Elektroinstallateur

Elektroinstallateur

Der Elektroinstallateur ist ein Beruf im Elektrohandwerk. Er ist unter anderem für die Installation und Reparatur elektrischer Anlagen zuständig. Die Ausbildung zum Elektroinstallateur ist in Deutschland seit dem 1. August 2004 nicht mehr möglich, die Berufsbezeichnung wurde durch den Elektroniker - Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik ersetzt. Gleichzeitig haben sich auch die Ausbildungsinhalte geändert.

Sie arbeiten vor allem im Elektroinstallationshandwerk, im Elektrofachhandel und bei Energieversorgungsunternehmen. Als Betriebselektriker sind sie für die Instandhaltung der elektrischen Anlagen zuständig und können in fast allen Branchen arbeiten. Bei der Anlageninstallation arbeiten sie hauptsächlich auf Baustellen, bei der Instandhaltung in Betriebsanlagen oder auch in Privatwohnungen.

Inhaltsverzeichnis

Ausbildung in der Schweiz

Die Lehre zum Elektroinstallateur dauert in der Schweiz vier Jahre.

Arbeitsmittel

Montagearbeiten an Freileitungen

Elektroinstallateure installieren elektrische Anlagen und Geräte und montieren, warten und reparieren vor allem elektrische Betriebsmittel, zum Beispiel elektrische Schaltanlagen, Geräte, Maschinen, Steckdosen, Leuchten. Sie installieren auch Anlagen der Kommunikationstechnologie wie Antennenanlagen, Telefonanlagen (zum Beispiel in Bürogebäuden) oder EDV-Anlagen (wie etwa Patchfelder). Hierfür handhaben sie Werkzeuge, Geräte und Maschinen wie Mauernutfräse, Seitenschneider, Abisolierzangen, Schraubendreher, Lötkolben, Mess- und Prüfgeräte und verschiedene Werkstücke wie Bleche und Profile. Sie verwenden Verbindungs- und Befestigungsmaterialien wie Kabel, Drähte und Steckverbinder.

Sie richten sich dabei nach Zeichnungen und Plänen und setzen Arbeitsunterlagen wie Berechnungstabellen und Formelsammlungen ein. Hierbei verwenden Elektroinstallateure auch den Computer.

Sie arbeiten mit Stark- und Schwachstrom, in der Regel bei Niederspannung bis zu 1000 Volt. Für Arbeiten an Mittel- und Hochspannungsanlagen wird eine gesonderte Qualifikation benötigt. In der Regel tragen sie Arbeits- und Sicherheitsbekleidung. Dazu gehören unter anderem meist eine Arbeitshose und schutzisolierte Sicherheitsschuhe. Für Starkstromtechniker bzw. Schalttechniker in Hochspannungsanlagen wie zum Beispiel eine Trafostation, gehören auch unterarmlange, schutzisolierte Schutzhandschuhe und ein Schutzhelm mit selbstschwärzendem Visier zur Ausstattung.

Zusammenarbeit

Sie arbeiten eng mit Baustellenleitern, Werkstattmeistern, Ingenieuren, Technischen Leitern und Betriebsinhabern zusammen. Im Servicebereich und bei der Montage haben sie direkten Kundenkontakt.

Arbeitsbedingungen

Elektroinstallateure sind bei der Arbeit im Freien Witterungseinflüssen, zum Beispiel Kälte, ausgesetzt. Oft arbeiten sie bei ungünstigen Lichtverhältnissen, in gebückter Haltung oder an schlecht zugänglichen Stellen sowie auf Leitern, Gerüsten und Masten. Sie müssen schwere Lasten bewegen, wofür meist keine mechanischen Hilfen zur Verfügung stehen. Bei der Verwendung einer Schlitzmaschine zur Vorbereitung einer Unterputzinstallation sind sie lungengängigem Gesteinsmehl und kreischendem Lärm ausgesetzt. Aufgrund von Arbeitsschutzverordnungen sind ein passender Gehörschutz, Filtermasken und Schlitzfräsen mit einer wirksamen Absaugeinrichtung vorgeschrieben. Bei richtigem Einsatz dieser Hilfsmittel lässt sich die Staub- und Lärmbelastung auf ein erträgliches Maß reduzieren.

Sie führen ihre Arbeiten überwiegend eigenständig durch. Insbesondere bei Installationsarbeiten zu vorgegebenen Terminen arbeiten sie unter Zeitdruck.

Frauen gelten in Österreich entgegen Männern als Schwerarbeiter im Sinne der Schwerarbeitsverordnung und der dazu ergangenen Berufsliste.[1][2] Dienstgeber haben das Vorliegen von Schwerarbeit bei Frauen ab dem vollendeten 35. Lebensjahr (Männer ab dem 40. Lebensjahr) selbstständig der Krankenversicherung zu melden (§ 5 Schwerarbeitsverordnung).

Tätigkeitsbezeichnungen

Auch übliche Berufsbezeichnungen/Synonyme

  • Elektriker
  • Installateur (Elektroinstallation)
  • Monteur (Elektroinstallation)
  • Geselle (Elektroniker für Gebäude- und Energietechnik)

Berufsbezeichnungen nach Neuordnung der Elektro-Handwerksberufe 2003

  • Elektroniker/Betriebstechnik
  • Elektroniker/Energie und Gebäudetechnik
  • Elektroniker/Automatisierungstechnik
  • Elektroniker/Informations- und Telekommunikationstechnik
  • Systemelektroniker
  • Elektroniker für Maschinen und Antriebstechnik
  • Informationselektroniker/ Büro Systemtechnik
  • Informationselektroniker/ Geräte und Systemtechnik

Abweichende Berufsbezeichnungen der ehemaligen DDR

  • Elektromonteur
  • Elektromontierer

Berufsbezeichnungen in der Schweiz

Berufsbezeichnungen in Österreich

  • Elektrotechniker (mit Modulen). Dieser Lehrberuf ersetzt seit 1. Juli 2010 die Vorläufer-Lehrberufe Anlagenelektriker, Elektroanlagentechniker, Elektrobetriebstechniker, Elektroenergietechniker, Elektroinstallationstechniker und Prozessleittechniker.[3]
  • Elektromonteur

Berufsbezeichnung in englischer Sprache

  • Electrician

Berufsbezeichnungen in französischer Sprache

  • Electricien
  • Installateur électricien
  • Monteur en installations électriques

Weiterbildungsmöglichkeiten

In Deutschland:

  • Elektromeister
  • Elektrotechniker (in diversen Fachrichtungen)
  • mit zusätzlichen Qualifikationen z.B. Ingenieur, Bachelor/Master

In der Schweiz:

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Schwerarbeitsverordnung, BGBl. II Nr. 104/2006. RIS, 1. Jänner 2007, abgerufen am 14. Oktober 2011.
  2. Gesamtliste der Berufsgruppen mit körperlicher Schwerarbeit. Österreichische Sozialversicherung, Juni 2011, abgerufen am 14. Oktober 2011 (Flipbook).
  3. Berufslexikon.at: Tätigkeitsmerkmale Elektrotechniker. Arbeitsmarktservice, 2011, abgerufen am 5. November 2011.

Weblinks

 Commons: Electricians – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary Wiktionary: Elektriker – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

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