- Evangelisch Stiftisches Gymnasium Gütersloh
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Evangelisch Stiftisches Gymnasium Schulform Gymnasium Gründung 1851 Ort Gütersloh Land Nordrhein-Westfalen Staat Deutschland Koordinaten 51° 54′ 20,2″ N, 8° 22′ 23,8″ O51.9055998.373277Koordinaten: 51° 54′ 20,2″ N, 8° 22′ 23,8″ O Träger Kuratorium Schüler etwa 1200 Lehrer etwa 80 Leitung Friedhelm Rachner Website http://www.ev-stift-gymn.guetersloh.de Das Evangelisch Stiftische Gymnasium (kurz ESG) ist eines der beiden Gymnasien in der Kreisstadt Gütersloh mit derzeit ca. 1.200 Schülern.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Gegründet wurde das Gymnasium 1851 als Privatschule aus einer Initiative pietistisch eingestellter Protestanten. 1852/53 wurde ein Schulgebäude in Fachwerkbauweise errichtet.[1] 1854 erklärte das preußische Königshaus das ESG zu einem öffentlichen Gymnasium mit den besonderen Rechten eines Kuratoriums. Dieses bis zum heutigen Tage gültige Privileg ermöglicht dem Kuratorium, Einfluss sowohl auf die inhaltliche Ausgestaltung der Schule als auch auf deren Personalauswahl zu nehmen.
1871 rief Johannes Kuhlo, der Gründer der evangelischen Posaunenchorbewegung in Deutschland, am ESG den Gymnasial-Posaunenchor Gütersloh - heute einer der ältesten Schulposaunenchöre Deutschlands - ins Leben. 1878 gründete sich am ESG der erste Fußballverein im heutigen Nordrhein-Westfalen, der Gymnasial-Spielverein Gütersloh. Die protestantischen Wurzeln der Anstalt sind bis heute im Schulsiegel zu erkennen, welches ein Kreuz mit dem lateinischen Spruch In hoc signo vinces zeigt, sowie an der Inschrift Soli Deo Gloria über dem Haupteingang.
Von 1926 bis 1929 wurde direkt hinter dem zu klein gewordenen Altbau nach Entwürfen von Gustav Kassbaum ein Neubau errichtet; während der Bauarbeiten wurde der Altbau weitergenutzt. Nach dem Umzug des Schulbetriebs in den Neubau wurde die alte Schule abgerissen, wodurch zwischen Neubau und Straße ein Vorplatz entstand. Die Gesamtkosten für den Neubau samt Inneneinrichtung lagen bei 778.000 RM.[1]
Die jüngere Geschichte ist insbesondere durch verschiedene Kooperationen mit der im Jahre 1977 von Reinhard Mohn gegründeten Bertelsmann Stiftung geprägt (1980-99). Ihr verdankt die Schule u.a. eine eigene Mediothek (seit 1984) und die schrittweise Einführung von Laptops als reguläres Arbeitsmittel eines jeden Schülers (Beginn: 1997/98).
Heute
Die Schule wurde wegen steigender Schülerzahlen mehrmals baulich erweitert. In einigen Jahrgängen werden teilweise sechszügige Klassen geführt. Insgesamt besuchen derzeit ca. 1200 Schüler die Schule, an der etwa 80 Lehrer unterrichten. Seit 2010 wird das Gymnasium von Schulleiter Friedhelm Rachner geführt.
Neben dem regulären Fachunterricht bietet die Schule eine Reihe außerunterrichtlicher Aktivitäten an. Die vormals religiöse Erziehung wurde um Musik, Literatur und Kunst sowie Sport ergänzt. Hierbei sind insbesondere der traditionsreiche Gymnasial-Posaunenchor Gütersloh[2] und die Kantorei zu erwähnen.
Bekannte Schüler, Lehrer und Kuratoren
- Christian Ditter (* 1977), Regisseur, Abiturient 1996
- Konstantin Graudus (* 1965), Schauspieler; Abiturient
- Wilhelm Hahn (1909–1996), Politiker; Schüler 1920–1929
- Carl Theodor Hütterott (* 1926), Komponist; Musiklehrer und Stimmerzieher ab 1960
- Jan Karafiát (1846–1929), Pfarrer; Schüler
- Friedel Kreft (–1999), Richter am Bundesgerichtshof; Schüler 1918–1927, später über 50 Jahre lang Kurator
- Peter Kreutz (* 1960), Pianist; Abiturient 1980
- Johannes Kuhlo (1856–1941); Abiturient 1875, Gründer des ESG-Posaunenchors
- Friedrich Langewiesche (1867–1958); Abiturient 1886, Lehrer, Turner, Sammler, Heimat- und Naturforscher
- Thomas Manss (* 1960), Grafikdesigner; Schüler
- Silke-Thora Matthies (* 1960), Pianistin und Hochschulrektorin; Schülerin
- Carl Miele jun. (1897–1986), Unternehmer; Schüler
- Markus Miele (* 1968), Unternehmer; Abiturient
- Rudolf Miele (1929–2004), Unternehmer; Schüler 1940–1948
- Heinrich Mohn (1885–1955), Verleger; Schüler 1895–1902
- Johannes Mohn (1856–1930), Verleger; Abiturient 1874
- Reinhard Mohn (1921-2009), Verleger; Schüler 1931–1939
- Sigbert Mohn Verleger; Schüler 1929–1937, Kuratoriumsvorsitzender 1969–1993
- Ludwig Müller (1883–1945); Theologe, Reichsbischof; Abiturient 1902
- Wilhelm Niemöller (1831–1915), Ehrenbürger von Gütersloh; Kurator
- Walter Rauschenbusch (1861–1918), Theologe, führender vertreter des Social Gospel; Abiturient 1883
- Gerhard Ritter (1888–1967), Historiker; Abiturient
- Stephan Rürup (* 1965), Cartoonist und Musiker; Abiturient 1985
- Udo zu Stolberg-Wernigerode(1840–1910), Reichstagspräsident; Abiturient 1858
- Oliver Welke (* 1966), Comedian; Abiturient 1985
- Gerd Wixforth (* 1934), Stadtdirektor und Ehrenbürger von Gütersloh; Abiturient 1954
- Peter Zinkann (* 1928), Unternehmer; Schüler 1946–1949
- Wilhelm Zoellner (1860–1937), Vorsitzender des Reichskirchenausschusses (RKA) der Deutschen Evangelischen Kirche; Schüler
Literatur
- Raikowsky: Evangelisch-stiftisches Gymnasium in Gütersloh. In: Zentralblatt der Bauverwaltung. Jg. 49, Nr. 10 (6. März 1929), urn:nbn:de:kobv:109-opus-59840, S. 148–152. (Zehn Abbildungen)
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b Raikowsky: Evangelisch-stiftisches Gymnasium in Gütersloh. In: Zentralblatt der Bauverwaltung. Jg. 49, Nr. 10, S. 148–152.
- ↑ http://www.gymnasial-posaunenchor.de Website des Gymnasial-Posaunenchors
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