Regnitzlosau

Regnitzlosau
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Regnitzlosau
Regnitzlosau
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Regnitzlosau hervorgehoben
50.30277777777812.045555555556528
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberfranken
Landkreis: Hof
Höhe: 528 m ü. NN
Fläche: 39,9 km²
Einwohner:

2.478 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 62 Einwohner je km²
Postleitzahl: 95194
Vorwahl: 09294
Kfz-Kennzeichen: HO
Gemeindeschlüssel: 09 4 75 161
Gemeindegliederung: 31 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hauptstr. 24
95194 Regnitzlosau
Webpräsenz: www.regnitzlosau.de
Bürgermeister: Hans-Jürgen Kropf (Freie Wähler Regnitzlosau)
Lage der Gemeinde Regnitzlosau im Landkreis Hof
Schwarzenbach an der Saale Zell im Fichtelgebirge Weißdorf Trogen (Oberfranken) Töpen Stammbach Sparneck Selbitz (Oberfranken) Schwarzenbach am Wald Schauenstein Rehau Regnitzlosau Oberkotzau Naila Münchberg Lichtenberg (Oberfranken) Konradsreuth Köditz Issigau Helmbrechts Geroldsgrün Gattendorf (Oberfranken) Feilitzsch Döhlau Berg (Oberfranken) Bad Steben Landkreis Kronach Hof (Saale) Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge Landkreis Kulmbach Landkreis Bayreuth Martinlamitzer Forst-Nord Geroldsgrüner Forst Gerlaser Forst Forst Schwarzenbach a.Wald Sachsen Thüringen TschechienKarte
Über dieses Bild

Regnitzlosau ist eine Gemeinde im oberfränkischen Landkreis Hof. Die Gemeinde ist mit ihrem Ortsteil Hinterprex einer der drei Anliegerorte des bayerisch-sächsisch-böhmischen Dreiländerecks.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Regnitzlosau liegt eingebettet in den hügeligen Ausläufern der Mittelgebirge Fichtelgebirge, Frankenwald und Elstergebirge.

Blick über Regnitzlosau von Süden

Geographische Lage

Die Gemeinde liegt im östlichen Landkreis Hof im Tal der Südlichen Regnitz, die das Gemeindegebiet von Ost nach West durchfließt.

Der tiefste Punkt der Gemeinde liegt an der Regnitz bei 495, der höchste bei Prex auf 602 Meter. Die Siedlungsfläche erstreckt sich hauptsächlich auf den Niedernberg und den Hohenberg.

Beim Ortsteil Hinterprex befindet sich das Dreiländereck Bayern-Sachsen-Böhmen, wo bis zur Wiedervereinigung die Grenzen zur DDR und zur Tschechoslowakei aufeinandertrafen.

Nachbargemeinden

Im Uhrzeigersinn – beginnend im Norden – grenzen folgende Gemeinden an Regnitzlosau: Triebel/Vogtland, Eichigt (beide im sächsischen Vogtlandkreis), Hranice u Aše/Tschechien, Rehau, Döhlau und Gattendorf.

Gemeindegliederung

Die politische Gemeinde Regnitzlosau besteht offiziell[2] aus den 31 Ortsteilen

  • Draisendorf
  • Förtschenbach
  • Haag
  • Henriettenlust
  • Hinterprex
  • Hohenschwesendorf
  • Hohenvierschau
  • Huschermühle
  • Kirchbrünnlein
  • Klötzlamühle
  • Mittelhammer

Naturschutzgebiet

Westlich von Regnitzlosau wurde 2001 von der Regierung von Oberfranken das Naturschutzgebiet Südliche Regnitz und Zinnbach ausgewiesen. Dadurch sollen die größten Bestände der vom Aussterben bedrohten Flussperlmuschel in Mitteleuropa erhalten werden.[3]

Geschichte

Der Name Regnitzlosau leitet sich von der in die Sächsische Saale fließenden Regnitz und vom Namen des Adelsgeschlechts von Lasan ab.

Regnitzlosau wurde 1234 erstmals in einer lateinischen Urkunde erwähnt. Cunradus, Arnoldus und Ciban de Lasan (von Losau) bezeugen darin eine Stiftung des Cunradus von Kotzau an das Kloster Speinshart. Regnitzlosau gehörte damals zu dem von den Vögten von Weida regierten Vogtland. 1322 wurde die Pfarrei Regnitzlosau, zu der die Kapelle in Posseck gehörte, als selbständig beurkundet. Das gesamte Regnitzland kam 1373 unter die Herrschaft der Burggrafen von Nürnberg. 1527 bekannte sich Regnitzlosau zum lutherischen Glauben. Johann Christoph von Reitzenstein auf Nentschau baute von 1750 bis 1752 das barocke Schloss Hohenberg.

Nachdem das hohenzollernsche Gebiet der Burggrafen von Nürnberg zwischenzeitlich zum Fürstentum Bayreuth gehört hatte, kam Regnitzlosau 1810 zum Königreich Bayern. 1872 wurde die Freiwillige Feuerwehr gegründet. 1906 hielt die Industrialisierung Einzug mit einem Elektrizitätswerk am Schlosshang. Zwei Jahre später wurde die Textilfabrik Friedrich Adolf Soergel gegründet. Seit der deutschen Teilung ab 1945 lag Regnitzlosau im Grenzgebiet zur DDR und zur Tschechoslowakei. Durch die Wiedervereinigung 1989 konnten viele der alten Verbindungen wieder aufgenommen werden.[4]

Religionen

Regnitzlosau wurde Anfang des 13. Jahrhunderts christianisiert. Ein Jahrhundert später wurde die erste Pfarrei erwähnt. Nachdem sich das Fürstentum Bayreuth bald zum lutherischen Glauben bekannte, wurde auch Regnitzlosau 1527 evangelisch.[5] Erste Bürger katholischen Glaubens siedelten sich erst wieder ab 1810 an, als Regnitzlosau zum Königreich Bayern kam. Eine eigene katholische Gemeinde entstand nach dem Zweiten Weltkrieg, als sich viele Heimatvertriebene aus ehemaligen katholischen Gebieten in Regnitzlosau niederließen. Heute ist der überwiegende Teil der Bevölkerung evangelisch.

Eingemeindungen

Im Zuge der bayerischen Gemeindegebietsreform wurden 1972 die ehemalig selbständigen Gemeinden Draisendorf, Nentschau, Prex, Schwesendorf, Trogenau und Vierschau eingemeindet.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
1960 2988
1970 3007
1980 2674
1990 2674
Jahr Einwohner
2000 2746
2002 2692
2003 2670
2004 2607
Jahr Einwohner
2005 2574
2006 2580
2007 2562

Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung bis 2000 [1]; ab 2002 [2]

Politik

Gemeinderat

In der Legislaturperiode 2008/2014 besteht der Gemeinderat aus 14 Mitgliedern.

  • CSU: 8
  • Freie Wähler Regnitzlosau: 5
  • SPD: 1

Zudem ist für die ehemaligen Gemeinden Nentschau, Schwesendorf und Prex je ein Ortssprecher im Gremium.

Hans-Jürgen Kropf von den Freien Wählern Regnitzlosau wurde im ersten Wahlgang mit 64,71 % bei einer Wahlbeteiligung von 79,1 % zum Ersten Bürgermeister gewählt.[6]

Wappen von 1970

Wappen

Blasonierung: Das Wappen ist geteilt; oben befindet sich in Rot ein silberner Schrägbalken, der mit einem roten Spinnrocken mit goldenem Stiel belegt ist; unten ist das Wappen wiederum geteilt, von Silber und Rot. Das silberne Feld ist mit einer flachen schwarzen Tonschale belegt.[7]

Erklärung: Der silberne Schrägbalken ist das Wappen derer von Reitzenstein und weist auf die Jahrhunderte währende Verbindung dieses Adelsgeschlechts mit der Geschichte der Gemeinde hin. Gleiches gilt für die untere Silber-Rot-Teilung aus dem Geschlecht derer von Feilitzsch. Der Spinnrocken und die Tonschale weisen auf ehemals wichtige Handwerkszweige hin; die Hafnerei, für die die Schale steht, ist inzwischen nicht mehr vorzufinden.[8]

Städtefreundschaften

Die Gemeinde ist Mitglied in der deutsch-tschechischen Vereinigung Freunde im Herzen Europas.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Die Hauptstraße

Bauwerke

Der Ortskern besteht zum größten Teil noch aus alten Bauernhäusern. Das Älteste unter ihnen ist das Dienisn Heisla, das in traditioneller Holzblock-Bauweise errichtet wurde.

Die St.-Aegidienkirche überragt mit ihrem 36 m hohen Turm die Gemeinde und ist von weitem zu erkennen. In ihrer heutigen Gestalt wurde sie 1703 fertiggestellt. Gegenüber der Kirche befindet sich das 1792 erbaute Pfarrhaus.

Romantisch liegen auf dem Hohenberg die Überreste des 1958 abgebrannten Schloss Hohenberg, von dem nur noch das Hauptportal und die weitläufigen Schlossgärten übrig blieben.

Regelmäßige Veranstaltungen

Das Wiesenfest findet alle zwei Jahre auf dem Festplatz beim Feuerwehrhaus statt. Jährliche Veranstaltungen sind:

  • 1.-Mai-Feierlichkeiten mit Aufstellen des Maibaums
  • Herbstkirchweih
  • Adventsmarkt

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Über die Staatsstraße 2192 hat die Gemeinde Regnitzlosau eine direkte Verkehrsanbindung an die A 93 mit der Anschlussstelle Nr. 3 Regnitzlosau.

Der Flughafen Hof-Plauen, von dem aus eine Linie nach Frankfurt am Main besteht, ist von Regnitzlosau 15 Kilometer entfernt.

Bildung

Panoramen

Panoramablick über Regnitzlosau (Sicht vom Fußballplatz)
Panoramablick über Regnitzlosau (Sicht vom Fußballplatz)
Regnitzlosau
Regnitzlosau

Literatur

  • Gemeinde Regnitzlosau (Hrsg.): Regnitzlosau im Dreiländereck Bayern, Sachsen, Böhmen (Gebundene Ausgabe), 2007, Geiger-Verlag, ISBN 3-86595-200-3

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
  2. http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/orte/ortssuche_action.html?anzeige=voll&modus=automat&tempus=+20100828/153306&attr=OBJ&val=1235
  3. Regierung von Oberfranken: Dokumentation der Naturschutzgebiete in Oberfranken, 25. März 2009
  4. Gemeinde Regnitzlosau: Kurzchronik, 24. März 2009
  5. Evangelische Kirchengemeinde Regnitzlosau: Geschichte der Pfarrei, 1. April 2009
  6. Statistisches Landesamt Bayern: Erste Bürgermeister/Oberbürgermeister in den kreisangehörigen Gemeinden, 23. März 2009
  7. Haus der Bayerischen Geschichte: Wappenbeschreibung, 11. März 2009
  8. Haus der Bayerischen Geschichte: Wappengeschichte, 11. März 2009

Weblinks

 Commons: Regnitzlosau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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