- Eishockey-Bundesliga
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Die Eishockey-Bundesliga war zwischen 1958 und 1994 insgesamt 36 Spielzeiten lang die höchste Eishockey-Spielklasse in der Bundesrepublik Deutschland. Zur Saison 1994/95 wurde sie durch die Deutsche Eishockey Liga abgelöst, die inzwischen wieder den Beinamen „1. Bundesliga“ trägt.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Anfangsjahre (1958 bis 1961)
1958 löste die eingleisige Bundesliga die Oberliga als höchste Spielklasse der der Bundesrepublik ab. Erster Meister wurde der EV Füssen, der bereits in den letzten Oberligajahren die bestimmende Mannschaft war und bis 1973 acht weitere Meisterschaften gewinnen konnte. Dominierten zunächst weiterhin die bayerischen Mannschaften den Kampf um die Tabellenspitze, gewannen mit zunehmender Zeit auch Vereine aus anderen Teilen Westdeutschlands an Bedeutung, beispielsweise der Kölner EC, die Düsseldorfer EG oder der Mannheimer ERC.
Erweiterung und Modusänderungen (1961 bis 1979)
Nachdem die Liga zunächst mit acht Vereinen gestartet war und in der einfachen Form einer Einfachrunde ausgespielt wurde, änderte sich in den folgenden Namen des Öfteren Modus und Teilnehmerzahl. In der Spielzeit 1961/62 schloss sich erstmals einer Meisterrunde an die Vorrunde an, die vom EC Bad Tölz gewonnen wurde, während der Absteiger in die Oberliga in einer Abstiegsrunde ermittelt wurde. 1965 wurde die Liga von acht auf zehn Teams aufgestockt. Um die draus entstandenen hohen Reisekosten zu den Auswärtsspielen zu reduzieren, wurde die Bundesliga zur Saison 1966/67 in zwei Staffeln geteilt. Die fünf bayerischen Vereine wurden dabei der Gruppe Süd zugeteilt, die Mannschaften aus West- und Südwestdeutschland sowie Berlin spielten in der Gruppe West. 1968 wurde die Teilnehmerzahl erneut erweitert, sodass erstmals seit der Gründung zwölf Mannschaften am Spielbetrieb der Bundesliga teilnahmen. Bereits im folgenden Jahr entschied sich der Deutsche Eishockey-Bund, der nach seiner Gründung 1963 die Organisation der Liga vom DEV übernommen hatte, zur Rückkehr zur eingleisigen Bundesliga, schließlich sogar zur Ermittlung des Meisters in einer einfachen Doppelrunde.
Play-off-Spiele in Deutschland (1979 bis 1990)
Zur Saison 1979/80 führte die Liga einen neuen, deutlich komplizierteren Modus mit einer Zwischenrunde zwischen Haupt- und Endrunde ein. Der neue Austragungsmodus erfüllte sein vorrangiges Ziel; Meisterschafts- und Abstiegsfrage blieben bis zum Saisonende spannend. Allerdings gab es erhebliche Zweifel an der sportlichen Gerechtigkeit dieser Austragungsart. Dies galt insbesondere für den SC Riessersee, der nach Abschluss der Vorrunde deutlich mit sechs Punkten Vorsprung geführt hatte, welche nach der Zwischenrunde auf nur noch einen Punkt geschmolzen waren, und der schließlich in der Finalrunde vom Mannheimer ERC überholt wurde und auf Platz Drei zurückfiel. Dies hatte zur Folge, dass der Modus erneut geändert wurde. Die folgende Spielzeit war schließlich die erste, in der der Meister im Play-off-Modus nach nordamerikanischem Vorbild ausgespielt wurde. Meister wurde im Premierenjahr der SC Riessersee, der sich noch in der Vorsaison durch den Modus benachteiligt gefühlt hatte.
Noch während der Vorrunde 1980/81 wurde bekannt, dass mehrere ausländische Spieler mit gefälschten deutschen Pässen eingesetzt worden waren, um somit die Begrenzung für ausländische Spieler zu umgehen. Vom so genannten Passfälscherskandal waren zwei Bundesligamannschaften betroffen, zum einen der Vorjahresaufsteiger Duisburger SC, zum anderen der zweifache Deutsche Meister Kölner EC. Für beide Teams wurden alle Spiele mit Beteiligung von Spielern mit gefälschten Pässen mit 0:5 Toren als verloren gewertet. Für den Duisburger SC bedeutete dies Abstieg, die Kölner rutschten durch den Punktabzug aus den Playoff-Rängen und entgingen dem Abstieg erst in der Abstiegsrunde. Nach der Konsolidierung stieg der Kölner EC ab 1984 mit vier Meistertiteln zur bestimmenden deutschen Mannschaft der späten 1980er Jahre auf, nachdem zuvor verschiedene Mannschaften den Titel gewonnen hatten.
Wiedervereinigung und Auflösung (1990 bis 1994)
Nach der deutschen Wiedervereinigung wurden die beiden letzten verbliebenen DDR-Vereine SC Dynamo Berlin und die SG Dynamo Weißwasser in die Eishockey-Bundesliga aufgenommen, welche damit auf zwölf Teams erweitert wurde. Die erfolgreichste Mannschaft zu Beginn der 1990er-Jahre war die Düsseldorfer EG, die drei von vier Meistertiteln der gesamtdeutschen Bundesliga gewinnen konnte. Letzter Bundesliga-Meister wurde der EC Hedos München. Einschließlich des Finals gewannen die Bayern jede Serie durch einen Sweep, also ohne eine einzige Play-off-Niederlage.
Da seit Einführung der Play-downs die Entscheidung über den Abstieg nicht mehr auf dem Eis gefallen, sondern die finanzielle Situation mancher Clubs Ausschlag gebend war und gleich vier Mannschaften, obwohl sportlich qualifiziert, aufgrund ihrer Finanzlage absteigen mussten, forderten die Bundesligavereine die Einführung einer neuen höchsten Profiliga nach nordamerikanischem Vorbild. Dadurch sollte eine bessere Werbefähigkeit garantiert und der DEB zugunsten der Nachwuchs- und Amateurarbeit entlastet werden. Nach dem Saisonende und entsprechenden Verhandlungen mit dem Verband, entschlossen sich DEB und Vereine, mit der DEL eine sich selbst verwaltende Profiliga mit insgesamt 18 Vereinen ins Leben zu rufen, die die Bundesliga als höchste Spielklasse ablöste.
Bundesliga-Meister
Jahr Deutscher Meister Vizemeister 1959 EV Füssen EC Bad Tölz 1960 SC Riessersee EV Füssen 1961 EV Füssen EC Bad Tölz 1962 EC Bad Tölz EV Füssen 1963 EV Füssen EC Bad Tölz 1964 EV Füssen EC Bad Tölz 1965 EV Füssen EC Bad Tölz 1966 EC Bad Tölz EV Füssen 1967 Düsseldorfer EG EC Bad Tölz 1968 EV Füssen EC Bad Tölz 1969 EV Füssen Düsseldorfer EG 1970 EV Landshut EC Bad Tölz 1971 EV Füssen Düsseldorfer EG 1972 Düsseldorfer EG EV Füssen 1973 EV Füssen Düsseldorfer EG 1974 Berliner Schlittschuhclub EV Landshut 1975 Düsseldorfer EG Berliner Schlittschuhclub 1976 Berliner Schlittschuhclub EV Landshut 1977 Kölner EC Krefelder EV 1978 SC Riessersee Berliner Schlittschuhclub 1979 Kölner EC SC Riessersee 1980 Mannheimer ERC Düsseldorfer EG 1981 SC Riessersee Düsseldorfer EG 1982 SB Rosenheim Mannheimer ERC 1983 EV Landshut Mannheimer ERC 1984 Kölner EC EV Landshut 1985 SB Rosenheim Mannheimer ERC 1986 Kölner EC Düsseldorfer EG 1987 Kölner EC Mannheimer ERC 1988 Kölner EC SB Rosenheim 1989 SB Rosenheim Düsseldorfer EG 1990 Düsseldorfer EG SB Rosenheim 1991 Düsseldorfer EG Kölner EC 1992 Düsseldorfer EG SB Rosenheim 1993 Düsseldorfer EG Kölner EC 1994 EC Hedos München Düsseldorfer EG Mannschaft Bundesland Titel EV Füssen Bayern 9 Düsseldorfer EG Nordrhein-Westfalen 7 Kölner EC Nordrhein-Westfalen 6 SC Riessersee Bayern 3 SB Rosenheim Bayern 3 EC Bad Tölz Bayern 2 Berliner Schlittschuhclub Berlin 2 EV Landshut Bayern 2 Mannheimer ERC Baden-Württemberg 1 EC Hedos München Bayern 1 - Siehe auch: Deutscher Meister (Eishockey)
Modus
Saison Vorrunde Endrunde Teilnehmer 1958/59 Einfachrunde keine 8 1959/60 1960/61 1961/62 Meisterrunde
Abstiegsrunde8 1962/63 1963/64 1964/65 1965/66 10 1966/67 Doppelrunde
2 GruppenMeisterrunde
Relegationsrunde1967/68 1968/69 12 1969/70 Einfachrunde Meisterrunde
Relegationsrunde1970/71 Doppelrunde keine 1971/72 1972/73 11 1973/74 10 1974/75 1975/76 1976/77 1977/78 Doppelrunde Meisterrunde
AbstiegsrundeSaison Vorrunde Endrunde Teilnehmer 1978/79 Doppelrunde Meisterrunde
Abstiegsrunde12 1979/80 Einfachrunde
Zwischenrunde (3 Gruppen)1980/81 Doppelrunde Play-offs
Abstiegsrunde1981/82 Play-offs
Relegationsrunde1981/82 10 1981/82 Platzierungsrunde
Play-offs
Relegationsrunde1982/83 Play-offs
Relegationsrunde1983/84 1984/85 1985/86 1986/87 1987/88 1988/89 1989/90 1990/91 Play-offs
Play-downs12 1991/92 1992/93 1993/94 Weblinks
Meisterschaften und Spielzeiten der höchsten deutschen EishockeyligenMeisterschaften 1912–1948: 1912 | 1913 | 1914 | 1920 | 1921 | 1922 | 1923 | 1924 | 1925 | 1926 | 1927 | 1928 | 1929 | 1930 | 1931 | 1932 | 1933 | 1934 | 1935 | 1936 | 1937 | 1938 | 1939 | 1940 | 1941 | 1942 | 1943 | 1944 | 1946 | 1947 | 1948
DDR-Eishockeymeisterschaft 1949 | 1950 | 1951 | 1951/52 | 1952/53 | 1953/54 | 1954/55 | 1955/56 | 1956/57 | 1957/58 | 1958/59 | 1959/60 | 1960/61 | 1961/62 | 1962/63 | 1963/64 | 1964/65 | 1965/66 | 1966/67 | 1967/68 | 1968/69 | 1969/70 | 1970/71 | 1971/72 | 1972/73 | 1973/74 | 1974/75 | 1975/76 | 1976/77 | 1977/78 | 1978/79 | 1979/80 | 1980/81 | 1981/82 | 1982/83 | 1983/84 | 1984/85 | 1985/86 | 1986/87 | 1987/88 | 1988/89 | 1989/90
Oberliga: 1948/49 | 1949/50 | 1950/51 | 1951/52 | 1952/53 | 1953/54 | 1954/55 | 1955/56 | 1956/57 | 1957/58
Bundesliga: 1958/59 | 1959/60 | 1960/61 | 1961/62 | 1962/63 | 1963/64 | 1964/65 | 1965/66 | 1966/67 | 1967/68 | 1968/69 | 1969/70 | 1970/71 | 1971/72 | 1972/73 | 1973/74 | 1974/75 | 1975/76 | 1976/77 | 1977/78 | 1978/79 | 1979/80 | 1980/81 | 1981/82 | 1982/83 | 1983/84 | 1984/85 | 1985/86 | 1986/87 | 1987/88 | 1988/89 | 1989/90 | 1990/91 | 1991/92 | 1992/93 | 1993/94
Deutsche Eishockey Liga (DEL): 1994/95 | 1995/96 | 1996/97 | 1997/98 | 1998/99 | 1999/2000 | 2000/01 | 2001/02 | 2002/03 | 2003/04 | 2004/05 | 2005/06 | 2006/07 | 2007/08 | 2008/09 | 2009/10 | 2010/11 | 2011/12
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