nur nach hinten sondern auch zur Außenseite der Kurve hin Druck ausüben. Daher stößt sich bei dem standardmäßigen Lauf gegen den Uhrzeigersinn "linksherum" stets das kurveninnere linke hinter dem kurvenäußeren rechten Bein gegen die Fliehkraft nach rechts bzw. nach außen ab. Dieser Vorgang wird Übersetzen genannt. Durch die gebückte Laufhaltung ist günstigerweise auch der Körperschwerpunkt nach unten verlagert, was das schnelle Durchlaufen von Kurven gegen die Fliehkraft erleichtert.

Geschwindigkeiten

Geschwindigkeitsentwicklung auf der 10km-Strecke

Spitzenläufer erreichen eine Dauergeschwindigkeit von etwa 50 km/h, im Sprint kurzzeitig bis über 60 km/h. Die höchsten Durchschnittsgeschwindigkeiten werden nicht auf der kürzeren 500 m-Sprintstrecke, sondern auf der 1000 m-Strecke erreicht. Grund dafür ist der größere Anteil der langsameren Startphase auf der kürzeren Strecke. Die Durchschnittsgeschwindigkeiten auf der 1500 m-Strecke sind etwa gleich denen der 500 m-Strecke. Erst auf der 3000 m-Strecke und der 10.000 m-Strecke zeigt sich ein deutlicherer Geschwindigkeitsabfall gegenüber der jeweils vorangehend kürzeren Wettkampfdistanz.

Die statistische Betrachtung der Geschwindigkeiten etwa auf der 10 000 m-Strecke zeigt seit 1945 bis heute eine weitgehend lineare Steigerung ohne derzeit erkennbare Annäherung an einen Grenzwert. Im Gegensatz dazu nähern sich vergleichsweise in der Leichtathletik die Zeiten bzw. Geschwindigkeiten deutlicher einem Grenzwert (vergleiche ). Überdies zeigt sich, dass sich die Geschwindigkeit auf dem Eis seit 1945 und auf der 10.000 m-Strecke um etwa 25% erhöht hat, während der Vergleichswert für die gleiche Laufstrecke auf der Aschenbahn bei nur 10% liegt.

Ausrüstung

Schlittschuhe

Schlittschuhe ohne Klappmechanismus, 1970er Jahre

Schnelllauf-Schlittschuhe haben bis unterhalb des Fußgelenkknöchels reichende Schnürschuhe aus Ziegenleder, in neuerer Zeit auch aus Kunststoff. Die langen Stahlkufen, auch Brotmesser genannt, sind bis 45 Zentimeter lang und haben eine Dicke von etwa 0,9 bis 1,2 Millimetern. Die Lauffläche hat einen Planschliff mit einer schwachen Kurvung in Längsrichtung, die es ermöglicht durch die Kurven zu laufen. Die Spitze ist gerundet, das Ende nach hinten abfallend. Die Kufen sind in der traditionellen Bauweise fest in eine rohrförmige Metallkonstruktion, den sogenannten "Torpedo" eingelassen, der wiederum mit Trägerelementen und Halteplatten mit der Schuhsohle fest verbunden ist. Neuere Entwicklungen haben statt des metallenen Torpedos Kunststoff- und Aluminiumprofilfassungen.

Werksseitig werden die Kufen mit einer vorgeschliffenen Rundung ausgeliefert. Die Rundungsradien liegen je nach Modell zwischen 23 und 27 Metern(!). Mit diesen Rundungsmaßen senkt sich der Mittelbereich einer 40 Zentimeter langen, waagerecht aufgesetzten Kufe etwa 0,8 bis 1,0 Millimeter tiefer in das Eis als die Enden. Manche Läufer bevorzugen kleinere und damit ausgeprägtere Rundungsradien, die dann mehr Halt beim seitlichen Abstoß geben. Dies kann bei den großen Rundungsradien leicht durch stärkeres Schleifen der Kufenenden appliziert werden.

Nach einigen Läufen muss stets die Kufe nachgeschliffen werden. Dies erfolgt in einem Spannbock mit exakt parallel eingespannten Kufen beider Schlittschuhe und einem von Hand längs über die Gleitflächen geführten flachen Schleifstein. Wichtig ist dabei, durch einen gefühlvollen Schleifvorgang neben der Glätte möglichst scharfe, rechtwinklige Kanten an der Kufe zu erzielen, die sich in das Eis eindrücken können. Ein Indiz für eine genügend scharfe Kante ist, wenn von einem leicht über die Kante gestrichenen Daumennagel ein sauberer Span abgetragen wird. Die schwache Längs-Rundung der Kufe darf dabei nicht weggeschliffen werden.

Der letzte Entwicklungsstand ist hier der Klappschlittschuh, bei dem die Kufe beim Anheben der Ferse bei gestrecktem Stoßbein hinten abklappt und erst beim endgültigen Abheben wieder zurückgezogen wird. Damit kann die Kufe über einen längeren Weg und mit abgehobener Ferse zum Abstoßen auf dem Eis belassen werden. Vor allem auf Langstrecken wird davon profitiert.

Herkömmliche Schnelllaufschlittschuhe sind ab 150 Euro erhältlich, Klappschlittschuhe inklusive Kufen können ab 500 Euro und neueste Hightech-Entwicklungen mit individueller Anpassung bis über 2000 Euro kosten.

Bekleidung

Läufer in der bis 1974 üblichen Kleidung

Die Bekleidung hat eine nicht unwesentliche Funktion beim Wettkampf-Lauf. In erster Zeit für die damaligen Natureisbahnen war sie vor allem Kälteschutz, nach dem Aufkommen von Hallen-Wettbewerben verlagerte sich ihre Funktion vor allem auf die aerodynamische Körper-Optimierung, wozu auch Muskel-Formung gehört.

Die ursprüngliche Bekleidung waren wollene Strumpfhosen und enganliegende Pullover sowie eine die Ohren überdeckende Mütze. Der Schweizer Architekt und Läufer Franz Krienbühl entwickelte 1974 aus aerodynamischen Überlegungen einen einteiligen hautengen Anzug, der anfänglich eher amüsiert verspottet wurde. Als Krienbühl mit diesem Anzug als 47-Jähriger den achten Platz bei den Olympischen Spielen 1976 erreichte, änderte sich jedoch diese Einstellung sofort. Seither tragen alle Läufer diesen Einteiler im Wettkampf.

Während ursprünglich in Strümpfen bzw. Strumfhosen gelaufen wurde, wird im Spitzensport häufig barfuß in den Schlittschuhen gelaufen, da so ein besseres Kantengefühl (Lage der Kufen am Eis) erreicht wird, was für Höchstleistungen entscheidend sein kann.

Laufbahn

Laufbahn-Maße
Freiluftstadion in Inzell

Nach den Regeln des deutschen Eisschellauf-Verbandes[1] darf die Länge der Laufbahn zwischen 333,33 m und 400 m schwanken. Bei Wettbewerben der ISU sind 400 m Bahnlänge vorgeschrieben. Die Kurven sollen einen inneren Radius von 25 bis 26 m haben, die Bahnbreite zwischen vier und fünf Meter betragen.

Die reguläre Wettkampfbahn ist damit eine 400 Meter umfassende, ovale Bahn, auf der zwei Wettkampf-Laufspuren von je fünf Meter Breite und zuinnerst eine Warmlaufbahn abgeteilt sind. Der Kurvenradius ist 25 Meter auf der Innenlinie der Innenbahn und 30 Meter auf der Trennlinie zwischen den beiden Wettkampflaufspuren, die Geraden sind je etwa 110 Meter lang.

Im Verlauf des Wettkampfes wechseln die Läufer(innen) in jeder Runde auf der Wechselgeraden überkreuz die Bahn. Damit wird die Länge der gelaufenen Strecke nach jeder Runde ausgeglichen. Die Startpunkte sind entsprechend dem anfänglichen Längenunterschied zwischen Innen- und Außenbahn versetzt. Da jeweils das letzte Stück einer Laufstrecke eine Zielgerade haben soll, ergeben sich zusätzlich verschiedene Startbereiche je nach Laufstreckenlänge.

Kurzbahnen werden mangels einer verfügbaren großen 400 m-Bahn benutzt. Je nach der verfügbaren Fläche, z. B. auf einem Eishockeyfeld, beträgt die Länge von Kurzbahnen zwischen 120 und 200 Meter. Lokale Eisschnelllauf-Meisterschaften auf Kurzbahnen werden über die gleichen Distanzen wie auf der Langbahn durchgeführt, wobei die 10.000 m-Strecke seltener gelaufen wird.

Die speziellen Shorttrack-Kurzbahnrennen haben sich als eigenständige Sportart vom Eisschnelllauf abgesetzt und werden auf einer 111,12 Meter langen ovalen Bahn durchgeführt.

Technische Weiterentwicklungen

Siehe auch: Geschichte des Eisschnelllaufs

Wettkampfhalle Berlin Hohenschönhausen

Neben dem persönlichen Einsatz machten auch technische Weiterentwicklungen weitere Steigerungen der Geschwindigkeiten möglich:

  • ab 1960 (Olympische Winterspiele in Squaw Valley) die Einführung von Kunsteisbahnen, deren glattere und gleichmäßigere Oberfläche höhere Geschwindigkeiten begünstigte, bei der mit speziellen "Kehrmaschinen" auch die wiederholte Glättung der "Spurrillen" vorangegangener Läufe möglich war,
  • ab 1974 wurden erstmals nach aerodynamischen Prinzipien angefertigte Anzüge von Franz Krienbühl eingeführt und erwiesen sich trotz anfänglicher Skepsis als sehr erfolgreich,
  • ab 1986 Durchführung der Wettkämpfe in Hallenbahnen (erstmals im Sportforum in Berlin), diese ermöglichten durch den Witterungsschutz dünnere und bequemere Kleidung und gleiche Bedingungen für alle Wettkämpfer während der aufeinanderfolgenden Paarläufe des ganzen Wettkampftages,
  • ab 1997 fanden die Klappschlittschuhe breite Verwendung, sie ermöglichten durch den veränderlichen Anstellwinkel am Fuß eine verlängerte Abstoßphase und damit eine bessere Ausnutzung der Kraft.
  • Neueste Entwicklung sind an der TU Delft entwickelte "Aerostrip"-Gewebe mit einer Oberflächenstruktur die den Abriss von bremsenden Strömungswirbeln begünstigen und damit den aerodynamischen Widerstand vermindern sollen. Sie werden an besonders exponierten Stellen des Körpers über dem Anzug angebracht, dies speziell an der Stirn, den Unterarmen und Unterschenkeln, die überwiegend senkrecht zur Bewegungsrichtung stehen oder an denen besonders rasche Bewegungen erfolgen.
Carl Verheijen beim Weltcup in Heerenveen 2008.
Man beachte die starke Schräglage der aufgesetzten Kufe.
Erster Weltmeister im Eisschnelllauf war 1893 Jaap Eden

Wettkämpfe

Vom internationalen Dachverband ISU (International Skating Union) werden jährlich Weltmeisterschaften, Europameisterschaften und eine Serie von bis zu zwölf Weltcups ausgetragen. Die ISU registriert Weltrekorde über alle WM-Strecken. Eisschnelllauf ist eine Olympische Sportart und gehört seit 1924 zum Programm der Olympischen Winterspiele.

Zum Programm bei Olympischen Winterspielen und Weltmeisterschaften gehören 500 m, 1.000 m, 1.500 m, 3.000 m (nur Frauen), 5.000 m und 10.000 m (nur Männer) sowie die Mannschaftsverfolgung.

  • Marathonwettkämpfe über Distanzen von 10 bis 100 Kilometer gehören nicht zum Programm bei internationalen Meisterschaften, erfreuen sich aber in Ländern wie den Niederlanden oder Norwegen großer Beliebtheit. Im Unterschied zu den vorgenannten Rennen ist hier auch Massenstart möglich. Ein nur in strengen Wintern möglicher Klassiker auf Natureis ist die 200 km lange Elf-Städte-Tour in Friesland (Niederlande).
  • 2004 wurden die seit 2000 bei Junioren-WM ausgetragenen Mannschaftsrennen ins Programm von WM und Olympischen Spielen aufgenommen. Dabei laufen drei Sportler zusammen und kommen mittels Führungswechsel und Windschattenlaufen auf höhere Geschwindigkeiten als Einzelläufer. Die Distanz beträgt für Frauen 6 Runden (ca. 2.310 m) und für Männer 8 Runden (ca. 3.080 m). Gewertet wird der letzte Läufer.

Globale Wettkämpfe

Kontinentale Wettkämpfe

Einzelne Sportler

Bekannte Läuferinnen und Läufer

Ein Ranking nach verschiedenen Bestzeiten für Frauen und Männer gibt der Adelskalender wieder. Weitere Läufer siehe Liste bekannter Eisschnellläufer.

Erfolge deutscher Sportler

Gunda Niemann-Stirnemann, hier 1988 noch als G. Kleemann

Während sich bei den Männern die internationalen Erfolge der letzten Zeit auf mehrere Nationen und vorzugsweise die Niederländer verteilen, gibt es bei den Frauen seit den 1980er Jahren eine starke Dominanz der Läuferinnen aus der damaligen DDR und seit 1990 dem wiedervereinigten Deutschland. Von 1980 (Einzelstrecken-WM seit 1996, seit 2002 keine Einzelstrecken-WM im Jahr der Olympischen Winterspiele, Team seit 2005) bis 2002 (Olympia) bzw. 2005 (WM) gewannen deutsche Läuferinnen

  • 51 von 99 vergebenen olympischen Medaillen (51,5 %)
    • davon 15 der 33 möglichen Olympiasiege (45,5 %)
  • 78 von 156 WM-Medaillen im Sprint- und Allroundmehrkampf (50 %)
    • davon 36 von 52 Weltmeistertiteln (69,2 %)
  • 63 von 138 WM-Medaillen auf den Einzelstrecken (inklusive Teamwettkampf 2005) (45,7 %)
    • davon 29 von 46 Weltmeistertiteln (63 %)
  • Seit Beginn der Weltcups 1986 gewannen sie 237 aller 582 Einzelrennen (40,7 %)
    • davon 88 von 122 auf den Langstrecken (3000/5000 m) (72,1 %)

Allein Gunda Niemann-Stirnemann gewann bis einschließlich 2005 99 (und damit 17 %) aller seit Beginn gelaufenen Weltcuprennen sowie 19 von 84 (23 %) Weltmeistertiteln seit ihrer ersten WM-Teilnahme 1989.

Seit 1981 stellten die deutschen Damen insgesamt 65 Weltrekorde in allen Disziplinen auf, wovon allein 19 auf Gunda Niemann-Stirnemann und 10 auf Karin Enke entfallen.

Nationale Verbände

Literatur

  • Opatz, Matthias. Taschenfibel Eisschnelllauf, Stedten a.d.Ilm: Lotok Verlagsbuchhandlung, 2005. ISBN 3-939088-00-5.

Einzelnachweise

  1. a b Regelwerk der DESG

Weblinks


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