Erwin Ott

Erwin Ott

Erwin Ott (* 9. Dezember 1892 in Jägerndorf; † 14. Dezember 1947 in See bei Lupburg) war ein mährischer Lehrer und Schriftsteller.

Biographie

Er besuchte die Volksschule und später die Oberrealschule in Jägerndorf. Seine Ausbildung absolvierte er im Lehrerbildungsinstitut in Troppau. Am Ersten Weltkrieg nahm er zwischen 1914 und 1918 als Frontkämpfer in der k. u. k. Armee teil. An der Südfront geriet er im November 1918 in italienische Gefangenschaft. Im September 1938 wurde Ott im tschechoslowakischen Lager für SdP-Funktionäre in Stefanau interniert. Im Mai 1945 geriet er aufgrund der Beneš-Dekrete in das tschechische Arbeitslager für Deutsche in Troppau. Ott starb an den Folgen der Inhaftierung nach seiner Entlassung aus diesem Internierungslager als Vertriebener in Bayern.

Neben seiner schulischen Leistung als Fachlehrer für Deutsch, war Ott literarisch recht erfolgreich und er zählt neben Robert Hohlbaum und Hanns Cibulka zu den drei bedeutendsten Autoren, die aus Jägerndorf stammen. Sein Spektrum reicht von belletristischen Darstellungen über die Dichter Hölderlin und Lenau bis zu zeitgeschichtlichen Werken. So hat er das Ende an der Italienfront 1918 ebenso behandelt, wie das Schicksal der Deutschen im Sudetenland vor 1938 bzw. nach 1945. Die literarischen Gestalten des Arnold Moschner und seiner Ehefrau Hedwig in seinem Bericht Die Gefesselten (1949) tragen autobiographische Züge von Erwin Ott und seiner Ehefrau Hedwig Ott, deren unterschiedliche Vertreibungsschicksale auch für viele ihrer ehemaligen Landleute steht.

Otts Werke existierten teilweise in Reinschriften seines Mitarbeiters Adolf Langheim, der ebenfalls in Jägerndorf und später in Weimar lebte und verstarb.

Die frühen Ausgaben wurden von dem Kunstmaler Fritz Raida gestaltet.

Literatur

  • Hedwig Ott (Witwe): Wallstein 1945-46. In: Nationalzeitung v. 21. Januar 1966.
  • G. Burgmann: Der Schriftsteller Erwin Ott : 1892-1947 (ungedr. Vortrags-Manuskript)
  • Der Sudetendeutsche Erwin Ott. Zum 10. Todestag [...]. In: Sudetendeutscher Kulturalmanach. 1 (1957). S.23-25 [mit Bibliographie].

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Ott — ist ein vor allem im Süden Deutschlands und Österreichs häufiger Familienname. Herkunft des Namens Der Familienname Ott leitet sich von althochdeutsch ‘ōd’ in der Bedeutung von Besitz her und ist eine im Oberdeutschen gebräuchliche Kurzform zum… …   Deutsch Wikipedia

  • Erwin Piscator — Erwin Piscator, Gips Büste von Hermann zur Strassen, 1958 …   Deutsch Wikipedia

  • Erwin Nickel — Erwin J. Nickel (* 11. Mai 1921 in Frankenstein; † 4. Juli 2005) war ein deutscher Mineraloge sowie Parawissenschaftler und Paranormologe. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 3 Schriften …   Deutsch Wikipedia

  • Planspiel Ott — Eugen Ott (* 8. April 1889 in Rottenburg am Neckar; † 23. Januar 1977 in Tutzing, Oberbayern) war ein deutscher Diplomat und Offizier. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1.1 Frühe Jahre (1889–1921) …   Deutsch Wikipedia

  • Eugen Ott — (1933). Eugen Ott (* 8. April 1889 in Rottenburg am Neckar; † 23. Januar 1977 in Tutzing, Oberbayern) war ein deutscher Generalmajor und Diplomat. Inhaltsverz …   Deutsch Wikipedia

  • Rainer K.G. Ott — (* 1945 in Kassel; † 1995 in Berlin) war ein deutscher Journalist, Autor und Regisseur. Filme Das Loch zur Welt (Regie), 1971 Vermutungen über Franz Bieberkopf (Regie, Fernsehfilm mit Götz George), 1977 26. September 1951. Bertolt Brecht schreibt …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Ot — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Liste deutschsprachiger Schriftsteller/O — Hinweis: Die Umlaute ä, ö, ü werden wie die einfachen Vokale a, o, u eingeordnet, der Buchstabe ß wie ss. Dagegen werden ae, oe, ue unabhängig von der Aussprache immer als zwei Buchstaben behandelt Deutschsprachige Schriftsteller: A B C D E …   Deutsch Wikipedia

  • 1892 — Portal Geschichte | Portal Biografien | Aktuelle Ereignisse | Jahreskalender ◄ | 18. Jahrhundert | 19. Jahrhundert | 20. Jahrhundert | ► ◄ | 1860er | 1870er | 1880er | 1890er | 1900er | 1910er | 1920er | ► ◄◄ | ◄ | 1888 | 1889 | 1890 | 18 …   Deutsch Wikipedia

  • Heinrich Simbriger — (* 4. Januar 1903 in Aussig, Böhmen; † 16. Juli 1976 in Regensburg) war ein Komponist, Musiktheoretiker und Archivleiter. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Einordnung seines Schaffens …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”