- Elektrische Bahn Dornbirn–Lustenau
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Elektrische Bahn Dornbirn–Lustenau Streckenlänge: 11,121 km Spurweite: 1000 mm (Meterspur) Stromsystem: 550 V = Legende0,008 Dornbirn Bahnhof 0,230 Altweg 0,520 Marktplatz 0,680 Bockackerstraße / Schillerstraße 0,855 Kloster 1,015 Kapuzinergasse (ab 1904) 1,300 Sägen 1,535 Spital 1,880 Höchster Straße 2,305 Bäumlegasse 2,820 Härte 3,340 Roßmähder (ab 1904) 3,815 Gleggen 4,348 Köblern 5,227 Landgraben 6,100 Koblachkanal (ab 1906) 6,344 Vorsee 7,437 Binsenfeld 7,736 Grindel 7,932 Wiesenrhein 8,250 Oberfeld 8,698 Lustenau Kirchplatz 9,090 Weiler 9,458 Löwen (ab 1908) 9,509 Oberfahrbrücke 9,770 Eslach 10,147 Bräuhaus 10,377 Rheindorf 10,617 Linde 11,000 Wacht am Rhein (ab 1905) 11,129 Lustenau Rheinbrücke Die AG Elektrische Bahn Dornbirn–Lustenau (EBDL) betrieb eine Straßenbahnlinie mit 1.000 mm Spurweite in Österreich. Sie verkehrte zwischen der Stadt Dornbirn und der Marktgemeinde Lustenau in Vorarlberg.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Trasse führte entlang der heutigen Lustenauer Straße, die Remise in Dornbirn befand sich an der Stelle der inzwischen ebenfalls aufgelassenen Postgarage an der Säger Brücke.
Die im Volksmund Tram und EBDL (hämisch: „Elende Beförderung Dummer Leute“) genannte Straßenbahn wurde als erste elektrische Bahn in Vorarlberg[1] am 30. November 1902 eröffnet[2] und am selben Tag dem Regelverkehr übergeben[3]. Finanziert wurde sie von der damals expandierenden Vorarlberger Textilindustrie. Sie lief vom Dornbirner Bahnhof zur nicht mehr bestehenden Unterfahrbrücke (Höhe Rheinstraße) in Lustenau, auf deren anderer Seite sich der Schweizer Bahnhof Au SG befand.
Ursprünglich war die EBDL als 24 km[1] lange Ringbahn im Vorarlberger Unterland geplant, sie hätte über Lustenau und Bregenz (mit Anschluss an die Bregenzerwaldbahn) wieder zurück nach Dornbirn geführt. An einen Seitenast ins Gütle zum Rappenloch war ebenfalls gedacht, dieser war aber nicht zu finanzieren.
Am 26. Oktober 1919 veranstaltete der FC Lustenau, der erste Fussballverein Vorarlbergs, ein Wettrennen mit einer Staffel aus 35 Läufern, die je 150 bis 400 m liefen und 19:45 Minuten von Dornbirn bis Lustenau brauchten, die Straßenbahn jedoch 10 Minuten länger.
Die „Tram“ wirtschaftete bis 1930 einigermaßen erfolgreich, neben den Personen wurden jährlich auch ca. 700 bis 900 Tonnen Waren transportiert. Im Zuge der Weltwirtschaftskrise geriet die Bahn aber in die roten Zahlen. Eine Verkehrszählung vom Sommer 1937 zeigte, dass nur noch 23 % der Reisenden zwischen Dornbirn und Lustenau die Tram benutzten, 63 % bevorzugten das Fahrrad, 10 % das Auto. Überdies wurden unverkennbar Erneuerungen und Verbesserungen im technischen Bereich nötig.
Am 31. Oktober 1938 wurde der Tramverkehr eingestellt und durch einen Omnibus ersetzt, der Fahrpark wurde an die Straßenbahn Klagenfurt verkauft. Die notwendigen großen Investitionen, die für einen Fortbestand hätten getätigt werden müssen, schienen den Betreibern nicht rentabel. Überdies dachte man, dem Zeitgeist entsprechend, mehr an eine automobile Zukunft.
Strecke
Die Trambahn wurde elektrisch mit 550 V Gleichstrom geführt.
Die Streckenlänge betrug etwa 11,2 Kilometer und war einspurig.
Fahrzeuge
Stück Nummern Baujahre Ausmusterung Hersteller Bauart LüP mm Ax mm Bemerkungen Triebwagen 5 1-5 1902 1938 Graz 2xZR 8300 3000 Ursprünglich offene Plattform und Laternendach, Umbau auf Haubendach und Schiebetüren. Beiwagen 2 8-9 1903 1938 Graz 2xZR 8870 3000 Offene Plattform, Haubendach, Schiebetüren 1 12 1922 1938 HW 2xZR 8300 3000 Ausführung wie Teile der Triebwägen nach deren Umbau. Literatur
- Hansgeorg Prix: Elektrische Bahn Dornbirn–Lustenau. Die EBDL, 1902–1938. Heyn, Klagenfurt 1988, ISBN 3-85366-560-8.
- Wolfgang Kaiser: Straßenbahnen in Österreich. Straßenbahn Magazin Bibliothek. GeraMond-Verlag, München 2004, ISBN 3-7654-7198-4.
Einzelnachweise
- ↑ a b R. Zimmermann: Die erste elektrische Bahn in Vorarlberg. In: Österreichische Alpenpost/Reise- und Fremdenzeitung für Tirol und Vorarlberg, Heft 6/1903, (V. Jahrgang), S. 135 f. (Online bei ANNO) .
- ↑ (…) Dornbirn. 1. Dez. Die festliche Eröffnung (…). In: Vorarlberger Volksblatt, Tages-Ausgabe, Nr. 277/1902 (XXXVII. Jahrgang), 2. Dezember 1902, S. 4, oben rechts. (Online bei ANNO) .
- ↑ Eigenberichte. (…) Bregenz. 29. Nov. Morgen Sonntag (…). In: Vorarlberger Volksblatt, Tages-Ausgabe, Nr. 276/1902 (XXXVII. Jahrgang), 30. November 1902, S. 3, unten links. (Online bei ANNO) .
Aktive Straßenbahnbetriebe
Gmunden | Graz | Innsbruck | Linz | Wien
Ehemalige Straßenbahnbetriebe
Baden | Dornbirn-Lustenau | Ebelsberg–St. Florian | Klagenfurt | Salzburg | St. Pölten | Unterach–See | Ybbs
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