- Erich Gräßer
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Erich Ludwig Karl Gräßer (* 23. Oktober 1927 in Schwalbach (Saar)) ist ein Universitätsprofessor, evangelischer Theologe und Politiker (Die Tierschutzpartei).
Inhaltsverzeichnis
Familie
Gräßer lebt in Witten und Bonn. Er war mit der Gymnasiallehrerin Dr. Ingeborg Rotraut Gräßer verheiratet und hat drei Kinder. Seine Frau war bis Mai 2005 nordrhein-westfälische Landesvorsitzende der Tierschutzpartei und zeitweise Mitglied im Bundesvorstand. Zudem war sie als Mitgründerin bis zu ihrem Tode im September 2010 Vorsitzende des Kuratoriums der Hans-Rönn-Stiftung - Menschen für Tiere, Düsseldorf und hat den - so weit bekannt - ersten Kirchentag Mensch und Tier 2010 in Dortmund [1] mit der Aktion Kirche und Tiere (AKUT) mit initiiert und gefördert. Letztere verlieh im Jahr 2007 ihren Franziskus-Preis an das Ehepaar Ingeborg und Erich Gräßer.[2]
Beruflicher Werdegang
Gräßer studierte Theologie in Wuppertal, Tübingen und Marburg. Im Anschluss war er von 1956 bis 1961 in Rheinbach und Oberhausen als Pfarrer tätig. 1955 erfolgte bei Werner Georg Kümmel mit einer Arbeit über Das Problem der Parusieverzögerung in den synoptischen Evangelien und in der Apostelgeschichte die Promotion, 1964 mit einer Arbeit über Der Glaube im Hebräerbrief die Habilitation.
1964 war Gräßer zunächst Dozent an der Universität Marburg. Von 1965 bis 1979 war er Professor für Neues Testament in Bochum, von 1979 bis zu seiner Emeritierung 1993 an der Universität Bonn, wo ihn eine besondere Freundschaft und Arbeitsgemeinschaft mit dem katholischen Neutestamentler Helmut Merklein verband.
Gräßer war Präsident der Wissenschaftlichen Albert-Schweitzer-Gesellschaft, die allerdings seit November 2005 aufgelöst wurde. Seine Forschungsschwerpunkte sind der Hebräerbrief, die lukanische Theologie (v.a. die Apostelgeschichte), der 2. Korintherbrief sowie Albert Schweitzer.
Politisches Engagement
Gräßer betrachtet Tierschutz als „Christenpflicht“. Er sieht Albert Schweitzer als sein Vorbild. Bei der nordrhein-westfälischen Landtagswahl am 22. Mai 2005 kandidierte er im Wahlkreis 106 (Ennepe-Ruhr-Kreis II) und erzielte 830 Stimmen, was 1,4 % entsprach.
Am 29. Juli 2007 wurden ihm und seiner Frau von der Aktion Kirche und Tiere (AKUT) in der evangelischen Kirche Witten-Bommern der Franziskus-Preis verliehen. Der Grund hierfür war ihr Verdienst, Tieren Raum innerhalb der Theologie zu geben.
Gräßer ist Mitglied des Wissenschaftsbeirats der Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt und des Kuratoriums der Hans-Rönn-Stiftung.
Einzelnachweise
Bibliographie (Auswahl)
- Der Glaube im Hebräerbrief, 1965
- Jesus in Nazareth, 1972, ISBN 3-11-004004-2
- Albert Schweitzer als Theologe (BHTh 60), 1979, ISBN 3-16-142351-8
- Der Alte Bund im Neuen. Exegetische Studien im Neuen Testament (WUNT 35), 1985, ISBN 3-16-144939-8
- An die Hebräer, EKK 17/1-3, 1997, ISBN 3-545-23130-5
- Studien zu Albert Schweitzer, 1999, ISBN 3-8257-0071-2
- Forschungen zur Apostelgeschichte (WUNT 137), 2001, ISBN 3-16-147592-5
- Der zweite Brief an die Korinther, ÖTK 8/1.2, 2005, ISBN 3-579-00514-6
Weblinks
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