- Felix Rachfahl
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Felix Rachfahl (* 9. April 1867 in Schömberg; † 15. März 1925 Freiburg im Breisgau) war ein deutscher Historiker. Er war römisch-katholischer Konfession.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Wirken
Rachfahl besuchte Schulen in Glatz und Breslau. Er studierte seit 1886 Geschichte, Nationalökonomie und Rechtswissenschaften an den Universitäten Breslau und Berlin. Einer seiner wichtigen Lehrer war der Nationalökonom Gustav Schmoller. In Breslau wurde er Mitglied der Alten Breslauer Burschenschaft der Raczeks. 1890 promovierte er an der Universität Breslau zum Dr. phil. mit der Dissertation Der Stettiner Erbfolgestreit 1464–1472 bei Jacob Caro. 1893 habilitierte sich Rachfahl an der Universität Kiel mit der Schrift Der Ursprung des Brandenburgisch-pommerschen Lehnsverhältnisses für das Fach Mittlere Geschichte. Dazu hatte ihn Friedrich Althoff geraten.
1898 erhielt er den Ruf auf ein besoldetes Extraordinariat für mittlere und neuere Geschichte insbesondere historische Hilfswissenschaften an der Universität Halle. 1903 wechselte er als ordentlicher Professor an die Universität Königsberg, 1907 nach Gießen und 1914 nach Freiburg. 1922/23 war er Rektor an dieser Universität. [1] Rachfahl beteiligte sich sehr an dem Ende des 19. Jahrhundert ausbrechenden Methodenstreit der Geschichtswissenschaft, der sich mit dem kulturgeschichtlichen Ansatz von Karl Lamprecht entspann. Er schrieb Politische Geschichte und bezog sich auf den geschichtlich-individualistischen Ansatz Leopold von Rankes.
Obwohl seine Promotion und Habilitation zu Themen der Reichsgeschichte in der Frühen Neuzeit schrieb, arbeitete er später hauptsächlich zur preußischen Geschichte, wie seine Werke belegen. [2] Seine Geschichtsschreibung nimmt Partei für den preußischen Führungsanspruch im Deutschen Reich. Auch seine Rektoratsrede mit dem Titel: Bismarcks Englische Bündnispolitik lässt daran keine Zweifel. Eine weitere schwere Kontroverse hatte er mit Ernst Troeltsch und dessen "Der Protestantismus und seine Bedeutung für die moderne Welt" und Max Weber "Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus" bezüglich des Verhältnisses von Protestantismus und Kapitalismus in der "modernen Welt. [3] [4] Auch stand er mit Werner Sombart in einer Kontroverse.
Rachfahls Mitgliedschaft in der Alte Breslauer Burschenschaft der Raczeks blieb nicht ohne historiographische Konsequenzen.[5] Zu dieser Verbindung schrieb er 1917 eine Geschichte.
Einzelnachweise
- ↑ Historische Kommission München [1]
- ↑ Catalogus Professorum Halensis [2]
- ↑ Max Weber: Die protestantische Ethik[3]
- ↑ [4]
- ↑ Horst Grimm/Leo Besser-Walzel, Die Corporationen, Frankfurt am Main, 1986, S. 349
Literatur
- Stefan Jordan: Rachfahl, Felix. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 21, Duncker & Humblot, Berlin 2003, S. 77 f.
Weblinks
- Literatur von und über Felix Rachfahl im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Catalogus Professorum Halensis [5]
- Historisches Seminar Universität Kiel Rachfahl mit Porträt
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