Eppstein (Pfalz)

Eppstein (Pfalz)
Eppstein
Koordinaten: 49° 30′ N, 8° 20′ O49.5069444444448.332222222222294Koordinaten: 49° 30′ 25″ N, 8° 19′ 56″ O
Höhe: 94 m ü. NN
Fläche: 7,19 km²
Einwohner: 2579 (31. Dez. 2006)
Eingemeindung: 1969
Postleitzahl: 67227
Vorwahl: 06233
Blick über die Felder nach Eppstein

Eppstein ist ein Ortsteil der Stadt Frankenthal (Pfalz).

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Eppstein liegt in der Vorderpfalz etwa drei Kilometer südlich der kreisfreien Stadt Frankenthal, zu der es seit der Verwaltungsreform von 1969 gehört. Es grenzt unmittelbar an den Ortsteil Flomersheim an.

Das ehemalige Dorf liegt 94 Meter über dem Meeresspiegel, die Gegend um Eppstein ist flach und ohne Wald.

Geschichte

Name

Die Anfänge von Eppstein gehen bis in das 6. Jahrhundert zurück, als nach der Völkerwanderung Germanen vom Stamm der Franken im Gebiet von Mittel- und Oberrhein und am Main sesshaft wurden.

Die erste Silbe des Namens leitet sich ab von Abbo oder Ebbo. Dies ist eine Abkürzung oder Koseform des Namens Eberhard. Somit wäre die Keimzelle von Eppstein das Besitztum eines Eberhard gewesen. Stein bedeutet ein durch Mark- oder Grenzsteine abgezeichnetes Gebiet, könnte aber auch auf ein Steinhaus hinweisen, eben das Steinhaus des Eberhard. Eine dritte Auslegung ist, dass an der Stelle des heutigen Dorfes einst eine römische Villa oder ein Kastell stand. Die Römer bauten Häuser aus Stein, während die Franken Holzbauten bevorzugten.

Der Historiker Paul Habermehl tendiert aufgrund seiner Ausgrabungen zu dieser letzten Erklärung des Ortsnamens.

Chronik

Wappen Eppsteins

Siehe auch den Hauptartikel: Geschichte von Eppstein (Pfalz)

Funde lassen auf eine 3000-jährige Besiedlungsgeschichte schließen. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 769 im Lorscher Codex. Auf Grund der bisherigen Grabungen kann man jedoch davon ausgehen, dass Eppstein schon im zweiten Drittel des 6. Jahrhunderts als dörfliche Siedlung bestand.

Der Teil von Eppstein, welcher nicht dem Augustiner-Chorherrenstift Frankenthal unterstand, war, wie es in Akten heißt, „uraltes Neustadter Mannslehen". Als Lehnsnehmer sind Angehörige eines Rittergeschlechts von Eppstein belegt, das eine Burg in Eppstein hatte. Möglicherweise war es ein Wasserschloss, das von einem Seitenarm des Rheins umschlossen war. Das Schloss soll an der Stelle gestanden haben, wo heute die Hintergasse eine Biegung macht.

Im 13. Jahrhundert kam das Schloss durch Erbschaft an Walram von Zweibrücken. Im Dreißigjährigen Krieg wurde es zerstört. Die restlichen Ruinen fielen dem Brand des Dorfes 1689 zum Opfer, als im Pfälzischen Erbfolgekrieg französische Truppen die Kurpfalz verheerten.

Historische Personen

Von 1069 bis 1107 war Adalbert von Eppstein Bischof von Worms. Gemäß einer Urkunde waren ein Ritter Dominikus von Eppstein und sein Verwandter Werner von Bolanden gemeinsam Zeugen in einer Sache.

Im Jahre 1193 wird in den Urkunden des Klosters Weißenburg ein Gerhard von Eppstein erwähnt, der in Heßheim im Wormsgau begütert war.

Ende des 12. Jahrhunderts war ein Sigfried von Eppstein Propst der Martinskirche zu Worms. Er wird in einer Urkunde vom 25. April 1194 mit Werner, Ritter von Dirmstein, als Zeuge in einem Vergleich des Bischofs Konrad von Mainz über die Patronatsrechte der Pauluskirche in Worms benannt.

Als Lehensträger des Ortes Eppstein im Wormsgau lassen sich aus dem Geschlecht der Ritter von Eppstein folgende Namen feststellen: Markwart (1167–1200), Berthold (1216–1253), Heinrich I. (1254–1274), Jakob (1285), Baldemar (1318), Frank (1375) und Heinrich II. (um 1380). Heinrich II. hinterließ keine männlichen Nachkommen. Nachdem das Geschlecht ausgestorben war, wurden die Herren von Oberstein neue Lehnsherren. 1390 war dann ein Sigfried von Wildenstein im Besitz des Lehens.

Allerdings wird in einer Urkunde aus dem Jahre 1481 nochmals ein Graf Wendel von Eppstein erwähnt.

Im Zusammenhang mit anderen Urkunden werden noch Conczichen von Eppstein (1383) und Berthold von Eppstein (1399) erwähnt. Allerdings ist nicht unterscheidbar, ob sie zu den Eppsteinern im Wormsgau oder im Taunus gehörten.

Außer den oben Genannten ist noch ein Ritter Eckebrecht von Eppstein überliefert (1351).

Literatur

  • Uwe Grünwald: Brandgräber der mittleren Spätbronzezeit aus Frankenthal-Eppstein, „Am Floß“. Verlag des Historischen Vereins der Pfalz, Speyer 2000. Aus: Mitteilungen des Historischen Vereins der Pfalz; 98. 2000
  • Christoph Engels: Das merowingerzeitliche Gräberfeld Eppstein, Stadt Frankenthal (Pfalz). Mikrofiche-Ausg. Tectum-Verlag, Marburg 2004. ISBN 3-8288-1381-X
  • Christoph Engels: Reihenweise Gräber aus Eppstein. Erkenbert-Museum, Frankenthal (Pfalz) 2004
  • Paul Habermehl und Anna Maus: Eppstein. Frankenthal 1970.
  • E. Christmann: Die Siedlungsnamen der Pfalz 1. Speyer 1952
  • E. Christmann: Die Siedlungsnamen der Pfalz 2. Speyer 1964

Weblinks


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