Erwin Kreuzer

Erwin Kreuzer

Erwin Kreuzer (* 24. Februar 1878 in Berlin; † 20. August 1953 in Bonn) war der fünfte Bischof der Alt-Katholischen Kirche in Deutschland.

Leben

Kreuzer wurde als jüngster Sohn von insgesamt sechs Kindern des königlich preußischen Rechnungsrats Hermann Oswald Anton Kreuzer geboren. Er studierte ab 1897 altkatholische Theologie in Bonn, wo er am 1. April 1900 zum Priester geweiht wurde. Anschließend war er kurzfristig Vikar in Köln, Pfarrverweser der Gemeinde Passau und Pfarrverweser in Kempten. In Kempten wurde er schließlich 1903 zum Pfarrer gewählt und verblieb in dieser Position bis 1915, als er zum Pfarrer in Freiburg im Breisgau gewählt wurde. 1919 wurde er Vorsitzender der badischen Landessynode, 1922 Mitglied der Synodalvertretung und 1924 Generalvikar für das Land Baden. Am 20. März 1934 wurde er Generalvikar für das Bistum und Bistumsverweser. Mit 119 von 121 Stimmen wurde er am 20. März 1935 zum fünften altkatholischen Bischof Deutschlands gewählt und am 8. Mai in Mannheim durch Adolf Küry unter Assistenz der Bischöfe Henricus van Vlijmen (Haarlem) und Johannes Hermannus Berends (Deventer) geweiht. Bombenangriffe zwangen ihn 1945 zur Umsiedlung nach Kempten. Doch schon im Dezember 1945 konnte er nach Bonn zurückkehren. Trotz eines schweren Herzinfarkts im September 1946 und deutlicher Symptome der Parkinson-Krankheit blieb er bis zu seinem Tode 1953 im Amt, wurde jedoch weitestgehend durch den Weihbischof Otto Steinwachs vertreten.

Kreuzer heiratete am 19. Juni 1906 Elisabeth Umbreit, die aber schon am 28. September 1906 starb, und 1920 die Witwe Clothilde Leichtle geb. Aurenhammer († 1976). Er hatte zwei Töchter sowie eine Tochter aus der ersten Ehe seiner zweiten Frau Clothilde.

Auf seinen eigenen Wunsch hin wurde er auf dem Friedhof in Kempten bestattet.

Literatur

  • Walther Killy (Hrsg.): Deutsche Biographische Enzyklopädie. Band 6, Saur, München [u.a.] 1997
  • Werner Küppers: Kreuzer, Erwin. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 13, Duncker & Humblot, Berlin 1982, S. 31.
  • Matthias Ring: Erwin Kreuzer. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 18, Herzberg 2001, ISBN 3-88309-086-7, Sp. 824–827.
  • Matthias Ring (Hrsg.): „... dass auch wir mitschuldig geworden sind“. Alt-Katholische Hirtenbriefe und Bischofsworte im Dritten Reich. Geschichte und Theologie des Alt-Katholizismus. Schriftenreihe des Alt-Katholischen Seminars der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, herausgegeben von Angela Berlis, Günther Eßer und Matthias Ring, Reihe A (Quellen) Band 1. Bonn 2002, S. 15f.


Vorgänger Amt Nachfolger
Georg Moog Deutscher altkatholischer Bischof
1934–1953
Johann Josef Demmel

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