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Ahlat
Hilfe zu WappenBasisdaten Provinz (il): Bitlis Koordinaten: 38° 45′ N, 42° 30′ O38.75277777777842.494444444444Koordinaten: 38° 45′ 10″ N, 42° 29′ 40″ O Einwohner: 19.551[1] (2008) Telefonvorwahl: (+90) 434 Postleitzahl: 13400 Kfz-Kennzeichen: 13 Struktur und Verwaltung (Stand: 2009) Bürgermeister: Abdulalim Mümtaz Çoban (MHP) Webpräsenz: Landkreis Ahlat Einwohner: 35.236[1] (2008) Fläche: 989 km² Bevölkerungsdichte: 36 Einwohner je km² Kaymakam: Bilal Şentürk Webpräsenz (Kaymakam): Ahlat (in der Vergangenheit auch Chlat genannt) ist die Kreisstadt des Landkreises Ahlat der türkischen Provinz Bitlis und liegt am westlichen Ufer des Van-Sees. Ahlat hat eine Bevölkerung von 19.551 Einwohnern, die sich zum größten Teil aus Türkmenen zusammensetzt. Ahlat liegt auf der Route zwischen dem Süphan Dağı und dem Nemrutvulkan. Neben dem heutigen Ahlat gibt es ein mittelalterliches Ahlat, das heute in Ruinen liegt.
Inhaltsverzeichnis
Kultur
Ahlat war in seiner Geschichte unter anderem die Hauptstadt der türkischen Ahlatschahs, welche die Stadt kulturell und architektonisch prägten. So findet man in Ahlat Spuren seldschukischer bzw. turkmenischer Architektur. Bekannt ist Ahlat für seinen Friedhof mit türkmenischen Grabsteinen in Hammelform aus den 12. bis 15. Jahrhundert. Es werden Anstrengungen unternommen, diese Stätte zum UNESCO-Welterbe zu erklären.
Name
Über die Entstehung des Namens gibt es eine Legende: Nach einem Angriff der Meder fiel die Stadt und dessen König Lat wurde schwer verletzt. Als seine Tochter ihn sah, rief sie vor Entsetzen "Ah! Lat, Ah! Lat". Diese Schreie drangen bis zu den Medern vor, die von nun an die Stadt Ahlat nannten.
Die Urartäer nannten die Stadt Halads, die Meder und Perser Ahlat, die Türken Hilat, die Armenier Şaleat, die Assyrer Kelath, die Byzantiner Chliat und die Araber Achlat. Der osmanische Reisende Evliya Çelebi nannte Ahlat einst Perle in Anatolien.
Geschichte
Ahlat war eine Zeit lang Teil des armenischen Königreiches. Nach dem Einfall der muslimischen Araber in Ostanatolien im 7. Jahrhundert wurde Ahlat für die nächsten vier Jahrhunderte aufgrund eines Vertrages von arabischen Gouverneuren und autonomen armenischen Prinzen regiert. Im Jahr 983 wurde Ahlat von den kurdischen Marwaniden erobert. Nach der Schlacht von Manzikert 1071, in der die Seldschuken die Byzantiner besiegten, nahm Sultan Alp Arslan Ahlat ein. Den Seldschuken folgte 1100 die Dynastie der Ahlatschahs nach, die 1207 von dem Ayyubiden al-Adil I. besiegt wurde. Das ayyubidische Ahlat wurde von den Georgiern zweimal angegriffen. 1230 fiel die Stadt nach sechs Monaten der Belagerung an den Choresm-Schah Dschalal ad-Din, welcher jedoch kurz darauf durch eine Koalition von Ayyubiden und Rum-Seldschuken geschlagen wurde.
Ende des 13. Jahrhunderts wurde Ahlat dann Teil des mongolischen Ilchanats. 1246 wurde die Stadt von schweren Erdbeben getroffen und größtenteils zerstört. Ahlat, das von verschiedenen türkischen Dynastien beherrscht wurde, wurde vom osmanischen Sultan Selim I. erobert. 1548 eroberte der iranische Schah Tahmasp I. die Stadt und verwüstete sie. Er verlor Ahlat aber wieder an Selims Nachfolger Süleyman I., der eine Zitadelle außerhalb der Stadt am Seeufer errichtete. Um die Zitadelle, die 1554/55 vollendet wurde, entstand eine neue Stadt. Bis 1847, als das osmanische Reich alle unabhängigen Fürsten beseitigte, stand Ahlat unter der Herrschaft kurdischer Vasallen. Im Ersten Weltkrieg war die Stadt ein umkämpftes Gebiet zwischen Osmanen und Russen; seit 1923 gehört sie zur Türkei.
Literatur
- F. Taeschner: Artikel „Akhlāṭ“ in: The Encyclopaedia of Islam. New Edition
Einzelnachweise
- ↑ a b Türkisches Institut für Statistik, abgerufen 7. November 2009
Weblinks
- Die Geschichte der Stadt (Türkisch)
- Ahlat. In: Ehsan Yarshater (Hrsg.): Encyclopædia Iranica (englisch, inkl. Literaturangaben)
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