Emilia Plater

Emilia Plater
Emilia Plater. Anonym.
Emilia mit ihren Soldaten
Denkmal für Emilia Plater in Kapčiamiestis

Emilia Plater bzw. Emilia Platerówna (litauisch Emilija Pliaterytė; * 13. November 1806 in Wilna; † 23. Dezember 1831 auf dem Gut Justianowo bei Lazdijai, Litauen) war eine polnisch-litauische Gräfin (von Plater) aus der Dussiatyschen Linie.

Biographie

Sie lebte seit 1815 mit ihrer geschiedenen Mutter bei Verwandten in Lixten bei Dünaburg in Livland (heute in Lettland), wo sie zusammen mit ihren Cousins Unterricht, u. a. im Fechten, Reiten aber auch Zeichnen, bekam. Sie war sehr belesen und begeisterte sich für polnische patriotische Literatur, aber auch für Goethe und Schiller, die sie auf Deutsch lesen konnte. 1830 starb ihre Mutter, was für die junge Frau ein großer Schlag war. Als kurz danach die Nachricht von dem Ausbruch des Novemberaufstands in Warschau eintraf, organisierte sie mit ihrem Vetter Cezary Plater einen Aufstand der örtlichen Bevölkerung, schloss sich selbst den freiwilligen Jägern von Wilkomir und dann dem Korps von Konstanty Parczewski an und wurde Kapitän (Hauptmann) im 25. Linienregiment.

Emilie Plater kämpfte in verschiedenen Schlachten, u.a. bei Kowno und Szawle] und folgte bei der Teilung des polnischen Heers dem Korps des Generals Dezydery Chłapowski, bis dieser das preußische Gebiet betrat. Emilia Plater versuchte nun mit ihrem Vetter nach Warschau zu gelangen, starb aber infolge der erlittenen Strapazen am 23. Dezember 1831 und wurde in Kopciowo (heute litauisch Kapčiamiestis) bestattet. Ihr Grab und ein Denkmal erinnern dort noch heute an sie.

Rezeption

Nach ihrem Tod wurde die litauisch-polnische Jeanne d’Arc (wie Emilia Plater auch genannt wurde) in zahlreichen literarischen Werken polnisch-litauischer Autoren zu einer Symbolfigur des Widerstandes gegen die „russische Fremdherrschaft“ hochstilisiert. Den Auftakt dazu bildete Adam Mickiewiczs im März 1832 im Pariser Exil erschienenes Gedicht Śmierć pułkownika („Des Obristen Tod“), dessen Inhalt allerdings pure Fiktion ist.

1842 veröffentlichte J. K. Salomoński in New York eine Kurzbiografie über Emilia Plater. Daneben nahmen sich auch verschiedene Maler der „kämpfenden Heldin“ an, darunter Wojciech Kossak, von dem zahlreiche Bilder historischer Sujets stammen. Ferner war Emilie Plater auf einer Banknote der Zweiten Polnischen Republik abgebildet und während des Zweiten Weltkriegs trug eine polnische Militäreinheit ihren Namen.

Selbst im sozialistischen Nachkriegspolen wurde sie 1959 zur Namensgeberin eines Schiffes der polnischen Hochseeflotte.

Auch heutzutage sind in Polen noch zahlreiche Straßen und Plätze nach ihr benannt.

Weblinks

 Commons: Emilia Plater – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

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