- Empire Centrafricain
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Zentralafrikanisches Kaiserreich Flagge Wappen Details Details Karte Ausdehnung des Reiches 1976
(Territorium dunkelgrün)Landeshauptstadt Bangui Regierungsform Autokratie Staatsoberhaupt Kaiser Dynastie Bokassa Letztes Oberhaupt Jean-Bédel Bokassa Bestehen 1976–1979 Fläche 622.984 km² Einwohner 1.875.300 Bevölkerungsdichte 3 Einwohner / km² Währung CFA-Franc
(CFA-Franc BEAC)Religion Katholizismus, Protestantismus, Sunnitischer Islam Entstanden aus Zentralafrikanische Republik Aufgegangen in 1979 aufgelöst Nationalhymne La Renaissance Zentralafrikanisches Kaiserreich Zentralafrikanisches Kaiserreich (offizielle französische Bezeichnung: Empire centrafricain) war zwischen dem 4. Dezember 1976 und dem 20. September 1979 der offizielle Name der vorherigen und späteren Zentralafrikanischen Republik.
Inhaltsverzeichnis
Entstehung
Am 4. Dezember 1976 wurde das Kaiserreich durch Jean-Bédel Bokassa, den damaligen Präsidenten der Zentralafrikanischen Republik, ausgerufen, der sich selbst zum „Kaiser Bokassa I.“ erklärte. Für seine Krönungszeremonie soll er umgerechnet mehr als 20 Millionen US-Dollar ausgegeben haben, also etwa ein Viertel des jährlichen Bruttosozialprodukts seines Staates. Die Flagge des Staates wurde beibehalten, der Name „Zentralafrikanisches Kaiserreich“ wurde aber auf Briefmarken und Münzen verwendet. Bokassa, der sich 1966 selbst an die Macht geputscht hatte, entfaltete ein zügelloses Terrorregime, in dem Folter und Prügelstrafe an der Tagesordnung waren.
Beziehungen zu Frankreich
Dennoch war die ehemalige Kolonialmacht Frankreich eine wichtige Stütze des Regimes und lieferte Waffen gegen Uran für das französische nukleare Waffenprogramm. Besonders enge Kontakte pflegte Bokassa mit dem französischen Staatspräsidenten Valéry Giscard d'Estaing, den er verschiedentlich zu Jagdausflügen einlud und mit Diamantengeschenken beschenkte. Diese Diamantenaffäre kostete d'Estaing letztlich 1981 die Präsidentschaft.
Im Januar und April 1979 entluden sich heftige Schüler- und Studentenunruhen, die mit Hilfe von Truppen aus Zaire niedergeschlagen wurden. Es fanden Massaker an Zivilisten statt; vom 17. bis 19. April 1979 wurden zahlreiche Jugendliche inhaftiert, weil sie gegen das Tragen der staatlichen verordneten, teuren Schuluniformen protestiert hatten. In den Gefängnissen wurden über 100 Kinder gefoltert und ermordet. Bokassa soll bei verschiedentlichen Aktionen dieser Art persönlich Hand angelegt haben. Frankreich hatte sich zu diesem Zeitpunkt bereits von seinem ehemaligen Schützling distanziert.
Ende des Reiches
Der ehemalige Präsident David Dacko nutzte im September 1979 eine Reise Bokassas nach Libyen zu einem von Frankreich unterstützten, erfolgreichen Putsch (die sogenannte Opération Barracuda). Das Kaiserreich wurde abgeschafft und am 20. September 1979 die Republik wieder hergestellt. Als der Ex-Kaiser Bokassa am 23. Oktober 1986 aus dem Exil in die Zentralafrikanische Republik zurückkehrte, wurde er verhaftet und zum Tode verurteilt. Das Urteil wurde 1988 in Zwangsarbeit umgewandelt. Bokassa starb am 3. November 1996 in seiner ehemaligen Hauptstadt Bangui.
Siehe auch
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