- Elektrisches Dipolmoment
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Das elektrische Dipolmoment charakterisiert eine räumliche Ladungstrennung. Hat man in einem Körper, z. B. einem Molekül, an unterschiedlichen Orten eine elektrische Ladung unterschiedlichen Vorzeichens, so dass der Schwerpunkt der negativen Ladungen (Elektronen) und der Schwerpunkt der positiven Ladungen (Atomkerne) nicht zusammenfällt, dann besitzt dieser Körper ein elektrisches Dipolmoment.
In der Chemie ist das Dipolmoment ein Maß für die Stärke eines Dipolmoleküls.
Es sind auch andere Dipole (z. B. magnetische Dipole) möglich, die folglich auch andere Dipolmomente ausbilden.
Berechnung
Elektrisches Dipolmoment ausgewählter Moleküle[1] Molekül Dipolmoment
in DebyeDipolmoment
in 10−30 C·mCO[2] 0,11 0,367 HI[2] 0,448 1,495 HBr[2] 0,827 2,759 H2S[2] 0,97 3,236 PF3 1,025 3,419 HCl[2] 1,109 3,700 NH3[2] 1,471 4,907 H2O 1,844 6,152 HF[2] 1,826178 6,0915 CH2O 2,34 7,806 NaCl 8,5 28,356 KF 8,6 28,690 KI 9,24 30,825 KCl 10,27 34,261 KBr 10,41 34,728 CsCl[2] 10,387 34,647 Befindet sich zu einer negativen Ladung −q im Abstand eine positive Ladung q, und sind diese Ladungen untereinander starr verbunden, so besitzt diese Struktur ein Dipolmoment der Größe:
Je größer die Ladung q, desto höher auch das Dipolmoment. Auch wenn die Ladungen weiter auseinanderrücken (von der negativen zur positiven Ladung gerichteter Abstand l) wird das Dipolmoment größer.
Befinden sich bei einer diskreten Ladungsverteilung n Ladungen qi an den Orten relativ zum Schwerpunkt der Ladungsverteilung, so setzt sich das Gesamtdipolmoment aus den Einzeldipolmomenten zusammen:
Im allgemeinen Fall einer kontinuierlichen Ladungsverteilung wird das Dipolmoment über die Ladungsdichte berechnet:
Der diskrete Fall geht aus dem allgemeinen hervor, wenn man die Ladungsdichte durch die einzelnen Ladungen qi und die Delta-Distribution darstellt:
Das Volumenintegral liefert dann nur Beiträge an den Orten der Ladungen, sodass sich
ergibt.
Allgemein kann ein Potential in einen konstanten Teil und Multipolanteile, darunter eben das Dipolmoment, entwickelt werden.
Einheit
Trotz der Umstellung auf das SI-System wird weiterhin die cgs-Einheit Debye als Einheit des Dipolmoments verwendet, benannt nach dem holländischen Physiker Peter Debye. Der Grund dafür liegt darin, dass man bei der Verwendung der SI-Einheit Coulomb-Meter mit sehr kleinen Zahlen umgehen müsste:
Für Moleküle liegt das Dipolmoment meist im Bereich von 0 bis 12 Debye.
Das Dipolmoment kann man mit Hilfe der Debye-Gleichung durch Messung der Dielektrizitätskonstante bestimmen. Ferner geben Messungen des Stark-Effekts Auskunft über das Dipolmoment eines Stoffes.
Einzelnachweise
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