16mm-Film

16mm-Film
16 mm
Super 16 mm

16 mm und Super 16mm sind Schmalfilm-Filmformate, die weltweit, massenhaft vor allem für Fernsehproduktionen verwendet werden. Auch für unabhängige Low-Budget-Filme und Dokumentationen wird 16 mm-Film oft genutzt. Für eine Kinoauswertung lässt sich das Material dann auf 35mm aufblasen (Blow-up). In einigen Bereichen wird das Format seit der Jahrtausendwende nach und nach von digitalen Produktionsmethoden ersetzt.

Das Material wurde 1923 als teures Amateurfilmformat eingeführt, dennoch schnell als billigere Alternative zum 35-mm-Kinostandard gesehen, die es noch heute ist. Aufgrund der im Vergleich mit dem 35-mm-Film fast 70 % kleineren Bildfeld-Größe bei aber gleichem Korn in der Emulsion bietet der 16 mm-Film eine geringere Auflösung und ist in seiner Qualität gröber.

Als Kleinstbild-Film in der Fotografie ist der 16-mm-Film weitgehend nur als Verwendung mit Kleinstbild-Kameras wie der Edixa 16, Kiev 16,Rollei 16,Minolta 16 bekannt. Die Minox benutzt lediglich 9,5 mm breiten Film.

Inhaltsverzeichnis

Das Fernsehen

Als Hauptaufgabe aber waren die kompakteren und leichteren 16-mm-Filmkameras gut 40 Jahre lang in der ganzen Welt die fast ausschließlich angewandte Aufnahmemethode des Fernsehens bei jeder Art von Außenproduktionen (Dokumentation und Aktualität), vom Beginn des Fernsehens in den frühen 1950er Jahren an, bis zum ausschließlichen Verwenden von elektronischen Videokameras mit Magnetband-Aufzeichnung (z. B. U-matic, Betacam) Ende der 1980er Jahre.

In der Aktualität (Nachrichten/News) und bei Dokumentarfilmen verwendete man üblicherweise Positivfilme (siehe Diafilm), für die -viel aufwändigeren- Fernsehserien verwendete man Negativfilm, ab Mitte der 1980er Jahre auch für Dokus. Bis zur Einführung der Magnetischen Aufzeichnung (MAZ, Ampex, einem professionellen Videorecorder mit 2-Zoll-Band) im Jahr 1959 stellte der 16-mm-Film sogar die einzige Möglichkeit dar, Fernsehsendungen zu archivieren. Heute noch sind die Archive der Sender voll mit Millionen von Kilometern 16-mm-Film.

Auch heute noch werden einige TV-Serien und TV-Filme (z. B. Das kleine Fernsehspiel des ZDF) auf Super 16 mm gedreht.

Das Filmmaterial

Der entwickelte 16-mm-Film hat eine Bildfeld-Größe von 10,3 x 7,5 mm (b/h), die Bilddiagonale beträgt also 1/2 inch (Zoll) entsprechend 12,7 mm. Pro Bild (frame) gibt es ein Perforationsloch seitlich exakt in Höhe des Bildstrichs, analog zum Normal 8-Film.

Das Material wird hergestellt mit einseitiger Perforation (single edge, immer links von Schicht her gesehen), und doppelseitiger Perforation (double edge). Einseitig perforiert benutzt man ihn vor allem als Rohfilm in den Filmkameras und für optische Kopien (Alte Norm, Schicht zum Bildfenster, Blank vom Bildfenster weg). Doppelt perforiert wird er (seltener) eingesetzt als Rohfilm, dann meistens für High-Speed-Filmkameras und Trickfilmkameras, vor allem aber bei Kontaktkopien (Klatschkopien), ein Verfahren, bei dem bei der Durchbelichtung Schicht auf Schicht gepresst wird. Da die Kopie nach diesem Verfahren seitenverkehrt ist und man den Film seitenwenden muss, um ihn wieder seitenrichtig zu haben (Neue Norm, Blank zum Bildfenster, Schicht vom Bildfenster weg), kann das nur mit Doppelperforation funktionieren.

Das Filmformat Super 16 ist einseitig perforierter 16-mm-Film und erreicht durch Ausnutzung der verbleibenden Breite des Filmmaterials eine Bildfeld-Größe von 12,35 x 7,42 mm (b/h). Das Bildseitenverhältnis beträgt 1:1,66 und entspricht damit fast den Produktionsanforderungen für das Fernsehformat 16:9 und dient ausschließlich als Ausgangsmaterial zur elektronischen Weiterverarbeitung (Postproduktion).

Der passende Ton

Nur einseitig perforierte Filme können, auf der Stelle (Piste) der nicht eingestanzten zweiten Perforation, eine Lichtton- oder alternativ eine (aufgeklebte / laminierte) Magnettonspur (Randspur) aufweisen. Da beide Tonspur-Methoden nur eine sehr unbefriedigende Tonqualität bieten, wird im professionellen Bereich schon immer der Ton auf ein wie ein Tonband beschichtetes, ebenfalls 16 mm breites Kunststoffband mit identischer Perforation (16-mm-Cord) überspielt (gemischt) und – mechanisch verkoppelt – synchron mit dem Film mitgeführt.

Der 16-mm-Lichtton bzw. der Randspur-Magnetton spielt oder spielte eine Rolle vor allem bei Unterrichtsfilmen und Dokumentarfilmen zur Vorführung in Schulen und Seminaren. Hier erwies es sich als praktisch, nur eine Filmrolle anzuliefern, auf der sich dann Bild und Ton zusammen befand, die dann jeder Lehrer, jeder Hausmeister in den Projektor einfädeln konnte. Diese Technik wurde seit den 1980er Jahren nach und nach durch elektronische Bildprojektoren (Video-Beamer) ersetzt, Bild und Ton gespeichert zunächst auf VHS-Kassetten, seit den 2000er Jahren auf DVDs.

Bemerkenswertes

Der wohl bekannteste Low-Budget-Film, der auf 16-mm-Film gedreht wurde und auf 35 mm aufgeblasen ein Kinokassenschlager wurde, ist Steven Spielbergs ursprünglich für das Fernsehen gedrehte Frühwerk Duell aus dem Jahre 1971.

Auf einem Meter entwickeltem 16-mm-Film befinden sich exakt 130 Bilder, was bei der Projektion auf 24 fps (frames per second/Bilder pro Sekunde) für ca. 5,4 Sekunden reicht (5,2 s bei 25 fps), bei 18 fps für 7,2 sec. 30 Meter Tageslichtspulen (korrekt 30,47 m) halten demnach für ca. 2 min. 45 sec. (2´45´´) bei 24 fps. Die Standard-Größe 120 Meter (korrekt 121,8 m-Spulen für Kassetten) haben bei 24 fps Filmmaterial für genau 11 min. (10´47´´bei 25 fps).

In der Kleinstbildfotografie wurde meist der einseitig perforierte 16-mm-Film verwendet, und in Längsrichtung belichtet. Dies führte zu einer Negativgröße von z. B. 12 x 17 mm (Edixa 16, Rollei 16) oder 10 x 14 mm (Minolta 16).

Siehe auch


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