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Falun Basisdaten Staat: Schweden Provinz (län): Dalarnas län Historische Provinz (landskap): Dalarna Gemeinde (kommun): Falun Koordinaten: 60° 36′ N, 15° 38′ O60.60555555555615.630555555556Koordinaten: 60° 36′ N, 15° 38′ O Einwohner: 37.291 (31. Dezember 2010)[1] Fläche: 27,17 km² Bevölkerungsdichte: 1.373 Einwohner je km² Falun ist eine Stadt in der schwedischen Provinz Dalarnas län und der historischen Provinz Dalarna. Die Stadt ist Hauptort der gleichnamigen Gemeinde und Sitz der Provinzverwaltung von Dalarnas län.
Falun ist berühmt für seine Bergwerke, die zusammen mit den Arbeitervierteln und der Industrielandschaft zum Weltkulturerbe der UNESCO zählen.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Stadt entwickelte sich im Zuge des Kupferbergbaus, der ab dem 11. Jahrhundert am Tiskasjöberg nachgewiesen ist. Der Bergbau wurde anfänglich von Bauern betrieben. Im 14. Jahrhundert wurden am Unterlauf des Flusses Faluån regelmäßig Märkte abgehalten und rund um den Marktplatz entwickelte sich eine kleine Siedlung.
Mit der zunehmenden Bedeutung des Bergwerkes wuchs die Siedlung und 1641 erhielt Falun die Stadtrechte. Zu dieser Zeit war Falun mit ungefähr 6.000 Einwohnern eine der größten Städte Schwedens. Die Kupferbergwerke zu Falun standen damals für etwa 2/3 der Weltproduktion. Der Abbau erfolgte planlos, und 1687 stürzte ein großer Teil der Grube ein. Dies signalisierte auch das Ende der Blütezeit, und der Niedergang des Bergwerkes begann.
1761 zerstörten zwei Brände etwa zwei Drittel der fast ausschließlich aus Holz gebauten Stadt. Beim Wiederaufbau wurden die wichtigsten Gebäude aus Stein bzw. Schlacke erbaut. Aber die Bevölkerungszahl nahm kontinuierlich ab und um 1850 zählte die Stadt nur noch 4.000 Einwohner.
Der Bau der Eisenbahn brachte für Falun einen neuen Aufschwung mit sich. Falun wurde an zwei Eisenbahnlinien angeschlossen, Fabriken siedelten sich in der Stadt an. Im 20. Jahrhundert entwickelte sich die Stadt zu einem Verwaltungs- und Schulzentrum, während der traditionelle Bergbau seinem Ende zuging. 1992 wurde die letzte Grube geschlossen.
In der Mitte des 20. Jahrhunderts wurde das Zentrum der Stadt weitgehend umgestaltet, doch blieben einige öffentliche repräsentative Gebäude (wie z.B. Bergslagskontoret, Rathaus, Kronobränneriet, Landshövdingsresidenset und Kopparvågen) erhalten. Zusammen mit drei Arbeitervierteln aus dem 17. Jahrhundert, die dem großen Brand nicht zum Opfer gefallen waren, der Industrielandschaft rund um das Bergwerk und der Kulturlandschaft der Bergleute der Umgebung bilden sie seit 2001 ein Weltkulturerbe.
Wirtschaft
Falun ist heute vor allem Dienstleistungszentrum. Neben der Kommunalverwaltung beherbergt Falun auch die Provinzialverwaltung und die Verwaltung des Provinziallandtages. Auch einige Institute der Hochschule Dalarna befinden sich in Falun. Tourismus ist ebenfalls ein wichtiger Wirtschaftszweig. Hauptattraktionen sind die Stadt und das Bergwerk, das Skisprungzentrum Lugnet und das nahegelegene Sundborn, in dem sich das Heim des Malers Carl Larsson befindet.
Sport
Falun ist das Zentrum für nationale und internationale Wintersportwettkämpfe. So befindet sich in Falun der Sitz des Schwedischen Skiverbands sowie das Sport- und Freizeitareal Lugnet, in dem neben den Lugnet-Schanzen auch ausgedehnte Skilanglaufloipen und Abfahrtspisten liegen. Auf den Schanzen fanden bis 2002 Wettbewerbe im Skisprung-Continentalcup und im Weltcup der Nordischen Kombination statt. Seit 2002 ist Falun jedoch nur noch Austragungsort für den FIS-Cup und Skisprung-Continentalcup sowie für Weltcuprennen im Skilanglauf.
Falun war Austragungsort der Nordischen Skiweltmeisterschaft 1954, 1974 und 1993. 1980 wurde zudem ein Wettbewerb, der nicht olympisch war in Falun ausgetragen. Auch 2015 wird die Weltmeisterschaft erneut in Falun ausgetragen. Die Stadt musste sich jedoch bereits zwei Mal bei Kandidaturen um die Olympischen Winterspiele geschlagen geben. So verlor man 1988 gegen Calgary und 1992 gegen Albertville.
Im Eishockey trug Falun gemeinsam mit Gävle 1980 die A-Junioren-Weltmeisterschaft aus. Bei den Biathlon-Weltmeisterschaften 1986 richtete Falun die Frauenwettbewerbe aus.
Neben Wintersport gibt es in Falun, bedingt durch die vielen Seen in der Umgebung, auch Wassersport. Im Motorbootrennsport ging es neben schwedischen Meisterschaften zwischen 1968 und 1992 einmal um einen Europa- und drei Mal um einen Weltmeistertitel. Dabei waren zwei Mal deutsche Fahrer erfolgreich.[2]
Falun ist auch bekannt durch seine Bandymannschaft des Falu BS, welche über viele Jahre in der höchsten Liga des Landes spielte.
Söhne und Töchter der Stadt
- Andreas Arén (* 1985), schwedischer Skispringer
- Ferdinand Boberg (1860–1946), schwedischer Architekt
- Björn Dixgård, schwedischer Musiker
- Mattias Ekström (* 1978), schwedischer Autorennfahrer
- Johan Eriksson (* 1985), Skispringer
- Mats Gren (* 1963), schwedischer Fußballtrainer und ehemaliger -spieler
- Jenny Kallur (* 1981), schwedische Leichtathletin
- Susanna Kallur, schwedische Leichtathletin
- Lina Leandersson (* 1995), schwedische Schauspielerin
- Marcus Ljungqvist (* 1974), schwedischer Radrennfahrer
- Sabaton, schwedische Power-Metal-Band
- Gunnar Säve-Söderbergh (1910–1948), Paläontologe und Geologe
- Carl Westman (1866–1936), schwedischer Architekt
Städtepartnerschaft
Städtepartnerschaften bestehen mit Hamina in Finnland, mit Röros in Norwegen, mit Vordingborg in Dänemark, mit Gütersloh in Deutschland und mit Grudziądz in Polen.
Siehe auch
Weblinks
Commons: Falun – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Offizielle Webpräsenz der Gemeinde (deutsch, englisch, französisch, schwedisch)
Quellen
Orte in der Gemeinde FalunTätorter: Bengtsheden | Bjursås | Danholn | Enviken | Falun | Grycksbo | Linghed | Sågmyra | Sundborn | Svärdsjö | Toftbyn | Vika
Småorter: Andersbo och Sågsbo | Aspeboda | Bergsgården | Björsberg | Blixbo | Enviksbyn | Gopa | Hobborn och Boda | Hökviken | Jägarvet | Karlsbyheden, Finngärdet och Karlsbyn | Kårtäkt | Klockarnäs | Kniva | Kvarntäkt | Larsarvet | Lumsheden | Näset | Nygården | Olsbacka, Åkern och Karlsvik | Östantjärna och Färnviken | Österå | Österbyn och Östansjö | Övertänger | Rexbo, Morsveden och Svedjelund | Skuggarvet | Slaggen | Smedsbo | Sörbo | Strand | Stråtenbo | Stråtjärn och Gunnarsbo | Svartnäs | Trumsveden | Vintjärn | Yttertänger
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