- Ernst Gustav Leube
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Ernst Gustav Leube (* 23. Mai 1808 in Ulm; † 15. November 1881 in Ulm) war Apotheker der Kron-Apotheke in Ulm, der sich nebenbei mit experimenteller Chemie und Mineralogie beschäftigte.
Ab 1835 widmete er sich erfolgreich der Herstellung von Zement durch die Gewinnung von Kalkmergel, anfänglich aus dem Blautal in der Schwäbischen Alb, später aus Mergelsteinbrüchen in Gartenau/Salzburg.
Werdegang
Im Jahre 1822 begann Ernst Gustav als 14-jähriger eine Apothekerlehre in Heidelberg. Ab dem dritten Lehrjahr besuchte er Vorlesungen an der Universität über Chemie und Pharmazie. 1828 kehrte er nach bestandenem Examen als Apotheker-Gehilfe in die Apotheke seines Onkels namens Faulhaber nach Ulm zurück.
Im Jahr 1829 ging Ernst Gustav nach Tübingen, um seine „Staatsprüfung in der Apothekerkunst“ abzulegen. Nach mehr als zwei Semestern legte er hier sein Staatsexamen in Pharmazie ab und war nun als geprüfter Apotheker berechtigt, eine Apotheke zu leiten. Er setzte jedoch 1830 seine Studien an der Bergakademie Freiberg in Sachsen in den Fachgebieten Chemie und Mineralogie fort. Im Jahre 1832 übernahm er dann die Kron-Apotheke seines Onkels in Ulm.
Zu dieser Zeit war auch in Deutschland bereits das Herstellungsverfahren von „Cement“ bekannt, nur nicht die Gewinnung des notwendigen Kalkmergels. Ernst Gustav unternahm viele Exkursionen in seiner schwäbischen Heimat und erkannte bald den Nutzen des Albgestein zur Gewinnung des Kalkmergels.
Im Jahr 1839 erhielt er aufgrund seiner „Beiträge zur Kunde des Jura- und Süßwasser-Kalkes, insbesondere der jüngsten Süßwasserkreide“ den Doktortitel der Philosophie und den Magister der Künste von der Philosophischen Fakultät der Universität Tübingen verliehen. Damit war er als erster Apotheker mit dem Doktortitel versehen worden. Schon 1838 gründete er mit seinen Brüdern, Dr. Wilhelm und Julius Leube, die erste Zementfabrik in Deutschland, die „Gebrüder Leube“ in Ulm und entwickelte die fabrikmäßige Herstellung des „hydraulischen Kalks“. Bereits ein Jahr später, 1839, wurde die Anlage mit einem Brennofen und ein Stampfwerk mit zwei Mahlgängen in Betrieb genommen.
Anfangs musste das neue Produkt Zement erst in den Markt eingeführt werden, doch die Vorteile dieses Baustoffes überzeugten schnell. Bereits im Jahre 1843 lieferten die „Gebrüder Leube“ den Ulmer Zement bis nach Wien, später bis Prag. 1854 wurde der Firma die Goldene Medaille für Kunst und Wissenschaft vom König von Württemberg verliehen. 1855 bekamen die Gebrüder Leube eine Goldmedaille bei der Gewerbeausstellung in Paris überreicht.
1864 expandierte die Firma nach Österreich und übernahm eine bestehende Zementfabrik mit Mergelsteinbrüchen in Gartenau (heutiges St. Leonhard) bei Salzburg. Über die Jahre nahm die heimische Konkurrenz so stark zu, dass zu Beginn der Achtziger-Jahre der Firmensitz nach Gartenau verlegt wurde. Hier existiert bis heute die Firma, unter dem Namen ‘Leube Baustoffe GmbH‘, als ältestes bestehendes Zementwerkunternehmen der Welt in Familienbesitz.
Weblinks
- Homepage von Leube
- Deutsches Apotheken-Museum
Quellen
- Firma Leube Baustoffe KG
- Familienblätter der Familie Leube
- Südwest–Presse Ulm
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