- Jaap Eden
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Jacobus Johannes „Jaap“ Eden (* 19. Oktober 1873 in Groningen; † 2. Februar 1925 in Haarlem) war ein Eisschnellläufer und Radsportler aus den Niederlanden.
Inhaltsverzeichnis
Eisschnelllauf
Jaap Edens sportliches Talent, dessen Vater schon Sportlehrer war, zeigte sich mit 15 Jahren. Er wurde von Klaas Pander, dem damals besten niederländischen Eisschnellläufer, zum Training eingeladen.
Im Dezember 1890 errang Eden bei einer Kurzbahnmeisterschaft (auf einer 160 m-Rundstrecke) seinen ersten Erfolg. Mit 17 Jahren wurde er zur Weltmeisterschaft zugelassen. Da es 1890 noch keinen internationalen Verband gab, wurde diese vom Amsterdamer Schlittschuhclub durchgeführt, wobei jedoch nur zwei ausländische Läufer erschienen. Eden erreichte dabei den dritten bzw. vierten Platz über eine halbe und eine ganze Meile.
Einige Wochen später lief Eden auch bei den Europameisterschaften in Hamburg, jedoch ohne bemerkenswerten Erfolg. Die Weltmeisterschaften 1892 wurden wegen ungünstiger Wetterverhältnisse nicht durchgeführt, während die Europameisterschaften nur von österreichischen Läufern frequentiert wurden. Eden gewann den „Prince of Orange Cup“ in England und damit seinen ersten internationalen Wettkampf.
1892 wurde die Internationale Eislaufunion (ISU) gegründet, die im darauffolgenden Jahr die Weltmeisterschaften abermals in Amsterdam durchführte. Dabei wurde Eden Weltmeister auf drei von vier Laufstrecken.
Zwei Tage zuvor war Eden zweimal auch holländischer Meister über die 1500-m- und die 5000-m-Strecke geworden. Seine Siegerzeit über 1500 m von 2:35 Minuten ist der erste von der ISU registrierte Weltrekord im Eisschnelllauf.
Radsport
1892 trat Jaap Eden dem Haarlemer Radfahr-Verein "De Kettinggangers" bei und gewann am 30. April 1893 sein erstes Rennen. Am 21. Mai besiegte er den damaligen besten holländischen Straßenfahrer Witteween in einem 25 km-Rennen und stellte dabei einen neuen Rekord auf. 1894 wurde er Weltmeister über 10 Kilometer, 1895 über 2000 Meter (auf der Bahn).
1896 ging Eden als Profi nach Paris. Schnell wurde er ein ebenbürtiger Gegner der damaligen Radrennstars Edmond Jacquelin und Paul Bourillon. Sein internationaler Erfolg hielt jedoch nicht lange an, da er über seine Verhältnisse lebte. Ab 1915 bekam er große finanzielle Problem. Mit nur 52 Jahren starb er in Haarlem.
Nach Eden, dem ersten internationalen Sportstar der Niederlande, wurde die „Jaap Eden Ijsbanen“ in Amsterdam benannt, in der außerhalb der Saison auch Konzerte stattfinden.
Jaap Eden gewann in den Jahren 1894 und 1895 Weltmeistertitel sowohl im Radsport wie im Eisschnelllauf. Bis heute ist Eden der einzige männliche Sportler, dem das gelang.
Literatur
- Sportalbum der Radwelt, 7. Jg., 1908
Weblinks
- Jaapeden.nl
- Eintrag im Biografisch Woordenboek van Nederland (niederländisch)
- Statistiken bei Speedskatingnews
1893 Arthur A. Zimmerman | 1894 August Lehr | 1895 Jaap Eden | 1896 Harry Reynolds | 1897 Edwin Schräder | 1898 Paul Albert | 1899 Thomas Summersgill | 1900 Didier Nauts | 1901 Émile Maitrot | 1902 Charles Picard | 1903 Arthur L. Reed | 1904 Marcus Hurley | 1905 Jimmy S. Benyon | 1906 Francesco Verri | 1907 Jean Devoissoux | 1908 Victor Johnson | 1909, 1910, 1911, 1913 William Bailey | 1912 Donald MacDougall | 1914–1919 nicht ausgetragen | 1920 Maurice Peeters | 1921 Henry Brask Andersen | 1922 Thomas Johnson | 1923, 1924 Lucien Michard | 1925 Jacobus Meyer | 1926 Avanti Martinetti | 1927 Mathias Engel | 1928 Willy Falck Hansen | 1929 Antoine Mazairac | 1930 Louis Gérardin | 1931 Helge Harder | 1932 Albert Richter | 1933 Jacobus van Egmond | 1934 Benedetto Pola | 1935 Toni Merkens | 1936 Arie van Vliet | 1937, 1938 Jef van de Vijver | 1939 Jan Derksen | 1940–1945 nicht ausgetragen | 1946 Oscar Plattner;| 1947 Reginald Harris | 1948 Mario Ghella | 1949 Sydney Patterson | 1950 Maurice Verdeun | 1951, 1952 Enzo Sacchi | 1953 Marino Morettini | 1954 Cyril Peacock | 1955 Giuseppe Ogna | 1956, 1957 Michel Rousseau | 1958, 1959 Valentino Gasparella | 1960 Sante Gaiardoni | 1961, 1962 Sergio Bianchetto | 1963 Patrick Sercu | 1964 Pierre Trentin | 1965 Omar Pchakadse | 1966, 1967, 1969, 1970, 1971, 1973, 1975 Daniel Morelon | 1968 Luigi Borghetti | 1972 nicht ausgetragen | 1974, 1978 Anton Tkáč | 1976 nicht ausgetragen | 1977 Jürgen Geschke | 1979, 1983, 1985, 1987 Lutz Heßlich | 1980 nicht ausgetragen | 1981, 1982 Sergei Kopylow | 1984 nicht ausgetragen | 1986 Michael Hübner | 1988 nicht ausgetragen | 1989, 1990 Bill Huck | 1991 Jens Fiedler
(anschließend wurde die Trennung zwischen Amateuren und Profis aufgehoben. Weitere Resultate unter Ergebnisse im Sprint)
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