Ennetmoos

Ennetmoos
Ennetmoos
Wappen von Ennetmoos
Basisdaten
Staat: Schweiz
Kanton: Nidwalden
Bezirk: (Der Kanton Nidwalden kennt keine Bezirke.)w
Gemeindenummer: 1506i1f3f4
Postleitzahl: 6372
Koordinaten: (668418 / 201042)46.9569398.337498521Koordinaten: 46° 57′ 25″ N, 8° 20′ 15″ O; CH1903: (668418 / 201042)
Höhe: 521 m ü. M.
Fläche: 14.95 km²
Einwohner: 2085 (31. Dezember 2009)[1]
Website: www.ennetmoos.ch
Karte
Karte von Ennetmoos
ww

Ennetmoos ist eine politische Gemeinde des Kantons Nidwalden in der Schweiz.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Zur Gemeinde Ennetmoos gehören das Neubaugebiet Gotthardli Richtung Stans, die Weiler St. Jakob, Rohren, Allweg/Grueb, Rotzloch, Rütli und Vorsäss, der Mueterschwandenberg, ein Teil der Nord- und Westflanke des Stanserhorns und Anteile am Vierwaldstättersee. Die früher umfangreichen Feuchtgebiete wurden in der Zeit des Zweiten Weltkriegs trockengelegt (Torf als Brennstoff an Stelle der Kohle).

Vom gesamten Gemeindegebiet sind nur 5,7% Siedlungsfläche. Einen grossen Teil des Gemeindeareals bedecken mit 43,9% Anteil Gehölz und Wald. Eine noch grössere Fläche von 47,9% wird landwirtschaftlich genutzt. Bloss 2,4% sind unproduktive Flächen.

Geschichte

Archäologische Funde weisen auf eine frühe Begehung und Besiedlung hin (Steinbeil 4000-3300 v. Chr./Drachenloch, Rotzberg 1800-800 v. Chr.). Für das 11. Jahrhundert sind erste Bauten auf dem Rotzberg nachgewiesen. Im Urbar des Klosters Muri und des Klosters Engelberg sind Güter im Gemeindegebiet erwähnt (um 1150 und 1190). 1389 wird der Ort erstmals als Ürte Ennetmoos erwähnt.

Im Jahr 1798 war Ennetmoos Schlachtfeld im Krieg der französischen Armee gegen Nidwalden, wobei die Kapellen St. Jakob, St. Leonhard (erbaut 1616, 1717) und St. Magnus (erbaut 1672) sowie zahlreiche Wohnhäuser und Ställe zerstört wurden. Die Kirchen wurden zu Beginn des 19. Jahrhundert wieder aufgebaut.

1941–43 erfolgte die Melioration der Drachenried-Ebene, die noch 1919 als Stausee in Erwägung gezogen worden war, 1946–47 eine Güterzusammenlegung.

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung

Die Einwohnerzahl wuchs in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts trotz eines hohen Geburtenüberschusses nicht. Abwanderung in mehr industrialisierte Gemeinden war der Hauptgrund dafür. Zwischen 1900 und 1970 gab es zwar einen steten Anstieg der Einwohnerschaft (1900–1970:+41,5%), aber in einem mässigen Tempo. Seit 1970 wuchs die Bevölkerung dann rasant an. Innerhalb von weniger als vierzig Jahren verdoppelte sie sich (1970–2009:+110,8%). Grund hierfür waren die Verbesserung des Angebots des Öffentlichen Verkehrs und vor allem der Bau der A2 . Die Gemeinde wurde wegen ihrer Nähe zum Nidwaldner Hauptort Stans und der günstigen Baulandpreise auch für Pendler attraktiv.

Bevölkerungsentwicklung
1850 1860 1870 1880 1888 1900 1910 1920 1930 1941 1950 1960 1970 1980 1990 2000 2009
712 723 687 689 763 699 759 753 785 821 849 941 989 1347 1729 1875 2085

Sprachen

Die Bevölkerung spricht eine hochalemannische Mundart. Nidwaldnerdeutsch wird noch häufig gesprochen. Fast die gesamte Einwohnerschaft spricht als tägliche Umgangssprache deutsch. Bei der letzten Volkszählung im Jahr 2000 gaben 94,8% Deutsch, 1,4% Serbokroatisch und 1,1% Italienisch als Hauptsprache an.

Religionen – Konfessionen

Die Bevölkerung war früher vollumfänglich Mitglied der Römisch-Katholischen Kirche. Die Konfessionsverhältnisse im Jahr 2000 lassen trotz Durchmischung immer noch die ursprüngliche Struktur erkennen. 1'458 Personen waren katholisch (77,76%). Daneben gab es 11,63% protestantische und 0,53% andere Christen, 2,19% Muslime und 5,12% Konfessionslose. 50 Personen (2,67%) machten keine Angaben zu ihrem Glaubensbekenntnis. Bis vor wenigen Jahrzehnten war fast beinahe die gesamte Einwohnerschaft katholisch. Die Entkirchlichung und die starke Zuwanderung aus anderen Gemeinden und dem Ausland hat in Ennetmoos zu einem raschen Anstieg anderer Bekenntnisgruppen geführt.

Herkunft – Nationalität

Von den Bewohnern waren Ende 2009 1'918 (91,99%) Schweizer Staatsangehörige. Die Zugewanderten stammen mehrheitlich aus Mittel- und Westeuropa (Deutschland, Österreich und Niederlande), Südeuropa (Italien) und dem ehemaligen Jugoslawien (Serbien, Montenegro, Kosovo, Kroatien und Bosnien-Herzegowina). Bei der Volkszählung 2000 waren 1'756 Personen (93,07%) Schweizer Bürger; davon besassen 56 Personen eine doppelte Staatsbürgerschaft.

Altersstruktur

Die Gemeinde zählt einen hohen Anteil an jüngeren Leuten. Während der Anteil der Personen unter zwanzig Jahren 28,91% der Ortsbevölkerung ausmacht, sind 12,8% Senioren (60 Jahre und älter). Die grösste Altersgruppe stellen die Personen zwischen 30 und 44 Jahren.

Bei der letzten Volkszählung im Jahr 2000 ergab sich folgende Altersstruktur:

Alter 0–6 Jahre 7–15 Jahre 16–19 Jahre 20–29 Jahre 30–44 Jahre 45–59 Jahre 60–79 Jahre 80 Jahre und mehr
Anzahl 185 236 121 242 490 361 209 31
Anteil 9,87 % 12,59 % 6,45 % 12,91 % 26,13 % 19,25 % 11,15 % 1,65 %

Wirtschaft

Ursprünglich dominierte in Ennetmoos die Viehzucht. Vom 16. Jahrhundert an siedelte sich am Unterlauf des Mälbachs eine vielfältige Industrie an (Kornmühle, Ölpresse, Eisenverarbeitung, Papier, Gips), die sich bis ins 19. Jahrhundert hielt.

In Ennetmoos gab es (2005) 692 Beschäftigte in 112 Betrieben. 26,3% der Beschäftigten in Ennetmoos arbeiteten im Bereich Landwirtschaft/Forstwirtschaft/Fischerei, 54,3% in Industrie und Gewerbe und 19,4% in Dienstleistungsunternehmen. Die Arbeitslosenquote betrug 2007 0,85%.

Im Jahr 2000 gab es 481 Erwerbstätige in Ennetmoos. Davon waren 265 (55,09%) Einheimische und 216 Zupendelnde. Die Zupendelnden kamen vorwiegend aus der Region; nämlich aus Stans (19,9%), Stansstad (9,7%), Ennetbürgen (9,3%), Wolfenschiessen (6,0%), Buochs und Hergiswil (je 5,6%), Oberdorf (5,1%) und Sarnen (4,6%). Im gleichen Jahr waren 1'047 Menschen aus Ennetmoos erwerbstätig. Somit arbeiteten 782 Personen in anderen Gemeinden. In den Nidwaldner Hauptort Stans pendelten 275 Personen(=35,2% aller Wegpendelnden), in die Stadt Luzern 98 Personen (12,5%), nach Stansstad 46 Personen (5,9%), nach Sarnen 41 Personen (5,2%), nach Kriens 35 Personen (4,5%), nach Hergiswil 28 Personen (3,6%) und nach Buochs 23 Personen (2,9%). Somit pendelt fast die Hälfte der Leute innerhalb der Agglomeration Stans (Stans, Buochs, Stansstad etc.), eine starke Minderheit in die Agglomeration Luzern (Stadt Luzern, Kriens, Hergiswil etc.) und eine kleinere Minderheit in die Agglomeration Sarnen.

Verkehr

Die Gemeinde Ennetmoos ist durch den Postautokurs Stans (Bahnhof) – St.Jakob – Kerns – Sarnen (Bahnhof)[2] ans Netz des Öffentlichen Verkehrs angeschlossen. Zudem ist die Autobahn A2 in wenigen Minuten erreichbar.

Sonstiges

In Ennetmoos soll Strutan Winkelried einen Drachen erlegt haben. Der Drache im Wappen zeugt von der Winkelried Sage her. Urkundlich finden sich jedoch keine Hinweise auf den Stammsitz der Winkelriede.

Literatur

  • Roland Gröbli, Leo Odermatt: Ennetmoos. Jubiläumsbuch zur 600-Jahr-Feier 1389–1989. Herausgegeben von der Gemeinde Ennetmoos, Ennetmoos 1989

Weblinks

 Commons: Ennetmoos – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Einwohnerstatistik 2009 Nidwalden
  2. fahrplanfelder.ch: 60.312.pdf (application/pdf-Objekt), Zugriff am 20. Oktober 2010

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