Eric Weber

Eric Weber

Eric Weber (* 24. Juni 1963[1]) ist ein Journalist und rechtspopulistischer[2] Politiker aus Basel, wohnhaft in Hof an der Saale[3].

Inhaltsverzeichnis

Grossrat in Basel

Wie sein Vater Rudolf Weber[4] war er Mitglied der Nationalen Aktion (siehe Schweizer Demokraten).[5] Von 1984 bis 1992 gehörte er dem Basler Grossen Rat an.[2] Teils kandidierte er auf einer eigenen Liste unter dem Titel Volksaktion gegen zuviele Ausländer und Asylanten in unserer Heimat (VA).[2] 1992 gelang ihm die Wiederwahl aufgrund der Einführung der Fünf-Prozent-Hürde nicht.[4]

In der „Emigration“

Laut der WOZ hat Weber ein Asylbegehren in Deutschland gestellt.[5] Da seine Mutter aus Deutschland stammt, erübrigte das sich aber. Er liess sich in Hof an der Saale nieder, richtete dort ein eigenes Pressebüro ein und arbeitete für die Bild-Zeitung.

Wieder in Basel

2002 kehrte er zurück. Durch seine politischen Absichten und seine Versuche, auf den Listen der SD und der SVP zu kandidieren, kam er in ein Gespött von Gratiszeitungen. Er versuchte nach Aussagen der Wochenzeitung, auf der Liste der PNOS zu kandidieren.[5] 2003 kandidierte er mit seinem Vater und zwei jungen Frauen (von denen eine noch vor den Wahlen verstarb) auf einer eigenen Liste für den Nationalrat, wurde jedoch nicht gewählt.[6] Bei den Grossratswahlen 2004 kandidierte er mit den Schweizer Demokraten auf einer gemeinsamen Liste.[7] Ziel war es, gemeinsam die Fünf-Prozent-Hürde zu knacken, nach Eigenaussage erhoffte er sich rund 8 bis 10 Prozent der Stimmen.[4] Im März 2006 kandidierte er bei einer Ersatzwahl für den zurückgetretenen Regierungsrat des Kantons Basel-Stadt Jörg Schild.[8] Er wurde aber wie zwei weitere Mitbewerber nicht gewählt und erreichte 2’530 Stimmen (7 Prozent).[9]

Eric Weber, die Presse und die Justiz

Als Kandidat auf der gemeinsamen Liste mit den Schweizer Demokraten durfte er sich in der Parteizeitung zu Wort melden. Er gab an, die Bild-Zeitung habe ihm den Arbeitsvertrag wegen seiner politischen Einstellung nicht erneuert.

Nach einem Bericht der Basler Zeitung vom 7. Oktober 2004 soll Weber im Vorfeld der Grossratswahlen versucht haben, Stimmen zu kaufen.[7] Deshalb wurde von der Basler Staatsanwaltschaft erneut ein Ermittlungsverfahren wegen Wahlbetrugs gegen ihn eingeleitet.[10][11] Weber versuchte, mit einer Gegendarstellung in der Basler Zeitung zu kontern, deren Abdruck wurde allerdings von der Redaktion und später auch vom Schweizer Presserat abgelehnt.[12] Das Blatt hatte den Staatsanwalt mit «Weber hat sich der Wahlfälschung schuldig gemacht» zitiert, wovon sich der Staatsanwalt selbst distanzierte, da er nicht der Richter sei. Weber verlangte die Richtigstellung, da er die Unschuldsvermutung verletzt sah. Der Presserat wertete es jedoch lediglich als Unschärfe, die eindeutig durch den Kontext klargestellt würde, dass der Vorwurf noch vom urteilenden Gericht zu überprüfen sein. Er wies Webers Beschwerde als unbegründet zurück, mahnte die Zeitung jedoch zukünftig zu einer freiwilligen Richtigstellung. Weber selbst empfand die Sache als «Schweine-Journalismus». Am 20. März 2008 wurde Weber schliesslich zu einer Geldstrafe von 180 Tagessätzen zu 30 Franken, bedingt auf drei Jahre, verurteilt.[13]

Berufliches

Eric Weber ist gelernter Reisekaufmann. Hauptberuflich arbeitet er als Journalist. Er war bereits bei der Freien Presse in Chemnitz, der Bild-Zeitung und der Sächsischen Zeitung in Dresden angestellt.[14][15]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Kandidierende bei der Ständeratswahl 2007, Kanton Basel-Stadt
  2. a b c jrk: «Ohne Grenzgänger gäbe es keine Arbeitslosigkeit». 20 Minuten (16. Oktober 2003)
  3. Kanton Basel-Stadt: Kandidierende für die Wahlen in den Nationalrat vom 23. Oktober 2011, Website des Kantons Basel-Stadt, abgerufen am 8. Oktober 2011.
  4. a b c Eric Weber: Ich will zuschlagen und Geschichte machen. OnlineReports (25. März 2004)
  5. a b c Laut hans-stutz.ch, Basel, 19. September 2002, nicht mit Primärquelle verglichen
  6. Namensliste Basel-Stadt Nationalratswahlen 2003
  7. a b Philipp Loser: Neuer Wahlskandal zeichnet sich ab. Basler Zeitung (9. Oktober 2004)
  8. Peter Knechtli: „Ich will im zweiten Wahlgang die absolute Mehrheit erreichen.“ OnlineReports (10. März 2006)
  9. Christoph Heri (Hrsg.): Basel: Freisinniger folgt auf Freisinnigen. swissinfo (19. März 2006)
  10. Peter Gill: Verdacht eines Vergehens gegen den Volkswillen. Medieninformationen der Staatsanwaltschaft BS (9. Oktober 2004)
  11. Piero Stinelli, Till Bannwart (Hrsg.): Wahlbetrug in Basel: Ermittlungen abgeschlossen. news.ch (St. Gallen: VADIAN.NET AG, 23. November 2004)
  12. Martin Künzi (Hrsg.): Wahrheits- und Berichtigungspflicht/Unschuldsvermutung (Weber c. «Basler Zeitung»). Stellungnahmen des schweizer Presserates 16:33 (26. August 2005)
  13. Artikel auf OnlineReports vom 20. März 2008
  14. Steffi Augter und Jörg Jelinnek: Überlebensläufe. durchschuss 5:3 (2005) (Artikel wurde nachträglich gelöscht)
  15. Eric Weber: Schweine-Journalismus gegen die SD. Schweizer Demokrat 40:5 (2005)

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