- Elisabeth Christine von Braunschweig-Wolfenbüttel
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Elisabeth Christine von Braunschweig-Wolfenbüttel (* 28. August 1691 in Braunschweig; † 21. Dezember 1750 in Wien) war Prinzessin von Braunschweig-Wolfenbüttel und als Gemahlin Karls von Habsburg (Kaiser Karls VI.) Erzherzogin von Österreich, Deutsche Königin und (Titular-)Kaiserin des Heiligen Römischen Reichs. Sie war die Mutter von Maria Theresia.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Prinzessin Elisabeth Christine von Braunschweig-Wolfenbüttel wurde am 28. August 1691 als erstes Kind und älteste Tochter von Ludwig Rudolf, Herzog von Braunschweig-Wolfenbüttel und seiner Frau Christine Luise von Öttingen in Braunschweig geboren.
Schon als 13-Jährige wurde sie von ihrem ehrgeizigen Großvater Anton Ulrich in Übereinkunft mit Kaiserin Amalia Wilhelmine mit deren Schwager Karl verlobt. Der geplanten Hochzeit widersetzte sich jedoch die protestantische Braut anfangs, da der Übertritt zum katholischen Glauben damit verbunden war. Sie gab jedoch nach und konvertierte am 1. Mai 1707 in Bamberg.
1708 heirateten sie in Barcelona, wo ihr Bräutigam als Gegenkönig Karl III. von Spanien herrschte. Zu dieser Gelegenheit wurde vom italienischen Komponisten Antonio Caldara die Serenata "Il più bel nome" komponiert und aufgeführt.
Als 1711 ihr Schwager, Kaiser Josef I. überraschend starb, wurde Karl in Frankfurt als sein Nachfolger zum Kaiser gekrönt. Obwohl er Elisabeth Christine keine politischen Fähigkeiten zutraute, machte er sie sogleich zu seiner Stellvertreterin. 1713 verließ die „weiße Liesl“, wie Karl seine Frau wegen ihres Teints nannte, Spanien.
Erst in Österreich bekam Elisabeth Christine vier Kinder, jedoch starb ihr lang ersehnter Sohn Leopold Johann kurz nach der Geburt, ihre jüngste Tochter Maria Amalia starb im Alter von sechs Jahren und ihre zweite Tochter Maria Anna starb noch vor ihr im Kindbett, so dass sie nur von ihrer ältesten Tochter, Maria Theresia überlebt wurde. Aufgrund dieser Schicksalschläge soll sie in ihren späten Jahren depressiv gewesen sein.
Mit dem Tode ihres Mannes 1740 erlosch das Haus Habsburg im Mannesstamm, und Maria Theresia folgte gemäß den Bestimmungen der Pragmatischen Sanktion 1713 in der Regierung der Erbkönigreiche und -länder. Ebenso wenig wie von ihrem Mann wurde Elisabeth Christine von ihrer Tochter mit politischen Aufgaben betraut, die sie jedoch zeitlebens schätzte. Ihr einziger Erfolg blieb die Anbahnung der Ehen ihrer Nichte Elisabeth Christine mit Friedrich II. und ihres Neffen Anton Ulrich von Braunschweig mit der russischen Regentin Anna Leopoldowna.
Kurz vor Weihnachten 1750 starb sie 59-jährig in Wien und wurde in der Kapuzinergruft neben ihrem Gemahl Kaiser Karl VI. beigesetzt.
Nachkommen
- Leopold Johann (* 13. April 1716; † 4. November 1716), Erzherzog von Österreich
- Maria Theresia (* 13. Mai 1717; † 29. November 1780), Erzherzogin von Österreich, Königin von Ungarn und Königin von Böhmen, verheiratet mit Franz I. Stephan von Lothringen
- Maria Anna (* 26. September 1718; † 16. Dezember 1744), Erzherzogin von Österreich, verheiratet mit Karl Alexander von Lothringen
- Maria Amalia (* 5. April 1724; † 19. April 1730), Erzherzogin von Österreich
Literatur
- Wilhelm Hoeck: Anton Ulrich und Elisabeth Christine von Braunschweig-Lüneburg-Wolfenbüttel. Eine durch archivalische Dokumente begründete Darstellung ihres Übertritts zur römischen Kirche. Wolfenbüttel 1845. online bei Google books
- Ferdinand Spehr: Elisabeth Christine. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 6, Duncker & Humblot, Leipzig 1877, S. 11 f.
Weblinks
Commons: Elisabeth Christine von Braunschweig-Wolfenbüttel – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- Kaiserin (HRR)
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