Europäische Akademie Bad Neuenahr-Ahrweiler

Die Europäische Akademie zur Erforschung von Folgen wissenschaftlich-technischer Entwicklungen Bad Neuenahr-Ahrweiler ist eine deutsche Forschungseinrichtung. Sie wird vom Land Rheinland-Pfalz zu 75 % und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V. (DLR) zu 25 % getragen.^[1]

Die Europäische Akademie ist eine gemeinnützige GmbH mit Sitz in Bad Neuenahr-Ahrweiler im nördlichen Rheinland-Pfalz. Geschäftsführer und Direktor der Europäischen Akademie ist Carl Friedrich Gethmann, der das Fach Philosophie mit dem Schwerpunkt Angewandte Philosophie an der Universität Duisburg-Essen vertritt.

Das Akademiegebäude in Ahrweiler

Aufgaben

Die Europäische Akademie widmet sich der wissenschaftlichen Erforschung und Beurteilung von Folgen wissenschaftlich-technischer Entwicklungen für das individuelle und soziale Leben des Menschen und seine natürliche Umwelt. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der Untersuchung absehbarer mittel- und langfristiger Prozesse, die insbesondere durch Natur- und Ingenieurwissenschaften und die medizinischen Disziplinen geprägt sind. Die Europäische Akademie führt in wissenschaftlicher Unabhängigkeit einen Dialog mit Wirtschaft, Kultur, Politik und Gesellschaft.

Projektgruppen

Die Arbeit der Europäischen Akademie vollzieht sich vor allem in auf Zeit eingerichteten Projektgruppen. Mitglieder der Projektgruppen sind fachlich ausgewiesene Wissenschaftler aus Universitäten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen in Europa. In Einzelfällen können auch Vertreter anderer gesellschaftlicher Bereiche, etwa aus der Wirtschaft, berufen werden.

Themenbereiche für Projekte der Europäischen Akademie sind u. a. Umwelt, Gesundheit, Energie und Verkehr. Übergreifend sollen Kernbegriffe in der Erforschung und Beurteilung von Folgen wissenschaftlich-technischer Entwicklungen wie „Risiko“, „Innovation“, „Prognose“ oder „Verantwortung“ und die damit zusammenhängenden prozeduralen Fragestellungen behandelt und zum Instrumentarium einer „rationalen Wissenschafts- und Technikfolgenbeurteilung“ weiterentwickelt werden.

Publikationen (Auswahl)

• Thorsten Galert u. a.: Das optimierte Gehirn. Ein Memorandum zu Chancen und Risiken des Neuroenhancements. Gehirn&Geist, 11/2009, 40–48
• Bert Droste-Franke u. a.: Brennstoffzellen und Virtuelle Kraftwerke. Energie-, umwelt- und technologiepolitische Aspekte einer effizienten Hausenergieversorgung. Springer Verlag, Berlin 2008. ISBN 978-3-540-85796-9 (Band 36 der Schriftenreihe der Europäischen Akademie)
• Eckard Rehbinder u. a.: Pharming. Promises and risks of biopharmaceuticals derived from genetically modified plants and animals. Springer Verlag, Berlin 2009. ISBN 978-3-540-85792-1 (Band 35 der Schriftenreihe der Europäischen Akademie)
• Gerhard de Haan u. a.: Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit. Grundlagen und schulpraktische Konsequenzen. Springer Verlag, Berlin 2008. ISBN 978-3-540-85491-3 (Band 33 der Schriftenreihe der Europäischen Akademie)
• Gerd Hanekamp: Business Ethics of Innovation. Springer Verlag, Berlin 2007. ISBN 978-3-540-72309-7 (engl., Band 31 der Schriftenreihe der Europäischen Akademie)
• Friedrich Breyer u. a.: Organmangel. Ist der Tod auf der Warteliste unvermeidbar?. Springer Verlag, Berlin 2006. ISBN 3-540-33054-2 (Schriftenreihe der Europäischen Akademie)
• Ulrich Steger u. a.: Nachhaltige Entwicklung und Innovation im Energiebereich. Springer Verlag, Berlin 2002. ISBN 3-540-44295-2 (Band 18 der Schriftenreihe der Europäischen Akademie)
• Meinhard Schröder u. a.: Klimavorhersage und Klimavorsorge. Springer Verlag, Berlin 2002. ISBN 978-3-540-43239-5 (Band 16 der Schriftenreihe der Europäischen Akademie)

Siehe auch

• Umweltpolitik
• Gesundheitspolitik
• Energiepolitik
• Verkehrspolitik
• Wissenschaftsethik
• Technikfolgenabschätzung

Einzelnachweise

1. ↑ Landesrechnungshof Rheinland-Pfalz, Jahresbericht 2009, Tz. 18, S. 107[1]

Weblinks

• Homepage der Europäischen Akademie
• Landesrechnungshof Rheinland-Pfalz, Jahresbericht 2009, Tz. 18, S. 107-111 [2]