FDTL

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Das Wappen der F-FDTL.

Die Verteidigungskräfte Osttimors (Port.: Forças de Defesa de Timor Leste Tetum: Forcas Defensa Timor Lorosae FDTL), seit Mai 2002 „FALINTIL-FDTL (F-FDTL)“ bestehen aus Landstreitkräften und einer kleinen Marine. Die Streitkräfte sollten bis 2007 aus 1.500 aktive und 1.500 Angehörige in der Reserve bestehen. Derzeit befinden sich die Streitkräfte im Wiederaufbau nachdem 2006 600 Mann desertiert waren. Oberbefehlshaber ist Taur Matan Ruak, der zuvor Kommandeur der FALINTIL war.

Inhaltsverzeichnis

Truppenstärke

Struktur der Verteidigungskräfte Osttimors

2008 will die F-FDTL 600 neue Soldaten rekrutieren und im darauffolgenden Jahr nochmals 600. War sie 2005 noch 1.450 Mann stark, schrumpfte sie aufgrund der Meuterei 2006 und normalen Gründen auf nur 700 im Jahr 2007.

Heer

Die Landstreitkräfte bestanden ursprünglich aus zwei leichten Infanteriebataillonen mit jeweils 600 bis 650 Angehörigen. Sie wurden hauptsächlich durch Australier und Portugiesen ausgebildet. Jedes Bataillon hat drei Kampfkompanien, eine Unterstützungskompanie und eine Führungskompanie. Das 1. Bataillon wurde aus Veteranen der Guerillabewegung gebildet und hat seinen Stützpunkt in Baucau. Das 2. Bataillon besteht hauptsächlich aus neuen Rekruten und ist im Nicolau Lobato Trainingszentrum nahe Metinaro stationiert. Hier wird zurzeit auch mit chinesischer Hilfe das neue Hauptquartier der F-FDTL gebaut. Logistik und Unterstützung sind im Hauptquartier der F-FDTL in Dili. Die Hauptbewaffnung der Landstreitkräfte Osttimors besteht aus Gewehren des Typs M16A2 und M249 SAW, sowie aus Faustfeuerwaffen des Typs Colt M1911.

Marine

Die Marine (Armada) hat 36 Angehörige[1] und zwei Schnellboote der Albatross-Klasse, die sie im Dezember 2001 von der portugiesischen Marine erhalten hat. Die beiden 22 Meter langen Boote heißen nun Oecusse und Atauro und sind in der Marinebasis Hera, nahe Dili stationiert. Die Offiziere wurden von Portugal in Metinaro ausgebildet. 2008 wurden die beiden Boote in Indonesien überholt.

Anfang 2008 beauftragte Osttimor die chinesische Firma Poly Technology mit dem Bau von zwei modernen, 43 Meter langen Patrouillenbooten für 28 Millionen US-Dollar. Die Boote sollen 2009 in Dienst gestellt werden. 30 Angehörige der F-FDTL sollen für die neuen Boote bei der Firma in China ausgebildet werden.[2] Nachdem aber die Kosten für die Boote immer weiter stiegen, trat Premierminister Xanana Gusmão im September vom Kauf zurück. Man will nun nach anderen Angeboten suchen, unter anderem in Australien.

Militärpolizei

Die Militärpolizei besteht aus einer Kompanie, die unter ihrem Kommandeur Major Alfredo Reinado, der zu den prominenten Personen der Guerilla zählte, im Zentrum der Unruhen vom Mai 2006 stand. Am 16. August 2007 wurde Leutnant Abel Ximenes als Nachfolger von Alfredo Reinado zum neuen Chef der Militärpolizei ernannt. Die Militärpolizei hatte zu diesem Zeitpunkt 74 Mitglieder.

Statistik

Wehrdienst:

Freiwillig ab dem 18. Lebensjahr

Militärausgaben:

Gesamthöhe: 4,4 Millionen US-Dollar
Anteil des Bruttoinlandsprodukt: 1 %

Geschichte

FALINTIL-Veteranen

Der Grundstock der Truppe wurde am 1. Februar 2001 aus 650 Kämpfern der ehemaligen Guerillaarmee FALINTIL rekrutiert. Es blieben aber nur wenige aufgrund der geringen Altersversorgung. Der Rest der zunächst 1.500 Mann wurde neu rekrutiert. Mit der Unabhängigkeit im Mai 2002 übernahmen die Verteidigungskräfte die Bezeichnung FALINTIL-FDTL (F-FDTL) von der Guerillaarmee.

Die F-FDTL hat offiziell keine Polizeifunktionen, übernahm sie aber bei einem Zwischenfall im Subdistrikt Atsabe im Distrikt Ermera im Januar 2003. Andersherum wurde die Nationalpolizei PNTL bereits mehrfach bei der Grenzverteidigung im Westen eingesetzt.

Im Dezember 2003 wurden 42 Soldaten aus dem Dienst entlassen, unter ihnen der Freiheitsheld Vicente da Conceicão (Commandante Railos) und zumeist aus dem westlichen Landesteil Loro Munu stammend. Sie beklagten unfaire Behandlung und schlechte Lebensbedingungen.[3]

Anfang 2006 desertierten im Laufe weniger Wochen 600 der 1.600 Soldaten der Verteidigungskräfte Osttimors aus Protest über die schlechten Arbeitsbedingungen und Beförderungsregelungen. Die meisten von ihnen sind ehemalige Kämpfer der Rebellengruppe FALINTIL, die Widerstand gegen die Indonesier geleistet hatten. Ende April protestierten 3.000 Menschen auf einer Demonstration in Dili, die von den ehemaligen Soldaten organisiert wurde. Dabei drohten deren Sprecher mit einem neuen Guerillakrieg, sollten keine Verbesserungen erzielt werden. Es kam zu den schwersten Unruhen seit der Unabhängigkeit von Indonesien, bei denen bis Ende Juni mindestens 37 Menschen ihr Leben verloren. Wiederholt kam es auch zu Gefechten zwischen den Rebellen und der F-FDTL. Schließlich musste Premierminister Marí Alkatiri zurücktreten. Neuer Premier wurde der bisherige Außenminister José Ramos-Horta.

Am 16. Juni erklärten sich die Rebellen nach einer Woche Verhandlungen bereit ihre Waffen abzugeben, wenn die internationalen Truppen für ihre Sicherheit garantieren würden. In Lagern bei Gleno und Maubisse übergaben die Rebellen M16-Gewehre und ihre anderen Waffen, unter ihnen Alfredo Reinado, der bisherige Chef der Militärpolizei.

José Ramos-Horta hatte schon vor den Unruhen kritisiert, dass die Truppen, da sie ohne echte Aufgaben wären, Probleme bereiten könnten. Er schlug eine Aufteilung des Heeres in zwei Bataillone mit je 500 Mann vor. Ein Bataillon sollte dann für UN-Friedensmissionen ausgebildet werden, das zweite Bataillon für Aufgaben im Land dienen.

Am 26. Juni 2007, fünf Jahre nach der Unabhängigkeit des Landes, übergab Premierminister Estanislau da Silva 720 neue Uniformen in einer Zeremonie an die F-FDTL. Bisher wurden Uniformen aus Portugal, China und Mosambik verwendet. Die neuen Uniformen sind braun, gelb, schwarz und dunkelgrün und sind ein Abbild der Landschaft von Osttimor.

Im Mai 2008 unterschrieb Osttimor mit den sieben anderen Staaten der Gemeinschaft der Portugiesischsprachigen Länder CPLP eine Vereinbarung über ein Militärbündnis. Unter anderem sollen osttimoresische Soldaten in Brasilien und Portugal ausgebildet werden.[4]

Aufrüstungsplan „Forças 2020

Ausbildung durch amerikanische Soldaten

Im Juni 2007 berichtete die australische Zeitung The Australian über einen geheimen Aufrüstungsplan Osttimors namens „Forças 2020“, der aus den zukünftigen Einnahmen aus dem Erdölgeschäft finanziert werden sollen. Nach dem 171-seitigen Entwurf soll bis 2010 die Marine ausgebaut und mit Korvetten mit Lenkwaffen ausgestattet werden. Außerdem sollen eine Marinelandeeinheit aufgebaut und Armeehubschrauber angeschafft werden. Eine Luftwaffe sei auch geplant deren Personal in Polen ausgebildet werden soll. Die Streitkräfte sollen dann aus 3000 aktiven Mitgliedern bestehen. Die jetzt schon bestehenden Einheiten sollen mit Scharfschützengewehren, Anti-Panzer-Waffen, schwere Maschinengewehren, leichten Patrouillenfahrzeugen, und leichten Angriffsfahrzeugen ausgerüstet werden. Ziel sei es, die osttimoresischen Interessen im Erdölfeld in der Timorsee zu sichern und Schmuggel und illegale Fischerei zu unterbinden. Neben der Finanzierung wird auch die Fähigkeit Osttimors der Handhabe der Technologie angezweifelt. Es wird darüber spekuliert, dass Osttimor sich mit diesen Plänen vom australischen Einfluss und von einer möglichen indonesischen Bedrohung befreien möchte.[5] Der australische Verteidigungsminister Alexander Downer nannte die Aufrüstungspläne unrealistisch.[6]

Das Wappen

Das Wappen der F-FDTL entspricht dem Kern des Wappen Osttimors, wie es von 2002 bis 2007 im Gebrauch war. Abgesehen von der äußeren Form war es auch bei der Dachorganisation des osttimoresischen Widerstands CNRT im Gebrauch, die es wiederum in veränderter Form von der FALINTIL übernahm.

Siehe auch

Quellen

  1. Timoes Online, 12. Februar 2008, East Timor's lesson: building a nation takes time
  2. The Australian, 16. April 2008, Alarm at China's influence in Timor
  3. Asian Pacific Action, Resolving Timor-Leste’s crisis
  4. Herald Sun, 18. Mai 2008, East Timor signs military pact
  5. The Australian, 08.06.2007, Mark Dodd: Secret missile plan for East Timor
  6. 08.06.2007, E Timor military blueprint unrealistic: Downer

Weblinks


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