Ernst von Hoiningen

Ernst von Hoiningen

Ernst Wilhelm Karl Maria Freiherr von Hoiningen, genannt Huene (* 23. September 1849 in Unkel, Rheinprovinz; † 11. März 1924 in Darmstadt) war ein preußischer Offizier, zuletzt General der Infanterie sowie Militärattaché.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Ernst Freiherr von Hoiningen war der Sohn des preußischen Bergrats Anselm August Freiherr von Hoiningen gen. Huene und Marie Longard und gehörte einem vor allem in Kurland ansässig gewesenen Adelsgeschlecht an. Hoiningen trat um 1868 in die Preußische Armee ein und kämpfte im Deutsch-Französischen Krieg. 1886 wurde er zum Flügeladjutanten Kaiser Wilhelm I. berufen[1] und als Militärattaché an die deutsche Botschaft in Paris entsandt, wo ihm bis 1891 die Pflege der militärischen Beziehungen des Deutschen Reiches zu Frankreich oblag.

Als Vertrauter des Generalstabschef Alfred von Waldersee unterstützte Hoiningen diesen in den Jahren 1887 bis 1890 seinem Kampf gegen den Reichskanzler Otto von Bismarck, indem er diesen aus Paris mit Berichten versorgte, die die Bismarcksche Außenpolitik in ein schlechtes Licht rückten. Waldersee legte diese Berichte – wie auch ähnliche Berichte seiner Attachés in Sankt Petersburg, Wien und Rom – dem Kronprinzen bzw. Kaiser vor, um diesen gegen seinen Kanzler einzunehmen und trug so schließlich mit zum Sturz Bismarcks im Frühling 1890 bei.

Hoiningen wurde 1891 zum Generalstabschef der 29. Division in Freiburg ernannt. 1903 wurde er zum Generalleutnant befördert. Zeitgleich mit der Beförderung zum General der Infanterie am 11. September 1907 erfolgte seine Ernennung zum Kommandierenden General des XIV. Armee-Korps in Karlsruhe.[2] Dieses Kommando hatte Hoiningen bis Ausbruch des Ersten Weltkriegs inne.

Er stand à la suite des 1. Badischen Leib-Grenadier-Regiments Nr. 109.

Auszeichnungen

Literatur

  • Aus Berichten des Pariser Militärattaché Freiherr von Hoiningen, gen. Huene an den Grafen Waldersee (1888-1891), in: Berliner Monatshefte 15, 1937.

Einzelnachweise

  1. Isabel V. Hull: The Entourage of Kaiser Wilhelm, 1988-1918, 2005.
  2. Hans-Jürgen Kremer: Das Grossherzogtum Baden in der politischen Berichterstattung der preußischen Gesandten, 1990, S. 254.
  3. a b c d e f g h i j k l m n o p q Rangliste der Königlich Preußischen Armee und des XIII. (Königlich Württembergischen) Armeekorps für 1914, Hrsg.: Kriegsministerium, Ernst Siegfried Mittler & Sohn, Berlin 1914, S.91

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