Facebook.com

Facebook.com
facebook
Logo von Facebook
URL www.facebook.com
Kommerziell? Ja
Beschreibung Gemeinschaftsportal bzw. Online-Kontaktnetzwerk (siehe Soziale Software)
Sprachen 18 Sprachversionen (darunter Deutsch)
Eigentümer Facebook Inc.
Urheber Mark Zuckerberg
Erschienen Februar 2004
Jahreseinnahmen 150 Millionen US-Dollar (Schätzung)
Der Gründer von Facebook, Mark Zuckerberg

Facebook ist eine Website zur Bildung und Unterhaltung sozialer Netzwerke, die der Firma Facebook, Inc. mit Sitz im kalifornischen Palo Alto gehört. Im April 2009 hatte die Plattform nach eigenen Angaben mehr als 200 Millionen Nutzer weltweit.[1]

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Mark Zuckerberg entwickelte Facebook im Februar 2004 an der Harvard University ursprünglich nur für die dortigen Studenten. Später wurde die Seite für Studenten in den USA freigegeben. Weitere Expansionsschritte dehnten die Anmeldemöglichkeit auch auf High Schools und auf Firmenmitarbeiter aus. Im September 2006 konnten sich auch Studenten an ausländischen Hochschulen anmelden. Im Frühjahr 2008 wurde die Seite in den Sprachen Deutsch, Spanisch und Französisch angeboten.[2] Zur weiteren Expansion[3] bietet Facebook seit dem zweiten Quartal 2008 weitere europäische und asiatische Sprachen an.

Funktionen

Jeder Benutzer verfügt über eine Profilseite, auf der er sich vorstellen und Fotos oder Videos hochladen kann. Auf der Pinnwand des Profils können Besucher öffentlich sichtbare Nachrichten hinterlassen oder Notizen/Blogs veröffentlicht werden. Alternativ zu öffentlichen Nachrichten können sich Benutzer persönliche Nachrichten schicken oder chatten. Freunde können zu Gruppen und Events eingeladen werden. Facebook verfügt zudem über einen Marktplatz, auf dem Benutzer Kleinanzeigen aufgeben und einsehen können. Durch eine Beobachtungsliste wird man über Neuigkeiten, z. B. neue Pinnwandeinträge auf den Profilseiten von Freunden informiert. Die Benutzer auf Facebook sind in Universitäts-, Schul-, Arbeitsplatz- und Regionsnetzwerke eingeteilt.

Plattform

Das Unternehmen öffnete im Mai 2007 seine Plattform für Anwendungen von Drittanbietern. Entwicklern steht über die «Facebook Platform» eine Programmierschnittstelle (API) zur Verfügung, mit der sie Programme schreiben können, die sich dem Design von Facebook anpassen und nach Erlaubnis der Nutzer auf deren Daten zugreifen können.[4] Facebook-Mitglieder können die angebotenen Programme einfach in ihre Profilseite integrieren. Die Bandbreite reicht von Spielen über Kommunikationsanwendungen bis hin zu reinen Spaßprogrammen.[5] Nach Unternehmensangaben waren im Februar 2009 mehr als 52.000 Applikationen verfügbar.[6] Allerdings erreichen nur rund 400 davon mehr als 100.000 Benutzer pro Monat, nur rund zehn Prozent haben mehr als 2.500 Nutzer.[7]

Beobachter bewerten die Öffnung der Plattform als wichtigen Schritt, um die Attraktivität von Facebook durch die neuen Funktionen zu erhöhen und damit die Nutzerzahl zu steigern.[8] Allerdings kam unter Nutzern auch einige Kritik auf. Das Angebot wuchs derart rasant, dass es schnell unübersichtlich wurde. Einige Applikationen waren vor allem darauf ausgelegt, sich möglichst schnell zu verbreiten. Das Unternehmen geht mittlerweile gegen Application Spam vor, indem es im Rahmen eines sogenannten Verification Program vertrauenswürdige und sichere Anwendungen besser platziert und ihnen ein entsprechendes Logo verleiht.[9][10]

Statistik

Der Facebook-Statistikseite zufolge hatte die Website mit Stand November 2008 mehr als 140 Millionen aktive Nutzer und ist laut comScore die am häufigsten besuchte Kontaktwebsite. 2008 wurde Facebook in über 20 Sprachen angeboten. Täglich werden 30 Millionen Bilder hochgeladen. Die meisten Nutzer stammen dabei aus den USA und sind jünger als 25 Jahre.[11]

Marktwert

Am 24. Oktober 2007 berichtete die Presse, dass Microsoft einen Anteil von 1,6 Prozent der Firma für 240 Millionen US-Dollar gekauft hat. Wenn man den Preis für diesen Anteil hochrechnet, ergibt sich ein Marktwert von ungefähr 15 Milliarden US-Dollar.[12] Allerdings nimmt das Unternehmen selbst laut einem Bericht der New York Times einen deutlich niedrigeren Wert von 3,75 Milliarden US-Dollar an.[13] Das Blatt begründet die hohe Kaufsumme damit, dass Microsoft vermutlich Sonderrechte erworben und zudem den Rivalen Google von einer Beteiligung bei Facebook abgehalten hat.

Kritik

Anonyme Registrierung

Auf Facebook ist es wie bei fast allen Social-Communitys möglich, sich mit einer fiktiven Identität anzumelden. Der Nutzer wird jedoch ausdrücklich dazu aufgefordert, sich mit seinem echten Vor- und Nachnamen sowie seinem Geburtsdatum anzumelden. Es ist zwingend die Eingabe von zwei Namen (also Vor- und Zuname) erforderlich. Zwar findet aus Datenschutzgründen keine Überprüfung der realen Identität eines Benutzers statt, jedoch löschte Facebook schon mehrmals in automatisierter Form ohne Vorwarnung Profile mit ungewöhnlichen Namen, hinter denen ohne Einzelrecherche unechte Identitäten vermutet wurden [14]. Dadurch wurden auch die Profile real existierender Personen unwiederbringlich gelöscht. Die Veröffentlichung von persönlichen Daten ist den Nutzern frei gestellt.

Personalisierte Werbung

Am 7. Oktober 2007 kündigte Facebook an, in allen vorhandenen Nutzerprofilen von mehr als 50 Millionen registrierten Nutzern personalisierte Werbung zuzulassen. Dabei sollen den bislang interessierten 60 Konzernen und Unternehmen sensible persönliche Daten der Nutzer zur Verfügung gestellt werden. Neben Alter, Geschlecht, Hobbys, Wohnort, politischer Überzeugung, Lieblingsbüchern und Lieblingsfilmen umfassen die bereitgestellten Informationen auch den Bildungsstand und Hinweise auf persönliche Beziehungen.

Dagegen wendet sich in den USA erste Kritik, wie von Facebook-Nutzer Nate Weiner im Gespräch mit AP: „Was wäre, wenn du ein Buch bei Amazon kaufst, das ‚Der Umgang mit Aids‘ heißt, und jeder einzelne deiner Freunde erfährt davon?“ Denn das Problem ist, dass nun ein Unternehmen immer mehr persönliche, schlecht zu kontrollierende Angaben seiner Kunden (mit deren formeller Erlaubnis) speichert, dies aber im Alltag nicht bewusst macht.[15]

Ein Artikel in der englischen Zeitung The Guardian vom 14. Januar 2008 kritisierte die Gründer und Besitzer des Unternehmens in zahlreichen Punkten. Unter anderem zeigte er auf, wie die libertäre Gesinnung des Investors Peter Thiel, eines aus Deutschland stammenden Hedgefonds-Managers, einen Einfluss auf die Funktionsweise und Ausrichtung des Unternehmens haben könnte.

Nutzungsrecht

In einer Aussendung machte Facebook im Februar 2009 darauf aufmerksam, dass die Nutzungsbedingungen geändert wurden. Alle bisher an Facebook übergebenen Rechte, die mit einem Upload von Daten und Bild-, Video- und Tonmaterial einhergehen, sind in Zukunft auch weiterhin von Facebook nutzbar, selbst wenn der Nutzer seinen Account bereits gelöscht bzw. deaktiviert hat. [16] Nach massiven Protesten von Nutzern, Daten- und Verbraucherschützern wurden die Nutzungsbedingungen zunächst wieder auf den Stand vor den umstrittenen Änderungen zurückgesetzt.[17] Am 27. Februar legte das Unternehmen modifizierte Geschäftsbedingungen vor, in denen es verdeutlichte, dass die Inhalte dem jeweiligen Anwender und nicht Facebook gehören. Der Betreiber könne die Inhalte jedoch verwenden, bis der Nutzer sie lösche oder sein Benutzerkonto schließe. Das neue Regelwerk sieht zudem vor, dass Mitglieder in bestimmten Fällen über geplante Änderungen abstimmen dürfen - etwa wenn mehr als 7000 Facebook-Nutzer einen Kommentar dazu abgäben.[18]

Nachrichtendienstliche Auswertung

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Der US-Geheimdienst CIA nutzt - als „National Clandestine Service“ - eine Facebook-Gruppe, um Personal anzuwerben. Die zweite Runde der Anschubfinanzierung (US $ 12,7 Mio) für Facebook kam von der Risikokapitalfirma Accel Partners, in deren Vorstand auch Gilman Louie sitzt, der zugleich CEO von In-Q-Tel ist. Diese Firma wurde 1999 von der CIA gegründet mit dem ausdrücklichen Geschäftszweck des Data-Mining. Da man zum Ansehen der Stellenangebote auf Facebook eingeloggt sein muss, ist davon auszugehen, dass die vom Nutzer eingestellten Daten vom amerikanischen Geheimdienst ausgewertet werden.[19] Die Nutzungsbedingungen und Privacy Policy sind so formuliert, dass eine derartige Nutzung der Daten gestattet ist.

Sonstiges

Das Konzept von Facebook hat zahlreiche Nachahmer wie StudiVZ und wer-kennt-wen gefunden. So wurde der im deutschsprachigen Raum verbreitete Konkurrent StudiVZ dafür kritisiert, ein bis in die Details von Funktion, Aufbau und Aussehen gehender Nachbau von Facebook zu sein. Am 19. Juli 2008 reichte Facebook beim US-Bezirksgericht in San José (Kalifornien) Klage gegen die Betreiber des studiVZ ein, der Vorwurf lautet Diebstahl geistigen Eigentums.[20]

Der Name Facebook bezieht sich auf die sogenannten Facebooks, die die Studenten an manchen amerikanischen Colleges zur Orientierung auf dem Campus erhalten. In diesen Facebooks sind andere Kommilitonen abgebildet (Face (engl.) zu deutsch: Gesicht, Konterfei).

Einzelnachweise

  1. Facebook-Statistiken (abgerufen am 20. April 2009)
  2. „Facebook around the world.“, Facebook-Blog Artikel vom 13. Februar 2008 (englisch)
  3. Pläne für Deutschland
  4. Mitteilung im Developer Blog (Eintrag vom 27. Mai 2007)
  5. [1]
  6. http://www.facebook.com/press/info.php?statistics (Geprüft am 19. Februar 2009)
  7. Netzwertig.com: Facebook-Applikationen und Facebook Connect ergänzen sich gegenseitig (Artikel vom 22. Dezember 2008)
  8. Netzwertig.com: Die Ära der Facebook-Applikationen ist vorbei (Artikel vom 14. Dezember 2008)
  9. Washington Post: Facebook cracks down on developer spam (Artikel vom 29. August 2007)
  10. New York Times: New Tool From Facebook Extends Its Web Presence (Artikel vom 24. Juli 2008)
  11. http://www.facebook.com/press/info.php?statistics , abgerufen am 2. Januar 2009
  12. „Microsoft kauft sich bei Social-Networking-Site Facebook ein“ auf heise online
  13. New York Times: "What is Facebook Worth? (Part 37)" (Artikel vom 3. Juli 2008)
  14. The Sydney Morning Herald: Banned for keeps on Facebook for odd name
  15. Spähwerbung empört Facebook-Nutzer, in spiegel online vom 23. November 2007
  16. Änderung der TOS
  17. Update on terms: http://blog.facebook.com/blog.php?post=54746167130. 17. Februar 2009. Abgerufen am 18. Februar 2007.
  18. Heise.de: Facebook will basisdemokratisch werden (Artikel vom 27. Februar 2009)
  19. Facebook - the CIA conspiracy, New Zealand Herald, 08.08.2008
  20. Facebook verklagt StudiVZSpiegel Online

Weblinks


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